ALBA hat den 1. BBL Champions Cup gegen RheinEnergie Köln mit 74-75 verloren. Die Albatrosse zeigten im einzigen Vorbereitungsspiel vor eigenem Publikum zwei Gesichter: In der 1. Hälfte agierten sie nervös und unkonzentriert, liessen Köln auf 28-41 davon ziehen. Dann kämpften sie sich stark zurück und gingen dank Avery (20 Punkte), Ford und Owens (je 15) kurz vor Schluß in Führung. Doch mit einem Dreier in letzter Sekunde gewann Köln das Spiel doch noch.

Vor 7.161 Zuschauern in der für ein Vorbereitungsspiel blendend gefüllten Max-Schmeling-Halle wurde zunächst Matej Mamic unter standing Ovations als beliebtester Spieler der BBL-Saison 2005/2006 ausgezeichnet. Dann ging es endlich wieder los mit ALBA-Basketball in Berlin. Henrik Rödl schickte Avery, Jenkins, Archibong, Owens und Boumtje Boumtje aufs Feld. Doch die Albatrosse hatten Schwierigkeiten ins Spiel zu finden. Während Köln flüssig spielte und ihr Neuer, Ronald Burrell, gleich zu Beginn mit spektakulären Szenen glänzte, war den Berlinern die Nervosität anzumerken.

 

Besonders die Neuankömmlinge wollten ihre Sache beim ersten Spiel vor eigenem Publikum gut machen und verkrampften dadurch. ALBAs Würfe gingen reihenweise daneben, in der Defense klafften teils große Lücken. Nach zehn Minuten lag Köln bereits mit 23-16 vorn. So ging es auch im zweiten Viertel weiter. Ex-Albatros Guido Grünheid erhöhte per Dreier auf 18-28. Den Albatrossen fehlte die klare Struktur, einzig Owens und Avery konnten mehrfach punkten. Bis zur Halbzeitpause hatten die Gastgeber die Führung sogar auf 41-28 erhöht.

 

In Halbzeit zwei änderte sich das Bild: Die Anfangsnervosität war jetzt abgelegt, die Berliner fanden über den Kampf ins Spiel. William Avery nahm das Geschehen immer mehr in die Hand. Er wurde dabei unterstütz von Sharrod Ford, der nun immer stärker wurde. Er begeisterte die Fans mit einem Block gegen den zum Dunking ansetzenden Burrell. Wenig später brachte er sein Team mit einem Dunking auf 36-43 heran. ALBA war wieder im Spiel. Zunächst streute Avery einen Dreier ein, dann war wieder Ford am Zug: Mit sieben Punkten in Folge verkürzte er auf 51-57, darunter zwei Monsterdunks über Talts und Grünheid, bei denen er jeweils auch noch gefoult wurde. Doch auch nach 30 Minuten lag Köln noch mit 59-53 vorn.

 

Die Albatrosse machten weiter Dampf, nach einem Dreier von Avery zum 57-61hatten sie Tuchfühlung. Aber die Gäste antworteten mit zwei Dreiern hintereinander vom starken Mallet und Sljivancanin. Als Mallet kurz darauf noch einen Dreier aus acht Metern nachlegte, schienen die Chancen zu schwinden. Aber jetzt setzte ALBA zum Endspurt an: Avery tauchte artistisch durch zwei Verteidiger durch und traf für zwei, Archibong, Boumtje Boumtje und Owens punkteten für ALBA. Als dann zwei Minuten vor dem Ende Owens erneut traf, hatte ALBA erstmalig eine Führung (71-70), die Avery noch auf 73-70 ausbaute. Mit einem 12-0 Run hatte sich ALBA wieder ins Spiel gebracht, die Fans quittierten das mit dem ersten richtigen Jubel der Saison. ALBA behielt die knappe Führung. Zehn Sekunden vor dem Ende traf Avery einen von zwei Freiwürfen zum 74-72. Aber dann versenkte Sljivancanin einen wilden Dreier gegen zwei Verteidiger, mit dem er Köln den 75-74 Sieg sicherte.