Am kommenden Mittwoch (2.10., 20:30 Uhr) startet unser Team nach dem erfolgreichen Auftakt im Pokal auch in die neue Bundesligasaison. Der erste Gegner, der im Rahmen der easyCredit BBL 2019/2020 in die Mercedes-Benz Arena kommt, ist kein Geringerer als das letztjährige Überraschungsteam RASTA Vechta. Die Niedersachsen erreichten in der vergangenen Saison als Aufsteiger sensationell nicht nur die Playoffs, sondern (mit 3:1 Siegen über Bamberg) sogar das Halbfinale.

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Drei Stars sind weg, aber RASTAs Spielweise lebt weiter

ALBA war in der vergangenen Saison am siebten Spieltag das erste prominente Opfer des Aufsteigers und seiner frechen Spielweise. Die Fans in Vechta standen am 10. November Kopf, als ihr Team die im Gedanken wohl noch beim drei Tage zuvor in der Türkei bei Tofas Bursa gewonnenen EuroCup-Verlängerungsdrama weilenden Albatrosse mit 80:69 aus dem RASTA Dome fegten. Aber die Mannschaft von Coach Aito lernte die bittere Lektion. Im Rückspiel fünf Monate später am 18. April – nur drei Tage nach dem in Valencia verlorenen EuroCup-Finale – fügte ALBA dem Aufsteiger mit 104:67 die höchste Saisonniederlage zu.

Genauso konzentriert müssen die Berliner auch am Mittwoch agieren. Zwar musste RASTA Vechta im Sommer mit T.J. Bray (Bayern München), Austin Hollins (Zenit St. Petersburg) und Seth Hinrichs (Ulm) seine drei besten Spieler ziehen lassen, aber der von der easyCredit BBL als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnete Pedro Calles hat die Lücken nicht nur mit neuen interessanten Spielern gestopft, die seine Philosophie wie ihre Vorgänger umsetzen können. Wohl wissend, dass der Überraschungseffekt in dieser Saison wegfällt, hat der erst 36-jährige spanische Headcoach sein Team auch breiter aufgestellt.
 

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Max DiLeo führt Vechtas unbequeme Verteidigung an

Vechtas Spiel lebt von einer sehr intensiven Verteidigung, die nur mit einem tiefen Kader zu bewältigen ist. Den Gegner schon in dessen Hälfte mit druckvoller Pressverteidigung aufzunehmen und den gegnerischen Ballführer immer mit zwei Verteidigern anzugehen, ist zwar effektiv, kostet aber auch viel Kraft. Kein anderer Spieler verkörpert Vechtas Spielweise dabei besser als Max Di Leo. Der junge deutsch-amerikanische Guard taucht in keiner Topscorer-Liste auf, sorgt mit großem Einsatz als einer der besten Verteidiger der easyCredit BBL aber dafür, dass auch seinen Gegenspielern regelmäßig weniger Punkte gelingen als gewohnt.

Zuweilen bringt Di Leo auch den Ball, aber der Spielaufbau liegt bei RASTA Vechta in erster Linie in den Händen des US-amerikanischen Mannschaftskapitäns Josh Young und des spanischen Neuzugangs Sergi Garcia. Während Young, der bereits in der ProA für Vechta spielte und den Aufstieg möglich machte, mit seinen 31 Jahren der mit Abstand erfahrenste Spieler im jungen Team ist, zählt der 22-jährige spanische Nationalspieler zu den großen spanischen Hoffnungen auf der Aufbauposition. Seit 2017 ist Garcia in Valencia unter Vertrag, das den talentierten Combo Guard aber im Vorjahr nach Manresa und für diese Saison nach Vechta ausgeliehen hat.

Ex-Albatros Steve Vasturia ist Vechtas Joker auf dem Flügel

Führungsqualitäten an beiden Enden des Spielfelds erwartet Trainer Pedro Calles auch vom Neuzugang Steve Vasturia. Vechtas Trainer setzt dabei auf die Qualitäten, die ALBA schon vor zwei Jahren veranlassten, den vielseitigen Guard nach Berlin zu holen. Der Ex-Albatros zählte in der vergangenen Saison im Trikot von Palencia mit im Schnitt 15,9 Punkten, 3,4 Assists und 5,4 Rebounds sowie als guter Verteidiger (1,2 Steals pro Spiel) zu den besten Spielern in Spaniens zweiter Liga. Mit seinen 1,99 Metern kann er sich in der Zone durchsetzen, kann aber auch den Ball vortragen und seine Mitspieler in Szene setzen.

