ALBA hat den Showdown um Platz eins gegen EnBW Ludwigsburg mit 99-90 (82-82, 47-41) nach Verlängerung gewonnen. Das heiß umkämpfte Aufeinandertreffen der beiden bestplazierten Teams Deutschlands war hochklassig und jederzeit spannend. Will Avery ragte mit 20 Punkten aus einer geschlossenen Teamleistung (6 mal zweistellig) heraus. Nachdem er in der regulären Spielzeit die Entscheidung verpasst hatte, schoss Avery die Ludwigsburger dann in der Verlängerung mit zwei Riesen-Dreiern ab.

7.202 Zuschauer begrüßten Demond Greene lautstark, der erstmalig nach seiner schweren Fußverletzung wieder in der Halle war. ALBA begann mit Avery, Jenkins, Archibong, Owens und Ford. Nach einem krachenden Dunk von Ford, der die ersten 6 ALBA-Punkte erzielte, lagen die Berliner 6-5 vorn. Doch die Ludwigsburger zeigten, dass sie nicht ohne Grund ganz oben in der Tabelle stehen: Mit schönem Kombinationen spielten sie immer wieder einen guten Wurf heraus. Ging ein Schuss daneben, erkämpften sie sich mehrfach den Offensivrebound. Die Gäste lagen nach Dreiern von Foster und Greene mit 14-8 in Führung. Als ALBA dann einen Gang höher schaltete und das Spiel schnell machte, änderte sich das Bild. Mit einer 12-4 Serie drehten sie den Spielstand auf 20-18. Aber EnBW ging, vor allem weil sie noch zweimal von außen erfolgreich waren, mit einer 28-27 Führung in die Viertelpause.

 

 

 

Ludwigsburg baute den Vorsprung gegen ALBAs zweite Fünf auf 27-32 aus. Der Gästekorb schien Mitte des zweiten Viertels wie vernagelt, vor allem Jenkins fehlte gegen stark verteidigende Ludwigsburger der Erfolg in Wurfauswahl und Abschluss. Da aber auch die Ludwigsburger mit der aggressiven ALBA-Verteidigung schwer zu kämpfen hatten, blieb die Partie nun ohne viele Punkte. Archibong mit einem Dreipunktspiel und Avery mit einem Dreier küssten die ALBA-Offense wieder wach. Herber schoss die Albatrosse per Dreier mit 41-38 in Führung. Mit sicherer Hand von der Freiwurflinie (6/6) bauten sie diese bis zur Halbzeit auf 47-41 aus.

 

Auch nach der Pause blieb die Begegnung spannend. Der vorne wie hinten konstant stark agierende Archibong traf für drei zum 50-45. Aber mit einer Serie von Fehlpässen spielten die Albatrosse den Gästen jetzt in die Hände, die das zu einer 9-0 Serie und zur 52-54 Führung nutzten. Avery setzte dem Punktereigen der Gäste mit fünf Zählern ein Ende, musste dann aber nach seinem vierten Foul auf die Bank. ‚Dreiergott’ Nenad Canak sprang in die Bresche und warf sein Team mit zwei Distanzwürfen 63-59 in Front. Nach 30 Minuten lag ALBA knapp mit 65-61 vorn.

 

Zwar hängte Nico Simon EnBW-Guard Green nun ebenfalls sein viertes Foul an, aber Ludwigsburg glich mit einer 7-0 Serie zum 68-68 aus. Chris Owens, soeben eingewechselt, drehte das Momentum mit einem Dreipunktspiel, einem Steal und einem Fast Break-Dunk zum 75-71. EnBW kam postwendend zurück, in der 39. Minute stand es nur noch 78-76. Niemand hielt es mehr auf seinem Sitz, die Zuschauer feuerten ALBA stehend an. Owens behielt die Nerven und verwandelte, nachdem er direkt davor nur einen von vier getroffen hatte, zwei Freiwürfe zum 80-76. Foster verkürzte mit einem Dreier aus der Ecke zum 80-79. Avery traf zweimal nur einen von zwei von der Linie, auf der Gegenseite glich Green zum 82-82 aus.

 

Der letzte Angriff gehörte ALBA, aber Averys Treffer von der Baseline zählte nicht mehr. Verlängerung!

 

Die Spannung war nun nicht mehr zu überbieten. ALBA startete besser in die Verlängerung, lag nach Treffern von Jenkins und Owens 86-82 vorn. Dann beging Archibong sein fünftes Foul und musste vom Feld. ALBA verpasste die Chance, sich weiter abzusetzen, EnBW verkürzte auf 86-84. Das Spiel ging hin und her, keiner konnte punkten. Dann fasste sich Will Avery ein Herz und schoss Ludwigsburg mit zwei Dreiern zum 92-84 ab. Sharrod Ford mit einem krachenden Dunking und Nico Simon mit zwei Freiwürfen sorgten dafür, dass die Gäste sich von diesem Schock nicht mehr erholten. ALBA gewann die jederzeit spannende und hochklassige Partie am Ende mit 99-90.