Nach dem schwer erkämpften 102:97-Sieg gegen MoraBanc Andorra in Berlin (was gleichzeitig der sechste Hunderter in diesem Wettbewerb in dieser Saison und damit ein neuer EuroCup-Rekord war) geht die Halbfinalserie für unser Team schon am Freitag (22.3., 20:15 Uhr) auswärts in Andorra weiter. Beim Stand von 1:0 fehlt den Berlinern nur noch ein Sieg, um nach 1995 (Korac Cup) und 2010 (EuroCup) zum dritten Mal in der ALBA-Geschichte in ein Europapokalfinale einzuziehen. MagentaSport überträgt ab 20 Uhr in gewohnter Weise live. Im Falle einer Niederlage am Freitag würde ein alles entscheidendes Halbfinale drei kommenden Mittwoch (27.3., 20 Uhr) in der Berliner Max-Schmeling-Halle stattfinden.

Aito Garcia Reneses (Head Coach ALBA): „Andorra ist im EuroCup in eigener Halle noch ungeschlagen. Es wäre aus mehreren Gründen mehr als großartig, wenn wir in der Lage wären, dort zu gewinnen. Zuerst einmal natürlich, weil wir damit direkt ins EuroCup-Finale einziehen würden. Angesichts der Tatsache, dass wir in der Bundesliga noch einige Nachholspiele vor uns haben, würde ein Einzug ins EuroCup-Finale mit 2:0 zudem einen Termin weniger in unserem vollgepackten Terminplan bedeuten.“

Joshiko Saibou (Guard ALBA): „Für Gästeteams ist es offenbar sehr schwierig, in Andorra zu gewinnen, aber mit unserer 1:0-Führung fahren wir aus einer guter Position dorthin. Im ersten Spiel war auf Seiten Andorras Jerome Jordan sehr stark. Aber eigentlich fällt es schwer, aus diesem starken Team einzelne Spieler hervorzuheben, weil sie einen sehr guten Teambasketball spielen. Dagegen müssen auch wir als Team gut verteidigen, was wir am Dienstag nur phasenweise gemacht haben. Das müssen wir am Freitag über die vollen 40 Minuten hinkriegen.“

Eine Ahnung davon, warum es so schwer ist, in Andorra zu gewinnen, bekommt man schon bei der Anreise. Mit dem Flugzeug geht es für die Albatrosse am heutigen Donnerstag zunächst nach Barcelona und von dort rund 200 Kilometer sowie ca. 1.000 Höhenmeter mit dem Bus bergauf in die Pyrenäen bis in die Hauptstadt des Fürstentums, das rund 22.000 Einwohner zählende Andorra la Velle. Dort wird am Freitag nicht nur in der 5.000 Zuschauer fassenden engen städtischen Sporthalle Ausnahmezustand herrschen. Gleich nebenan spielt nämlich zeitgleich in der Qualifikation für die Fußball-EM 2020 Andorra gegen Island.

Aber die Berliner haben schon am Dienstag im Heimspiel gegen MoraBanc einen Eindruck davon bekommen, dass das Team von Trainer Ibon Navarro auch spielerisch einiges zu bieten hat und nicht zufällig im Viertelfinale auch ohne Heimvorteil Frankreichs Tabellenführer ASVEL Villeurbanne ausgeschaltet hat. Die 15-minütige Halbzeitpause genügte Andorra, um sich von ALBAs furiosem Angriffswirbel in der ersten Halbzeit zu erholen und mit umgestellter Verteidigung das Spiel fast noch zu drehen.

Besonders hervor taten sich bei der Aufholjagd mit dem jamaikanischen Center Jerome Jordan und US-Power Forward Reggie Upshaw zwei Innenspieler, die nicht in der ersten Fünf standen und das auch im bisherigen Saisonverlauf nur selten getan hatten. Mit Jordan und Upshaw, der in der vergangenen Saison in der Bundesliga Tübingens Topscorer war, setzte sich Andorra der zweiten Halbzeit unter den Körben besser durch und wird versuchen, das am Freitag gleich von der ersten Minute an zu tun.

