Am Samstag geht es endlich wieder los! Dann starten unser Albatrosse in der Mercedes-Benz Arena gegen Science Jena in die neue Saison. Die Gäste aus der „Stadt der Wissenschaft“ beendete sowohl die vergangene als auch die vorletzte Spielzeit auf dem 13. Tabellenplatz und sicherte damit – entgegen vieler Unkenrufe – souverän die Klasse. Erstklassig zu bleiben ist auch in der neuen Saison das Ziel der Thüringer. Zehn Siege – so kalkuliert Trainer Björn Harmsen – sind dafür wohl nötig. In der vergangenen Saison gewann Jena sogar 14 Spiele und war damit näher an den Playoffs als am Abstieg.

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Aito Garcia Reneses (Headcoach ALBA): „Als wir im August zusammenkamen, war ich überrascht, wie gut die Spieler auf Anhieb harmoniert haben. Aber durch die Verletzung von Dennis Clifford und die Länderspielpause haben wir einiges an Momentum verloren, das es nun nach der Rückkehr der vier Nationalspieler wiederzugewinnen gilt. Wir müssen die ersten Pflichtspiele als verlängerte Saisonvorbereitung nutzen und so schnell wie möglich zusammenzufinden.“

Johannes Thiemann (Center ALBA): „Ich freue mich, dass es jetzt los geht und ich das erste Spiel für ALBA gleich in meinem neuen Zuhause in der Mercedes-Benz Arena spielen kann. Jena hat schon letztes Jahr einen guten Basketball gespielt und hat alle seine Routiniers wieder dabei. Ich denke, das ist ein Gegner, der auch in diesem Jahr in der Lage ist, an einem guten Tag jeden Gegner in der Liga zu schlagen. Das wollen wir natürlich verhindern.“

ALBA-Legenden bilden das Rückgrat von Science City Jena

Nach dieser „Plan-Übererfüllung“ sprach in Jena vieles dafür, die Kontinuität zu suchen. Selten gab es zu einem Saisonauftakt in der Mercedes-Benz Arena bei einem Gegner so viele bekannte Gesichter zu sehen wie in diesem Jahr, wobei die ALBA-Fans sich natürlich besonders auf das Wiedersehen mit den ALBA-Legenden Julius Jenkins und Immanuel McElroy freuen. „J.J“ ist mit 4172 Punkten hinter Wendell Alexis und Henrik Rödl Dritter in ALBAs ewiger Korbjägerliste und „Mac“ belegt mit 2118 Zählern den zehnten Platz. Auch Ex-Albatros Derrick Allen hat in Jena einen Platz gefunden, wo er seine Karriere – ohne Europapokalstress mit in der Regel nur einem Spiel pro Woche – ausklingen lassen kann.

Nicht zuletzt die mit unvermindert großem Ehrgeiz gepaarte Routine dieser mittlerweile 37 bzw. 38 Jahre alten Basketballer macht Jena auch in dieser Saison wieder zu einem Gegner, der jeden Fehler und jede Nachlässigkeit des Gegners sofort erkennen und gnadenlos bestrafen wird. Aber Trainer Björn Harmsen hat in seiner „Rentnerband“ auch Platz für junge Spieler. Auf allen Positionen stehen bei Science City Jena in der zweiten Reihe Spieler, die ihre besten Jahre noch vor sich haben und darauf brennen, sich im Training die Tricks der Alten abzuschauen, um sie in der easyCredit BBL selbst anzuwenden.

Dru Joyce und Ike Iroegbu: Defensivstarkes Aufbau-Duo

So teilt sich auf der Position eins der erst 23-jährige US-Nigerianer Ikenna Iroegbu den Spielaufbau mit dem zehn Jahre älteren US-Point Guard Dru Joyce. Der als eigentliche Nummer eins gesetzte athletische und schnelle „Ike“ Iroegbu brachte gleich in den ersten Vorbereitungsspielen mit aggressiver Verteidigung, klugen Pässen und und großem Korbdrang viel frischen ins Jenaer Spiel. Sein Einsatz für Nigeria in der WM-Qualifikation (siehe „Vorsicht, heiß“) und eine Verletzung von Neuzugang Jamar Abrams veranlasste Jena jedoch, Mitte September nach einem vorübergehenden Ersatz Ausschau zu halten.

