Vor allem in Dezember führten die Trierer ihre Anhänger durch ein wahres Wechselbad der Gefühle. Zum einen schied TBB Trier im Pokal gegen den Zweitligisten Chemnitz aus und verlor zuletzt beim Aufsteiger Ulm. Auf der anderen Seite fügten die Trierer im Dezember aber auch Tübingen die erste Heimniederlage der Saison zu und kamen in Bremerhaven zu einem weiteren sensationellen Auswärtssieg. Die Berliner tun vor diesem Hintergrund gut daran, sich am Samstag auf eine Trierer Mannschaft einzustellen, die daheim gegen ALBA fast schon aus Tradition über sich hinauswächst.

Obwohl auf einigen Positionen neu besetzt, lebt die schnelle und athletische Trierer Mannschaft dabei wie in früheren Spielzeiten auch 2006/07 vor allem von ihrer Treffsicherheit: Kein Team der BBL verwandelt mehr Dreier (7,9 pro Spiel) und nur die Artland Dragons treffen aus der Distanz hochprozentiger als Trier (36 Prozent). Auch an der Linie haben die Trierer mit einer Freiwurfquote von 75 Prozent die besten Nerven in der gesamten BBL.

Als überragender Scorer im Trierer Team hat sich im bisherigen Saisonverlauf der im Sommer aus der schwedischen Liga nach Trier gekommene US-Guard Tommy Adams erwiesen. Der explosive, zwischen den Positionen eins und zwei pendelnde Combo Guard rangiert mit im Schnitt 18,9 Punkten auf dem zweiten Platz der BBL-Korbjägerliste und ist mit drei Dreiern pro Spiel zudem der erfolgreichste Distanzwerfer der Liga. Was passiert, wenn man diesen aus jeder Lage gefährlichen Scorer nicht unter Kontrolle hält, zeigte sich am 4. Spieltag, als Adams mit 40 Punkten in Nürnberg einen bis heute gültigen BBL-Saisonrekord aufstellte.

Die Spielmacherposition mussten die Trierer über Weihnachten neu besetzten, nachdem der bisherige Point Guard Alvin Snow aus persönlichen Gründen um eine Vertragsauflösung gebeten hatte. Trainer Joseph Whelton fand im routinierten Chuck Evans allerdings schnell einen namhaften Ersatz. Der 35-jährige Ex-Albatros stellte am letzten Spieltag mit 11 Punkten und 3 Assists gleich bei seinem ersten Einsatz unter Beweis, dass er für Trier viel mehr als eine Verlegenheitslösung ist.

Dritte treibende Kraft im Trierer Backcourt ist mit 10,4 Zählern pro Spiel der kanadische Nationalspieler James Gillingham. Gleich vier US-Flügelspieler teilen sich die Spielzeit auf den Positionen drei und vier, wobei sich der schon in der letzten Saison mit großer Vielseitigkeit und Athletik in Trier überzeugende Brandon Gay mit 11,5 Punkten (1,8 Dreiern) und 3,9 Rebounds pro Spiel auch in dieser Saison als der effektivste Spieler im TBB-Frontcourt neben dem kanadischen Nationalcenter Nate Doornekamp erweist.