Zum zweiten Mal in ALBA BERLINs Vereinsgeschichte gibt es am Karfreitag (15. April) doppelte Basketball-Action mit den ALBA-Männern und -Frauen in der Mercedes-Benz Arena: Um 14.30 Uhr (live auf sporttotal.tv) bestreitet das Frauenteam das entscheidende Halbfinal-Rückspiel gegen die Rhein-Main Baskets um den Aufstieg in die Erste Damen Basketball Bundesliga. Im Anschluss (18 Uhr, live auf MagentaSport) folgt für das Männerteam gegen ratiopharm Ulm das erste von noch fünf zu absolvierenden Nachholspielen in der easyCredit Basketball Bundesliga. Im Vorjahr bestritten ALBA und Ulm das Playoff-Halbfinale der BBL und zählen als Vierter und Fünfter der aktuellen Tabelle auch in dieser Saison zu den heißesten Endrunden-Kandidaten. (Foto: Camera4)

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Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Ulm ist ein gut gecoachtes Team. Es wird ein schweres Spiel, vor allem da die Ulmer Defense sehr stark ist. Wir müssen das Spiel mit voller Energie angehen, was bei unserem Pensum immer eine Herausforderung ist. Der Spieltag ist auch deshalb etwas ganz Besonderes für uns, weil unser Frauenteam vor unserer Partie um den Aufstieg spielt. Ich bin sehr froh darüber, wie gut sie sich in dieser Saison schlagen. In vielerlei Hinsicht sind sich beide Teams ähnlich: Wir arbeiten mit derselben Philosophie und Herangehensweise.“

Louis Olinde (ALBA-Forward): „Die Ulmer sind ein starker Gegner. Im Hinspiel haben wir nur knapp in Overtime gewonnen. Da die EuroLeague-Saison für uns beendet ist, hatten wir etwas Zeit, um uns auszuruhen und uns auf Ulm vorzubereiten. Wir wollen mit viel Energie spielen und von Beginn an stark auftreten.“

Auch wenn Ulms langjähriger Kapitän Per Günther in seiner BBL-Abschiedssaison mit seinen 34 Jahren den Altersschnitt im Team anhebt – der slowenische Trainer Jaka Lakovič und Sportdirektor Thorsten Leibenath haben das Ulmer Team im Vergleich zum Vorjahr noch einmal jünger und athletischer gemacht.

Semaj Christon hält das Ulmer Ruder fest in der Hand

Ulm spielt sehr temporeich. Dennoch ist das Team von Coach Lakovič, das im EuroCup die Playoffs erreicht hat und dort in der kommenden Woche auf Joventut Badalona trifft, kein „Run-and-Gun-Team“. Vielmehr suchen sie in der Offensive durchaus geduldig den besten Wurf, was sich in der drittbesten Wurfquote in der Liga (48,7 Prozent) auszahlt, mit der die Ulmer in der Statistik sogar noch vor ALBA (48,3 Prozent) rangieren.

Als Chefdirigent bewährte sich dabei mit 27 Punkten und 14 Assists zum 86:83-Sieg in München gleich am ersten Spieltag der neue NBA-erfahrene US-Spielmacher Semaj Christon. Der US-Spielmacher ist der Ulmer „Floor General“, aber auch selbst korbgefährlich. Effektiv entlastet wird er dabei von Per Günther, der mit seinem guten Ballhandling und gutem Auge für die Mitspieler ein starker Ersatz auf der Position eins ist.

Auf dem Flügel Thornwell und Jallow mit Physis und Intensität

Auch Thomas Klepeisz gibt im Spielaufbau mit im Schnitt vier Assists wichtige Impulse. Der österreichische Nationalspieler ist jedoch in erster Line als Distanzschütze gefürchtet, der den Dreier aus allen Lagen und speziell in der Crunchtime trifft. Mit dem erst 18-jährigen Montenegriner Fedor Žugić rundet ein internationales Toptalent den Ulmer Backcourt ab. Experten sagen dem vielseitigen Guard, der schon mit 17 im montenegrinischen Nationalteam debütierte, eine große Zukunft voraus.

