Wir haben Demond Greene am Tag nach seiner Verletzung kurz im Krankenhaus besucht, um uns zu informieren, wie es ihm geht und wie er seinen Sturz erlebt hat. Angetroffen haben wir einen munteren und gut gelaunten Demond, der sein Blick nach der Operation schon wieder klar nach vorne gerichtet hat.

Demond, kannst Du Dich an die Situation von gestern erinnern? Was ist passiert?

 

Ja, ich kann mich ganz genau erinnern. Ich bin zum Dunking hoch gegangen. So wie ich das schon unzählige Male zuvor getan habe. Ich bin der Meinung, dass ich auf jeden Fall die Höhe hatte. Was dann schief gegangen ist, kann ich mir eigentlich nicht richtig erklären. Ich verlor das Gleichgewicht und dann war es auch schon passiert.

 

Hatte Dein Gegenspieler mit der Situation zu tun? Hast Du wegen eines Kontakts das Gleichgewicht verloren?

 

Also ich kann mich nicht daran erinnern, überhaupt Kontakt zu dem Gegenspieler gehabt zu haben. Sollte das der Fall gewesen sein, dann war das zumindest nicht ausschlaggebend für den Sturz.

 

Und dann? Wie hast Du die Verletzung erlebt?

 

Ich lag auf dem Boden, Doc, Ramon und meine Mitspieler wollten mich daran hindern, mir meinen Fuß anzuschauen. Aber das hatte ich natürlich schon längst getan. Ein Blick auf den Fuß, der seitlich vom Bein abstand, und ich wusste, dass da richtig was kaputt gegangen ist. Mehr musste ich dann aber auch nicht mehr davon sehen, das hat mir gereicht.

 

Hattest Du große Schmerzen?

 

Nein, Schmerzen hatte ich eigentlich nicht. Dazu war der Adrenalinausstoß wahrscheinlich zu groß. Erst als die Ärzte vor Ort meinen Fuß untersuchten, habe ich was gespürt. Aber richtig schlimme Schmerzen waren das auch nicht.

 

Du hast dann Handzeichen in Richtung Fans gegeben? Was hatte der ’Daumen hoch’ zu bedeuten?

 

Wir haben alle noch die schreckliche Situation mit Matej letztes Jahr vor Augen. Diese Bilder werden natürlich schnell wieder wach. Die Stille in der Halle war unheimlich. Mein Fuß war zwar verletzt, mir ging es sonst aber gut. Ich wollte den Zuschauern einfach ein Zeichen geben, dass meine Situation mit der von Matej überhaupt nicht zu vergleichen ist und dass ich ok bin. Toll war, wie die Fans mich dann mit Sprechchören nach draußen begleitet haben.

 

Und dann?

 

Ich wurde ins Unfallkrankenhaus gefahren, wo ich noch in der Nacht operiert wurde. Dann wurde mein Unterschenkel und Fuß eingegipst. Heute muss ich den Fuß absolut still halten, aber schon morgen kann ich mit leichten Übungen für die Zehen und das Bein beginnen.

 

Und wie geht es jetzt weiter?

 

Zunächst werde ich ein paar Tage im Krankenhaus bleiben. Wie lange, kann ich jetzt noch nicht sagen. Meinen Fuß werde ich einige Zeit nicht belasten können. Die Heilung wird natürlich ein langer und schwieriger Prozess für mich. Aber ich werde alle Kräfte mobilisieren, damit das möglichst schnell voran geht. Denn ich habe schon ein klares Ziel vor Augen: Ich hoffe zu den Playoffs komme ich zurück.