16 von 22 Hauptrundenpartien hat ALBA BERLIN in der Zweiten Damen Basketball Bundesliga Nord gespielt – und erstmals in dieser Saison steht das Team von Chefcoach Cristo Cabrera ganz oben in der Tabelle. 13 Siege und drei Niederlagen, auf eine so gute Bilanz bringen es in der Liga ansonsten nur die Spielerinnen von BBZ Opladen, die sich aber durch den direkten Vergleich derzeit hinter ALBA einsortieren. Am Samstag wandert der Blick nun jedoch nach ganz unten in der Tabelle. Denn dann geht es für die ALBA-Spielerinnen nach Mittelhessen. Um 19.30 Uhr warten in der Sporthalle der Theo-Koch-Schule die Bender Baskets Grünberg – und die sitzen mit drei Siegen aus 15 Spielen am Tabellenende fest. Eine klare Sache?

Fotos: Philipp Sommer

Könnte man vielleicht meinen, nicht nur aufgrund der Tabellensituation. Im Hinrundenspiel Mitte November auf dem Parkett der Max-Schmeling-Halle gab es eine wahnsinnig einseitige Partie zu sehen, die die Berlinerinnen am Ende ohne größere Mühen mit 100:33 gewannen. Aber das berücksichtigt natürlich überhaupt nicht die schwierigen Umstände, unter denen die Grünbergerinnen damals in Berlin antraten: In coronabedingt höchster Personalnot kamen die Gäste damals in den Nordosten, selbst der Busfahrer war ausgefallen, und so mühte sich auf dem Parkett das quasi letzte Aufgebot der Mittelhessinnen. Vor dem Rückrundenspiel bleiben die ALBA-Spielerinnen also seriös.

„Jeder Gegner stellt uns auf die Probe“, sagt Lilly Driesener. „Egal, ob wir mit 30 Punkten am Ende der ersten Halbzeit führen oder ob es ein ganz knappes Spiel ist.“ Die 18-jährige Aufbauspielerin musste beim Sieg in der Hinrunde noch mit einem verletzten Sprunggelenk zuschauen, hat aber in den vergangenen Partien als Nachwuchsspielerin fleißig Minuten im ALBA-Team gesammelt. „Es war schön zu sehen, wie die Mädels es damals geschafft haben, so hoch zu gewinnen und sich quasi für die harte Arbeit im Training zu belohnen“, erinnert sie sich an die erste Begegnung mit Grünberg, schiebt aber gleich hinterher: „Trotzdem können wir jetzt nicht mit der gleichen Einstellung in das nächste Spiel gehen. Es kann ja alles passieren, und wir müssen darauf vorbereitet sein.“

Dafür sorgt Chefcoach Cristo Cabrera in den täglichen Trainingssessions. Sein Team spielt einen klar strukturierten Basketball und macht trotz aller Ausfälle, von denen auch die Berlinerinnen nicht verschont bleiben, einen sehr gefestigten Eindruck. Wenn eine Spielerin passen muss, ist eben gleich die nächste da. Diese Tiefe im Kader ist eine der ganz großen Stärken des Teams. Dafür sorgen insbesondere die jungen ALBA-Talente wie Lilly Driesener. „Ich denke, wir spielen mittlerweile sehr selbstbewusst und harmonisch zusammen“, sagt sie. „Im Training und auch außerhalb vom Basketball unterstützen und motivieren wir uns gegenseitig sehr. Und das zeigt sich dann im Spiel.“ Vermutlich auch am Samstagabend in Grünberg.

Das Spiel in der Sporthalle der Grünberger Theo-Koch-Schule beginnt um 19.30 Uhr. Einen Livestream gibt es nicht.