Vielseitigkeit ist auch das Stichwort für die beiden athletischen Außenspieler Sindarius Thornwell und Karim Jallow. Der im November nachverpflichtete US-Amerikaner, der nach einer überragenden College-Karriere bis 2021 vier Jahre in der NBA spielte, punktet, reboundet und verteidigt mit viel Physis auf den Positionen zwei und drei. Genauso intensiv tut dies der der am Mittwoch 25 Jahre alt gewordene deutsche Nationalspieler auf den Positionen drei und vier.

Jaron Blossomgame ist der Go-to-Guy im Frontcourt

Im Frontcourt warf die Ulmer im Februar eine Verletzung des Star-Centers Cristiano Felicio zurück, der im Hinspiel gegen ALBA noch für 15 Punkte und 13 Rebounds gut war. Neben dem Ersatzcenter Nicolas Bretzel musste Philipp Herkenhoff auf die Centerposition hochrücken, wo der junge Power Forward mit seinen 2,09 Metern durchaus eine gute Figur machte. Für die entscheidende Saisonphase hat Ulm jetzt mit Sean Evans aber trotzdem einen erfahrenen US-Center nachverpflichtet.

Umso mehr rückten nach dem Ausfall von Felicio die Qualitäten von Ulms Power Forward Jaron Blossomgame in den Fokus, der sich mit im 14 Punkten und fünf Rebounds im Schnitt neben Spielmacher Christon zum zweiten Ulmer Go-to-Guy gemausert hat. Der im Schnellangriff starke Blossomgame spielte 2018/19 kurz für die Cleveland Cavaliers in der NBA als Small Forward. Der US-Amerikaner funktioniert mit seiner herausragenden Athletik im schnellen Ulmer Spiel aber auch perfekt auf der Position vier.

Ulm bleibt ALBA mit 90:74 gegen Heidelberg auf den Fersen

Nach einer Niederlage in Ludwigsburg am vorigen Wochenende sind die Ulmer am Dienstag mit einem 90:74-Sieg gegen Heidelberg in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Entscheidend für den Sieg war, dass die Ulmer sich gegen den defensivstarken Aufsteiger nur acht Ballverluste leisteten und Jaron Blossomgame mit 24 Punkten und 5/6 Dreiern seine Saisonbestleistung auflegte. Philipp Herkenhoff glänzte als Center mit zehn Punkten, fünf Rebounds und vier Assists.

Ulm spielt seit der Verletzung von Cristiano Felicio in folgender Aufstellung (in Klammern gerundete BBL-Stats):
PG: Semaj Christon (30min, 15pt, 6as), Per Günther (12min, 5pt)
SG: Thomas Klepeisz (26min, 8pt, 4as), Fedor Žugić (14min, 5pt)
SF: Sindarius Thornwell (29min, 12pt, 5rb), Karim Jallow (19min, 8pt)
PF: Jaron Blossomgame (29min, 14p, 5rb), Christoph Philipps (13min, 4pt)
C: Philipp Herkenhoff (20min, 8pt, 4rb), Sean Evans (11min, 3pt), Nicolas Bretzel (8min, 3pt)

Gut zu wissen:
Wie Oldenburgs Rickey Paulding will auch Per Günther nach 14 Bundesliga-Jahren im Ulmer Trikot seine aktive Karriere im Sommer beenden. Im Gegensatz zu seinem Oldenburger Kollegen, der am Dienstag zum letzten Mal in der Mercedes-Benz Arena zu Gast war, könnte der Ulmer Kapitän dabei in dieser Saison in den Playoffs noch einmal nach Berlin kommen. In bisher 37 Spielen gegen ALBA zog er 29 Mal den Kürzeren, feierte aber auch große Siege: Am 3. Oktober 2016 führte er die Ulmer mit 19 Punkten und sechs Assists zu einem 98:94-Sieg in Berlin.

ratiopharm Ulm (Stats easyCredit BBL 2021/22)

Nr.

