Keine Viertelstunde war am Mittwochabend nach der knappen Niederlage unserer Mannschaft im zweiten Finale um die deutsche Meisterschaft gegen den FC Bayern München vergangen, da hatte unser Kapitän Niels Giffey seinen Blick schon wieder in die Zukunft gerichtet. Noch in Spielklamotten und gerade auf dem Weg zum Fantalk rief er ein paar Fans bestimmt zu: „Es ist noch nicht vorbei. Wir haben immer noch unsere Chance.“

Am kommenden Sonntag (18 Uhr, live auf Sport1 und MagentaSport) spielt unsere Mannschaft in München ihr drittes Finalspiel gegen den FC Bayern. Niels Giffey und seine Teamkollegen gehen mit einem 0:2-Rückstand in das Spiel und müssen gewinnen, um die Chance auf den Titel am Leben zu halten. Wie also geht man als Spieler in so ein Spiel, in dem verlieren verboten ist? Und wie bereitet man eine Mannschaft auf so eine Partie vor?
 

Egal mit welchem unserer Spieler man am Tag nach der Niederlage in Spiel zwei gesprochen hat, sie alle haben die Gefühlslage im Team ähnlich beschrieben. So war schon am Donnerstag aus Enttäuschung neue Motivation geworden. Tim Schneider erklärt: „Natürlich waren wir am Mittwoch geknickt, wieder knapp verloren zu haben. Aber jetzt sind wir unglaublich heiß auf Spiel drei.“ Mit breiter Brust wolle man nach München reisen, mit viel Selbstvertrauen in das Spiel gehen. „Dann haben wir alle Chancen“, prophezeit Schneider. Der von Fans und Medien viel gedachte und beschriebene Gedanke, dass man nun drei Spiele in Serie gegen die Bayern gewinnen müsse, spielt in den Köpfen von Schneider und Co. keine Rolle.

Im Gegenteil: Die alte Sportlerweisheit und oft als platte Floskel abgetane Aussage, dass man nur von Spiel zu Spiel denken kann, trifft in unserer aktuellen Situation mehr denn je zu. So spricht etwa Giffey davon, die Serie herunterzubrechen, sich „Schritt für Schritt reinarbeiten“, statt das große Ganze zu Betrachten. „Es zählt nur das nächste Spiel“, sagt der ALBA-Kapitän und ergänzt: „Wir brauchen jetzt nicht drei Siege, sondern einen.“Einer derjenigen, die den richtigen Plan dafür entwickeln, dass dieser eine Sieg am Sonntag geholt wird, ist unser Assistenztrainer Thomas Päch.
 

Am Donnerstagnachmittag hat er gemeinsam mit Coach Aito und dem zweiten Assistenztrainer Israel Gonzalez mit einer Videoanalyse für die Mannschaft die drei Trainingstage vor Finale Nummer drei eingeläutet. „Wir gucken sowohl, was wir besonders gut, aber auch was wir nicht so gut gemacht haben.“ Eine Dreiviertelstunde dauerte die Analyse am Donnerstag. Als Team wurde vorher oder im Anschluss nicht trainiert. Stattdessen wurde es den Spielern überlassen, ob sie individuell arbeiten oder sich der aktiven Regeneration widmen wollten. So liefen Franz Wagner und Joshiko Saibou Drills mit Individualtrainer Carlos Frade, während ein Quartett um Johannes Thiemann im Kraftraum ackerte und sich eine ganze Reihe anderer Albatrosse von den Physiotherapeuten bearbeiten ließ.

Neben der körperlichen Arbeit schreibt Päch auch dem Mentalen vor Spiel drei eine große Rolle zu. „Man muss das Geschehene aufarbeiten, aber auch eine Perspektive aufzeigen. Wir versuchen die Jungs mental mitnehmen und ihnen einen Plan zu geben, wie es am Sonntag funktionieren kann.“ Die richtige Einstellung spielt bei der Umsetzung besagten Planes dabei, laut Päch, einen wichtigen Part. So erwartet Päch im schon sechsten Spiel zwischen ALBA und Bayern in dieser Saison keine Überraschungen mehr. „Neben der Fitness wird das Mentale also zum A und O“, sagt er.

Pächs Spieler jedenfalls machen nicht nur den Anschein, als hätten sie dies verstanden, sondern erwecken auch den Eindruck, auf dem richtigen Weg zu sein. „Der Weg, der von uns liegt, ist zwar hart, aber wir haben immer noch unsere Chance“, sagt etwa Niels Giffey und ergänzt: „Jetzt müssen wir am Sonntag mental und physisch so da sein, dass wir es schaffen, diese Chance auch wahrzunehmen.“

Für all die ALBA-Fans, die unsere Mannschaft am Sonntag vor Ort in München unterstützen wollen, bieten wir wie schon zu Spiel eins eine Fan-Fahrt an. Alle Infos und die Anmeldung gibt’s hier. Auch wird es wieder ein Public Viewing in der Mercedes-Benz Arena geben.
 

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