Nein, es war nicht der Tag des ältesten Nachwuchs-Jahrgangs von ALBA BERLIN. Allein an die Spitze der neu geschaffenen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL), Gruppe Nordost, wollte man sich mit einem Erfolg im „Gipfeltreffen“ mit dem bis dato punktgleichen Bramfelder SV setzen. Doch nach 40 Minuten gab es nur betretene Gesichter auf Seiten der Berliner in der Max-Schmeling-Halle, denn mit einem 70:72 (39:31) holten sich die Norddeutschen die alleinige Tabellenführung.

Coach Jan Michaelis konnte dabei nur auf eine dezimierte Mannschaft zurückgreifen (Moritz Westkämper - Schulter Kapselanriss und Miles Petretti-Seamon-Sesambeinentzündung im Fuß), was aber nur bedingt als Erklärung für die Niederlage dienen konnte. Die aufgebotenen Akteure spielten über weite Strecken sehr ordentlich, verteidigten gut und hatten auch die besten Werfer der Bramfelder lange Zeit gut im Griff. Zur Pause war alles mit 39:31 im „grünen Bereich“, obwohl auch die eigene Leistung sicher nicht durchweg den eigenen Erwartungen entsprach.

 

Nach der Pause lief es noch weitere fünf Minuten nach Plan, Bramfeld wurde mit sechs Punkten (45:39, 25. Min.) auf Distanz gehalten. Doch dann war von einer zur anderen Sekunde und ohne ersichtlichen Grund alles wie weggeblasen. Ein technisches Foul von Phillipp Heyden nutzten die Bramfelder zur ersten Führung, die eine Kettenreaktion auslöste. Bis zur dritten Pause lief nämlich nichts mehr zusammen: ALBA verursachte allein in diesem Viertel neun Ballverluste, holte nur 5:13 Rebounds, verlor es mit 12:29 und ging mit somit 51:60 ins Schlussviertel.

 

In den letzten zehn Minuten berappelten sich die „Albatrosse“, kämpften, verteidigten wieder besser und kamen Punkt um Punkt heran. 1:29 vor Schluss nur noch 67:70, plus Ballbesitz. Doch erst vermochten Heyden und Seiferth Korbleger nicht zu nutzen und dann warf Thomas Schoeps den Ball in die eigene Hälfte zurück – Bramfeld bedankte sich für diese Geschenke und gewann.

 

„Dieses Spiel war für unsere Entwicklung wertvoller als die vier vorangegangenen Siege zusammen“, sah ein sichtlich enttäuschter Coach Jan Michaelis Positives in der Niederlage, „im dritten Viertel habe ich extra keine Auszeit genommen. Die Jungs sollten lernen, sich selbst aus dem Schlamassel zu ziehen. Das ist ihnen leider nicht gelungen, da einige Spieler neben ihren Schuhen standen.“ Aber dass auf der Bank eine kämpferische Stimmung herrschte, sei – so Michaelis – positiv zu bewerten.

 

Maximilian Rockmann (16 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists) ragte aus einer insgesamt nicht überzeugenden Mannschaft heraus. Thomas Schoeps (13), Mayu Tho-Horst (11), Walter Simon (8), Sascha Schachowzew (7), Philipp Heyden (5), Jakob Golisch (4), Martin Hillmann (4) und Andreas Seiferth (2) punkteten außerdem.

Bei Bramfeld ragten Nils Barnert (27) und Arne Meyer (19) heraus. Vincent Kittmann holte zwölf Rebounds.