Name

Pos.

Alter

cm

Nat.

BBL

Pkt/Sp

Rb/Sp

As/Sp

0

Semaj Christon

1

29

191

USA

---

14,4

2,5

6

1

Cristiano Felicio (verl.)

5

29

211

BRA

---

11

8,4

0,8

4

Jaron Blossomgame

4

28

198

USA

---

14,6

5,2

0,9

5

Sean Evans

5

33

203

USA

---

3

3,3

0,7

6

Per Günther

1

34

184

GER

13 J.

4,9

1,1

1,5

7

Sindarius Thornwell

2/3

27

193

USA

---

11,5

5,3

2,1

9

Marius Stoll

1

22

197

GER

4 J.

0

0,3

0

10

Christoph Philipps

3

23

203

GER

4 J.

4

1,8

0,9

12

Michael Rataj

3

18

204

GER

---

1,3

0,7

0

13

Nicolas Bretzel

5

22

212

GER

4 J.

3,3

2,7

0,2

14

Philipp Herkenhoff

4/5

22

209

GER

4 J.

7,7

4,2

1,1

22

Thomas Klepeisz

1/2

30

186

D/AUT

5 J.

7,7

2,4

3,7

27

Moritz Krimmer

4

21

202

GER

3 J.

1

0,6

0,2

29

Nat Diallo

5

22

208

GER

3 J.

0

2

0,5

35

Karim Jallow

3

25

198

GER

6 J.

8,3

3,1

0,9

44

Fedor Žugić

2

18

196

MNE

---

4,7

1,2

0,4

Headcoach: Jaka Lakovič (43, SLO, dritte Saison mit Ulm in der BBL)

ratiopharm Ulm: Resultate der letzten drei Wochen
25.3. Skyliners Frankfurt – Ulm (easyCredit BBL) 58:61 (S) Blossomgame 16
29.3. Ulm – FruttiExtra Bursa (EuroCup) 72:86 (N) Christon 20
02.4. Ulm – Mitteldeutscher BC (easyCredit BBL) 83:82 (S) Blossomgame 20
05.4. Valencia Basket – Ulm (EuroCup) 103:71 (N) Jallow 19
09.4. Riesen Ludwigsburg – Ulm (easyCredit BBL) 74:61 (N) Thornwell 19
12.4. Ulm – Academics Heidelberg (eaysyCredit BBL) 90:74 (S) Blossomgame 24

ALBA BERLIN: Resultate der letzten drei Wochen
25.3. ALBA – Roter Stern Belgrad (EuroLeague) 74:70 (S) Lô 22
27.3. Niners Chemnitz – ALBA (easyCredit BBL) 81:64 (N) da Silva 18
29.3. Fenerbahçe Istanbul – ALBA (EuroLeague) 57:66 (S) Zoosman 20
01.4. Efes Istanbul – ALBA (EuroLeague) 87:77 (N) da Silva 20
04.4. ALBA – medi Bayreuth (easyCredit BBL) 87:53 (S) da Silva 20
06.4. ALBA – Panathinaikos Athen (EuroLeague) 87:78 (S) da Silva 16
08.4. AS Monaco – ALBA (EuroLeague) 91:74 (N) Koumadje 15
10.4. Mitteldeutscher BC –  ALBA (easyCredit BBL) 66:95 (S) Blatt 16
12.4. ALBA – EWE Baskets Oldenburg (easyCredit BBL) 92:86 (S) Smith 19

ALBA-Bilanz gegen Ulm: 34:11
34 Siege – 11 Niederlagen (in Ulm 18 - 5)
BBL 22:9, Pokal 3:0, Playoffs: 9:2
Höchster Sieg: 89:58 am 23. Dezember 2011 in Berlin
Höchste Niederlage: 72:91 am 11. April 2012 in Ulm