Nach sieben Jahren, 398 Pflichtspielen, zwei Meisterschaften und zwei Pokalsiegen wird Niels Giffey die Albatrosse in der neuen Saison nicht mehr als Kapitän auf das Parkett führen. Der 30-jährige Berliner verlässt zur kommenden Saison seine Heimatstadt und schließt sich nach dem Ablauf seines Vertrags dem litauischen Rekordmeister Žalgiris Kaunas an.

ALBA-Sportdirektor Himar Ojeda: „Wir bedanken uns bei Niels für die tolle und erfolgreiche gemeinsame Zeit. Er war in den vergangenen Jahren nicht nur eine große Identifikationsfigur und ein zentraler Teil des Teams und unseres Clubs, er steht wie kein Zweiter für unser Nachwuchsprogramm und die Integration von vor allem Berliner Talenten. Ich freue mich für ihn und bin stolz auf die Entwicklung, die er in den vergangenen Jahren gemacht hat. Er hat sich stetig verbessert und ist zu einem erstklassigen Spieler gereift, der verlässlich und sehr vielseitig auf dem Platz agiert. Niels war als Kapitän ein wichtiges Bindeglied der Mannschaft und wir hätten ihn gern gehalten, um zusammen als Team weiter zu wachsen. Dennoch wünschen wir ihm natürlich nur das Beste für sein neues Abenteuer.“

Niels Giffey: „Wer mich kennt, weiß, wie wichtig mir diese Stadt, der Club, die Fans und besonders mein Team sind und wie tief ich hier in meinem Kiez verankert bin. Ich habe in diesem Club als 16-Jähriger angefangen, daran zu glauben, dass Basketball mein Leben sein kann, habe Mentoren gefunden, die mir ihre Werte und ihren Basketballstil mit auf den Weg gegeben haben. Hier bin ich über die Jahre vom BBL-Rookie zum Kapitän gereift und habe immer mehr Verantwortung und Vertrauen geschenkt bekommen.

Für alles, was in meinen letzten sieben Jahren bei ALBA passiert ist, mit allen ups und downs, Siegen, Niederlagen, Verletzungen, Spielen im EuroCup, in der EuroLeague, in der BBL, im BBL-Pokal, gegen NBA-Teams, in China, für alles bin ich dankbar. Dass am Ende meiner Zeit hier nun zwei Meisterschaften stehen, repräsentiert die Entwicklung, die der Verein und das Team genommen haben. Ich freue mich und bin wirklich stolz, Teil des ganzen Prozesses gewesen sein zu dürfen. Ich kann für mich selbst sagen: ‚The job is done‘. Jetzt bin ich bereit für eine neue Herausforderung und ein neues Kapitel.“

Niels Giffeys komplettes Abschiedsstatement lest Ihr hier auf seinem Instagram-Kanal

Sechs gebürtige Berliner gehörten zu ALBAs Kader in der gerade abgeschlossenen Meistersaison. Als ältester und erfahrenster Spieler dieser Sechs führte Niels Giffey das Team in den vergangenen beiden Spielzeiten nicht nur als Kapitän an, sondern stand auch als Vorbild für ALBAs erfolgreiche Ausbildung und Förderung von Nachwuchsspieler*innen aus der Region.

 

Bereits mit 16 Jahren war Giffey von den Marzahner Basket Bären zu ALBA gewechselt. Unter Headcoach Matej Mamić ging er beim damaligen ALBA-Kooperationspartner TuS Lichterfelde in der ProB auf Korbjagd und krönte seine Ausbildungszeit dann unter Trainer Henrik Rödl, als er ALBAs U19-Team 2009 mit 32 Punkten im Finale gegen Paderborn zur ersten Deutschen Meisterschaft führte.

2010 entschied sich Giffey dann für den Schritt ans US-College und ging an die University of Connecticut. In den Jahren 2011 und 2014 wurde er dort – als erster deutscher Basketballspieler – gleich zweimal US-Collegemeister. Anschließend kehrte der vielseitige Forward in seine Heimatstadt zurück und unterschrieb zur Saison 2014/2015 einen Dreijahresvertrag bei ALBA und blieb insgesamt sieben Jahre bis zum Ende der Saison 2020/2021.

Jahr für Jahr steigerte sich Giffey und und reifte zu einem echten Führungsspieler und Muster an Beständigkeit heran. Mit seinen insgesamt 398 Pflichtspieleinsätzen rückte er bis auf Platz drei der ewigen Liste von Spielern im ALBA-Trikot vor. Dabei feierte er zwei Meisterschaften (2020, 2021), zwei Pokalsiege (2016, 2020), erreichte 2019 das EuroCup-Finale und bezwang im Jahr 2014 mit seinen Teamkollegen den damaligen NBA-Champion San Antonio Spurs.

Neben diesen sportlichen Höhepunkten hat Niels Giffey bei ALBA viele Spuren hinterlassen, die den Verein mit seiner lokalen Verwurzelung und seinem einzigartigen Nachwuchsprogramm auch künftig stärken werden. Wir wünschen ihm für seine neue Herausforderung im Ausland viel Erfolg und sagen: Bis bald, Niels!