Umgekehrt verteidigte starkes Backcourt-Trio um den Franzosen Andrew Albicy, den Kanadier Dylan Ennis und den Brasilianer Rafa Luz nach dem Seitenwechsel ALBAs Dreierschützen physischer und konsequenter, was die Berliner Dreierquote von 77 Prozent in der ersten auf nur noch 31 Prozent in der zweiten Halbzeit sinken ließ. Auch diesbezüglich wird ALBA sich am Freitag auf ähnlichen Gegenwind gleich von der ersten Minute an einstellen müssen.

Aufstellung MoraBanc Andorra (Statistik 7DAYS EuroCup 2018/19)

Nr.

Name

Pos

Alter

cm

Nat.

Min/Sp

Pkt/Sp

Rb/Sp

As/Sp

5

Rafa Luz

1

27

188

ES/BRA

17,6

4,3

2,4

3,2

16

Andrew Albicy

5

28

178

FRA

26,2

11,6

1,5

5,9

17

Hugo Bartolome

3

20

198

AND

 

 

 

 

18

Sani Campara

1

20

186

BIH

1,0

1,5

0,0

0,0

20

Armands Berkis

5

18

203

LAT

 

 

 

 

21

Moussa Diagne

5

25

211

ES/SEN

18,9

8,0

5,2

0,3

22

John Shurna

4/5

28

204

US/LTU

24,4

10,8

3,5

1,1

24

Guillem Colom

2/3

27

195

AND

3,3

0,7

0,2

0,5

25

David Jelinek

2/3

28

195

CZE

20,3

10,8

2,2

1,1

30

Reggie Upshaw

4

23

201

USA

17,1

6,8

3,5

0,3

31

Dylan Ennis

1/2

27

188

CAN

26,0

12,5

3,9

3,5

33

Michele Vitali

2

27

196

ITA

21,9

7,8

2,5

2,1

44

Jerome Jordan

5

32

213

JAM

11,8

7,0

2,3

0,3

50

Valters Veveris

1

18

188

LAT

 

 

 

 

Head Coach: Ibon Navarro (42, ESP, zweite Saison in EuroLeague/EuroCup, die erste mit Andorra)

Spiel eins im Stenogramm: ALBA BERLIN – MoraBanc Andorra 102:97 (29:21, 30:22, 26:30, 17:24)
ALBA: Siva 18 (3/4 Dreier, 9as), Hermannsson 10 (7as), Giedraitis 13 (5rb), Sikma 20 (7rb, 6as), Clifford 6 (2bs); Saibou 5, Giffey 14, Nnoko 7, Wagner 7, Schneider, Thiemann, Ogbe 2
62% Wurfquote (11/22 Dreier), 26 Rebounds (8 off), 13 Ballverluste.
MoraBanc: Albicy 14 (4/6 Dreier, 12as), Ennis 14, Jelinek 16, Shurna 2, Diagne 7, Luz 10 (4as), Upshaw 9 (10rb), Vitali 11 (3/5 Dreier), Jordan 14
53% Wurfquote (9/24 Dreier), 31 Rebounds (15 off), 11 Ballverluste.

ALBA-Bilanz gegen spanische Teams
Andorra ist seit 1990 ALBAs 16. Gegner aus der spanischen Liga. Insgesamt hat ALBA dabei von bisher 86 Spielen 34 gewonnen. Unter seinem spanischen Coach Aito hat ALBA gegen Teams aus der „Liga endesa“ (ACB) eine Bilanz von 5:3 Siegen (im Vorjahr 2:0 gegen Bilbao und 0:2 gegen Gran Canaria, jetzt 2:1 gegen Malaga und 1:0 gegen Andorra).