Nur drei Tage nach dem 83:69-Sieg im vorgezogenen Spiel des dritten Spieltages in Leverkusen bietet sich ALBA BERLIN in der Basketball Bundesliga die Chance, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Die Albatrosse sind am Samstag (7. Oktober, 19 Uhr) zu Gast beim Aufsteiger Ratiopharm Ulm, für den das erste Heimspiel der Saison 2006/07 natürlich eine ganz besonderes ist: Fünf lange Jahre mussten die leidenschaftlichen Ulmer Fans nach dem Abstieg ihrer Mannschaft im Frühjahr 2001 warten, bis sie wieder Erstliga-Basketball in der Kuhberghalle sehen können. Dass die ursprünglich nur 2.000 Zuschauer fassende Ulmer Halle dank einer Zusatztribüne nun die von der BBL geforderten 3.000 Zuschauer fasst, dürfte die ohnehin schon traditionell heiße Atmosphäre am Kuhberg dabei noch weiter aufheizen.

Doch auch spielerisch müssen sich die Albatrosse am Samstag wohl auf einen heißen Tanz einrichten: Am ersten Spieltag führten die Ulmer – über weite Strecken sogar deutlich - 39 Minuten lang bei den Skyliners in Frankfurt. Erst als fünf Sekunden vor Schluss Emeka Erege an der Freiwurflinie die Nerven versagten, konnten die Frankfurter mit ihrem letzten Wurf zur Sirene ihre erste Führung erzielen und gleichzeitig den glücklichen 73:72-Sieg sicherstellen. Ulm musste mit leeren Händen die Heimreise antreten und wird nun sicher erst recht darauf brennen, in eigener Halle die verpasste Sensation gegen ALBA nachzuholen.

Dass der Aufsteiger seine Haut in der ersten Liga auf Anhieb so teuer verkauft, kommt nicht überraschend. Trainer Mike Taylor, mit 34 Jahren der jüngste Head Coach in der BBL, hat nämlich sein Team, das in der letzten Saison mit hervorragendem Teamplay und großer Ausgeglichenheit souverän (nur eine Niederlage) durch die 2. Liga Süd marschierte, ohne Ausnahme zusammengehalten. Lediglich auf den Schlüsselpositionen eins (mit US-Playmaker Austen Rowland) und fünf (mit US-Center Bryan Lucas) verstärkt, hatten die Ulmer dementsprechend im Sommer als erster Bundesligist ihr Team komplett. Dieser Vorsprung könnte sich vor allem jetzt in den ersten Wochen der Saison auszahlen.

Neben dem bereits erwähnten Austen Rowland, der vom Zweitligisten Jena zu den Ulmern wechselte, ist dabei vor allem der US-Guard Jonathan Levy zu beachten, der in der letzten Saison mit einer Dreierquote von 40 Prozent und im Schnitt 20 Punkten Ulms Topscorer war. Das kämpferische Herz der Ulmer schlägt auf dem Flügel im vielseitigen Deutsch-Nigerianer Emeka Erege, der nach fünf Jahren am US-College Davidson und einer Saison in Frankreich (Bourg-en-Bresse) seit 2003 seine Heimat in Ulm gefunden hat.

Die größte Attraktion steht bei den Ulmern indes unter dem Korb an der Seite des neuen US-Centers Bryan Lucas (zuletzt Wörthersee Piraten/Österreich): Jeff Gibbs ist mit seinen 1,88 m (!) der kleinste Power Forward der BBL, war mit seiner sensationellen Sprungkraft in den letzten Jahren aber gleichwohl regelmäßig der Reboundkönig der 2. Liga. Zudem überrascht der US-Amerikaner seine Gegner immer wieder gerne mit spektakulären Blocks und Dunkings.

Ratiopharm Ulm: Bilanz der letzten 5 Wochen

02.09. Nördlingen – Ulm 61:108 (S) Testspiel

05.09. Trier – Ulm 93:95 (S) Testspiel

08.09. Ulm – Tübingen 71:59 (S) FUM-Cup (Ulm)

09.09. Ulm – Bree/BEL 91:95 (N) FUM-Cup (Ulm)

10.09. Ulm – Chemnitz 79:86 (N) FUM-Cup (Ulm)

16.09. Ulm – Ludwigsburg 66:75 (N) KUSS (Söfingen)

19.09. Kapfenberg/AUT – Ulm 63:83 (S) Testspiel

20.09. Gmunden/AUT – Ulm 80:79 (N) Testspiel

23.09. Ludwigsburg – Ulm 85:82 (S) Testspiel

01.10. Frankfurt – Ulm 73:72 (N) 1. Spieltag BBL