In der zweiten italienischen Liga (Udine) hat Vechtas Trainer den Shooting Guard Trevis Simpson entdeckt, der für Udine im Schnitt 16 Punkte machte. Der flinke US-Guard kreiert seine Würfe aus dem Dribbling und aus dem Pick&Roll und ist dabei vor allem mit seinem hoch angesetzten und damit schwer zu verteidigenden Dreier korbgefährlich. Wichtig für Vechta ist natürlich auch, dass Simpson mit guter Athletik ein unbequemer Verteidiger ist. Dritter Mann auf dem Flügel ist in dieser Saison der aus Bonn nach Vechta gewechselte Jarelle Reischel, der als variabler Bankspieler gut zum Vechtaer Spielstil passt.

Power Forwards Murphy und Wainright mit Football-Erfahrung

Im Frontcourt bietet Vechta in dieser Saison mit dem 2,06 Meter langen drahtigen Kamari Murphy und dem zehn Zentimeter kleineren, aber neun Kilo schwereren Ishmail Wainright zwei ganz unterschiedliche Power Forwards auf. Der bullige Wainwright hat eine Vorgeschichte als Football-Spieler, agiert entsprechend physisch in der Zone und ist ein bärenstarker Rebounder. In der vergangenen Saison legte er zudem für Nürnberg in der ProA auch eine passable Dreierquote von 34 Prozent auf. Auch der lange Murphy spielte zunächst in der  High School Football, wechselte mit seinen 2,06 Metern und großer Beweglichkeit aber schnell zum Basketball.

Mit den Forwards Philipp Herkenhoff (20) und Luc van Slooten (17) hat RASTA Vechta zwei der talentiertesten deutschen Nachwuchsspieler im Aufgebot. Auf den 2,09 Meter langen Herkenhoff, der in den letztjährigen Playoffs mit im Schnitt elf Punkten und fünf Rebounds aufhorchen ließ, wartet dabei in dieser Saison eine echte Reifeprüfung, denn als längster Spieler im Team rückt er häufiger von der Vier auf die Fünf, wo der Youngster auf zumeist kräftigere Gegenspieler trifft. Mit Robin Christen und Michael Kessens runden zwei Innenspieler Vechtas Frontcourt ab, die bereits aus der vergangenen Saison mit Vechtas schnellem Spiel vertraut sind.

Gut zu wissen:


Derrick Allen, ALBAs Topscorer der Saison 2010/11, hat nach 16 Profi-Jahren (davon 14 in der Bundesliga und von 2010 – 2012 zwei in Berlin) im Sommer seine aktive Karriere beendet. „D.A.“ bleibt der Liga aber trotzdem erhalten, denn in Vechta schlägt der langjährige Publikumsliebling jetzt als Assistent von Pedro Calles die Trainerlaufbahn ein.

Mit Steve Vasturia begrüßen wir im Team von RASTA Vechta einen weiteren Ex-Albatros in der Mercedes-Benz Arena. Der Guard/Forward kam im Januar 2018 zu ALBA, um dort dem damals durch Verletzungen von Spencer Butterfield und Bennet Hundt dezimierten Berliner Backcourt wieder mehr Tiefe zu geben.

Als Bundesliga-Vierter hat RASTA Vechta sich einen Startplatz in der Basketball Champions League verdient. Dort spielt der Europapokal-Neuling ab dem 15. Oktober in der Gruppe A unter anderem gegen den polnischen Meister Wloclawek (Polen), Bandirma (Türkei), Pau (Frankreich) und Hapoel Jerusalem.

RASTA Vechta

NrNamePosAltercmNatBBL
3Max Di Leo1/226187D/US1 J.
6Michael Kessens528208D/SUI2 J.
8Josh Young1/231186USA4 J.
9Tim Insinger4/522209GER---
10Sergi Garcia1/222194ESP---
11Luc van Slooten317205GER1 J.
14Philipp Herkenhoff4/520209GER2 J.
15Trevis Simpson228195USA---
21Kamari Murphy426206USA---
22Ryan Quaid322202USA---
24Ishmail Wainright3/425196USA---
30Jarelle Reischel327200GER2 J.
32Steve Vasturia2/324199USA1 J.
33Robin Christen3/428203GER2 J.

Cheftrainer: Pedro Calles
Assistenztrainer: Miguel Zapata, Derrick Allen

ALBA-Bilanz gegen RASTA Vechta: 5:1
5 Siege – 1 Niederlage (in Berlin 3:0), alle Spiele in der BBL
Höchster Sieg: 104:67 am 18. April 2019 in Berlin
Höchste Niederlage: 69:80 am 10. November 2018 in Vechta