Der Gegner ist jedoch noch aus den letzten Playoffs als sehr gefährlicher Kontrahent in Erinnerung: Die Nordwestdeutschen verlangten ALBA im Viertelfinale alles ab, bevor sie sich im fünften und alles entscheidenden Spiel der Serie best-of-5 geschlagen gaben. Auch in der neuen Saison gelten die Oldenburger mit einer starken Besetzung wieder als Geheimtipp, dem nicht wenige Experten den Sprung ins Halbfinale zutrauen.

Allerdings mussten die Oldenburger an den ersten Spieltagen schmerzhaft erfahren, dass man sich für solche Vorschusslorbeeren in der BBL nichts kaufen kann. Die von Trainer Don Beck auf vielen Positionen neu besetzte und zudem sehr junge Oldenburger Mannschaft verlor ihre ersten Saisonspiele in Trier und daheim gegen Frankfurt und steht damit vor der unangenehmen Aufgabe, das Feld von hinten aufzurollen. Den entscheidenden Kick hin zu einer geschlossenen Mannschaftsleistung könnte den Oldenburgern dabei sicher die Rückkehr ihres Kapitäns Tyron McCoy geben, der in den ersten beiden Spielen mit einer Oberschenkelzerrung ausfiel und dessen Routine und Führungsqualitäten die EWE Baskets gegen Trier und Frankfurt an allen Ecken und Enden vermissten.

Neben dem geschmeidigen und gleichermaßen offensiv- wie defensivstarken McCoy stehen im Oldenburger Team auf den kleinen Positionen gleich drei sehr talentierte, aber noch recht junge Guards. Der Ex-Berliner Heiko Schaffartzik, der an einem guten Tag jedem Gegner mit seinen Dreiern gefährlich werden kann, teilt sich die Spielzeit mit zwei US-Amerikanern, die mancher Beobachter in den USA im letzten Jahr schon auf dem Weg in die NBA sah: Spielmacher Carl Krauser wandelte sich an der Universität Pittsburgh von einer Streetball-Legende zum schillernden Star der College-Liga NCAA und Dan Grunfeld hat mit dem Präsidenten der Washington Wizzards nicht nur einen berühmten NBA-Funktionär als Vater, sondern ist auch ein exzellenter Werfer.

Auf dem Flügel vertraut Oldenburgs Trainer Don Beck bewährten Kräften: Daniel Strauch traf in den letzten Jahren seine Dreier kurioserweise besonders gegen ALBA stets besonders gut. Desmond Penigar trumpfte nach vielen Verletzungen erst am Ende der letzten Saison groß auf und will 2006/07 genau daran anknüpfen. Große Hoffnungen setzt man in Oldenburg auch an das aus Bonn zurückgekehrte Sprungwunder Terry Black. Komplett neu besetzt sind hingegen die Centerpositionen mit dem defensivstarken und baumlangen US-Center D’Or Fisher sowie dem nie aufgebenden Kämpfer Ajmal Basit, der aus Leverkusen nach Oldenburg gewechselt ist.