Wer sich am vergangenen Samstag nur das letzte Viertel des ALBA-Nachwuchses im Spiel der NBBL – Vorspiel für das Duell der „Grossen“ ALBA BERLIN und Brose Baskets Bamberg - anschauen wollte und sich einen „normalen“ Zeitrahmen von etwa knapp zwei Stunden Spielzeit ausgerechnet hatte, der kam zu spät. Die Mannschaft von Trainer Jan Michaelis erledigte das letzte Spiel der Hinrunde im Schnellgang. Nur Sekunden nach Thomas Schoeps Korb zum 91:65 (43:34) ertönte die Schlusssirene – nach exakt 1:29 Stunden. Mithin noch nicht ein Mal eineinhalb Stunden Spielzeit. Rekordverdächtig!

Das Resultat dagegen war kein Rekord, eher in der Kategorie „normal“ einzustufen. Die jungen Braunschweiger, die immerhin drei Spieler aufboten, die ständig im Zweitligateam der SG Braunschweig eingesetzt werden, hielten nur streckenweise das Match offen. Sie hatten einige gute Phasen, in denen sie Rückstände mit Mini-Serien verkürzen konnten, doch die nachhaltigeren Serien hatten die Gastgeber. SG-Trainer Uwe Seikowsky war entsprechend enttäuscht: „In Bramfeld haben wir viel besser gespielt, deshalb dachte ich schon, dass wir hier besser abschneiden können. Doch jedes Mal, wenn wir nach ein paar guten Szenen ein, zwei Fehler machten, ließen die Jungs die Köpfe hängen. So hat man nicht nur in Berlin keine Chancen.“

 

Chancen konnten sich die Niedersachsen, die nach sieben Spielen nun 1:6 Siege aufweisen, während ALBA mit 6:1 als Zweiter die Hinrunde abschließt, nur bis Mitte des zweiten Viertels ausrechnen. Da konnten sie mehrmals den schon neun Punkte lautenden Rückstand auf zwei Zähler verkürzen, doch dann folgten 11:4 Punkte für den Gastgeber, der zu Pause mit sieben Punkten in Front lag.

Allein: Diese erste Halbzeit, vor allem von den Berlinern mit Tempo-Basketball absolviert, hat die Braunschweiger wohl zu viel Kraft gekostet. „Genau das war auch unser Ziel, wir wollten die Jungs müde spielen, um sie dann in der zweiten Halbzeit sicher im Griff zu haben“, sah Coach Jan Michaelis sein Konzept aufgehen. In der Tat legten die Berliner noch eine Schippe drauf und bauten den Vorsprung auf 19 Punkte aus. Im Schlussviertel begannen die jungen „Albatrosse“ dann mit der sogenannten „zweiten Fünf“, die aber nichts anbrennen ließ, sondern den Vorsprung noch vergrößerte. In den letzten fünf Minuten dann waren wieder Moritz Westkämper, Mayu Tho-Horst, Thomas Schoeps, Martin Hillmann und Andreas Seiferth auf dem Parkett, die einen 12:2-Schlussspurt hinlegten und dabei herrlichen Basketball zelebrierten.

Für Coach Michaelis eine Genugtuung: „Nicht nur die, die zuletzt spielten, haben mich heute überzeugt, auch Steven Monse, Sascha Schachowzew oder Walter Simon haben genau das getan, was wir tun wollten, hart verteidigen und aus Fastbreaks leichte Punkte erzielen. Und genau das hat heute prima geklappt. Und es war nicht so leicht wie es aussah, wir mussten schon durchwegs konzentriert spielen, um die Braunschweiger zu bezwingen.“

 

Für ALBA, bei den Rebounds mit 54:29 überragend (Seifert 10 und Tho-Horst 9) punkteten: Seiferth (17 Punkte), Schoeps (16), Westkämper (16), Tho-Horst (15), Monse (12), Simon (5), Gohlisch (5), Schachowzew (2), Petretti-Seamon (2) und Hillmann (1). Beim Gast ragte Adler mit 21 Punkten und 6 Rebounds hervor.