Dabei stieß Trainer Harmsen auf den aus neun Bundesligajahren (zuletzt 2017 München) bekannten Dru Joyce, der im Sommer im französischen Limoges keinen neuen Vertrag erhalten hatte. Der mit einem Zweimonatsvertrag ausgestattete 33-jährige US-Point Guard, der an der High School zusammen mit dem NBA-Superstar LeBron James für Akron spielte und für Schlagzeilen sorgte (worüber es sogar einen Film gibt), übernahm aus dem Stand die Führung der Mannschaft, so dass Jena bis November jetzt mit dem umsichtigen „Floor General“ Dru Joyce und dem Wirbelwind Ike Iroegbu auf zwei unterschiedliche, aber gleichermaßen defensivstarke US-Spielmacher zählen kann.

Julius Wolf und Sid-Marlon Theis der X-Faktor im Frontcourt?

Auf dem Flügel geben bis zum Comeback des mit einem Kapselriss im Sprunggelenk ausgefallenen neuen US-Forwards Jamar Abrams die Ex-Albatrosse Julius Jenkins, Immanuel McElroy und Martynas Mazeika den Ton an. Jenkins zählt mit starker Dreierquote (im Vorjahr 45 Prozent) immer noch zu den besten Schützen in der Liga, Immanuel McElroy ist immer noch ein extrem unbequemer Verteidiger und der nie aufgebende Kämpfer Martynas Mazeika stopft mit seiner Vielseitigkeit alle sich im Backcourt auftuenden Lücken.

Im Frontcourt kann Jena mit dem immer noch für irritierende Moves guten Derrick Allen als Center klein, mit dem langen und in der letzten Saison aufgeblühten Oliver Mackeldanz aber auch groß spielen. Potenzielle X-Faktoren können für Jena auf der Position vier der bis hinter die Dreierlinie korbgefährliche Julis Wolf und der athletische Sid-Marlon Theis werden, der im Sommer vom Absteiger Tübingen nach Jena kam. Beide haben mit ihren 25 Jahren genug Talent, um in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne zu machen und dafür zu sorgen, dass Jena auch 2018/19 sein Soll übererfüllt.

Aufstellung Science City Jena (Statistik easyCredit BBL 2017/18)

Nr.

Name

Pos

Alter

cm

Nat.

Min/Sp

Pkt/Sp

Rb/Sp

As/Sp

1

Ikennna Iroegbu

1

23

188

NGR

 

 

 

 

3

Martynas Mazeika

2

33

192

LTU

19,4

9,1

2,2

2,6

7

Ermen Reyes-Napoles

1

29

183

GER

14,1

3,7

1,2

0,7

9

Sid-Marlon Theis

4

25

205

GER

19,4

6,8

2,1

0,9

10

Julius Wolf

4

25

203

GER

15,9

5,6

3,9

0,6

11

Julius Jenkins

2

37

187

USA

28,7

15,1

2,6

3,3

12

Melvin Jostmann

4

18

198

GER

 

 

 

 

15

Derrick Allen

4

38

201

USA

25,9

11,0

4,1

1,4

21

Jamar Abrams

3

29

201

USA

23,3

10,2

4,3

1,0

23

Immanuel McElroy

3

38

194

USA

24,4

6,9

4,0

3,5

25

Dru Joyce

1

33

185

USA

 

 

 

 

33

Jan Heber

1

19

184

GER

3,9

0,2

0,3

0,7

44

Vuk Radojcic

1

17

185

SRB

5,7

1,0

0,3

0,0

50

Okiver Mackeldanz

5

28

211

GER

11,5

4,3

2,8

0,2

Head Coach: Björn Harmsen (36, GER, siebte Bundesliga-Saison, mit Unterbrechung die vierte mit Jena)

Science City Jenas Preseason
Jena hat in der Saisonvorbereitung sieben Testspiele bestritten, aber nur eines davon war öffentlich. Dabei unterlagen die Thüringer am 15. September in eigener Halle dem tschechischen Serienmeister CEZ Nymburk 100:105.

ALBA-Bilanz gegen Jena
5 Siege – 1 Niederlage (in Berlin 2-1), alle Spiele in der Bundesliga
Höchster Sieg: 100:67 am 23. Dezember 2017 in Berlin
Einzige Niederlage: 73:74 am 15. Februar 2017 in Berlin