Liebe Freundinnen und Freunde, liebe ALBA-Fans,

die erste und zweite Fußballbundesliga haben an diesem Wochenende ihren Spielbetrieb wieder aufgenommen. Auch andere Sportwettkämpfe erarbeiten kreative Wege, um irgendwie stattfinden zu können. Unzählige wurden hingegen schon abgesagt. Der Sportunterricht an den meisten Bildungseinrichtungen wurde noch nicht wieder aufgenommen. Und viele Ligen im Spitzen- wie im Breitensport in Deutschland und ganz Europa haben ihre Saison für vorzeitig beendet erklärt.

Jede einzelne Entscheidung hat ihre Gründe und Hintergründe. Niemand kann aktuell mit Bestimmtheit sagen, ob sie alle richtig und angemessen getroffen wurden. Das gilt derzeit wohl für alle Lebensbereiche. Aber Entscheidungen mussten getroffen werden. Auch wir haben das getan. 

Am (voraussichtlich) Dienstag werden die Behörden entscheiden, ob die BBL mit einem Turnier, das (voraussichtlich) vom 6. bis 28. Juni in München stattfinden würde, die Saison 2020-21 sportlich zu Ende bringen kann. Dem voraus ging ein langer Prozess innerhalb der Liga, der offenbart hat, wie viele unterschiedliche Ansichten, Zweifel, Überzeugungen und letztlich Positionen es dazu gibt.

Dieser Prozess wurde transparent geführt und hat allen BBL-Klubs offen gelassen, für welchen nächsten Schritt sie sich entscheiden. Schließlich haben sich zehn BBL-Klubs für die Teilnahme an diesem Turnier ausgesprochen. Und die Gesamtheit aller siebzehn BBL-Klubs unterstützt die Idee, den Versuch zu unternehmen, diese Saison sportlich auszuspielen und einen Meister 2020 zu küren.

Wir, ALBA BERLIN, haben uns zu einer Teilnahme am Turnier entschlossen (sofern es denn von den Behörden genehmigt wird). Wir wissen, dass die Durchführung eines solchen Turniers, an einem einzigen Ort und ohne Zuschauer in der Halle, sehr weit weg von einem Optimum ist. Es ist jedoch ein Versuch, unserer über 30 Jahre kontinuierlich und mit viel Herzblut aufgebauten Position und Rolle gerecht zu werden. Sie kreativ auszuüben und in eine Zukunft zu führen. Als Arbeitgeber von mehr als 150 Menschen. Als Sozialakteur, der wöchentlich mehr als 10.000 Kinder im Verein, an Schulen und in Kitas betreut und (sportlich) bildet. Als Aushängeschild der Sportstadt Berlin und des deutschen Basketballs. Als leidenschaftlicher Verbündeter unserer Fans. Als leistungsfähiger und aktiver Partner unserer Sponsoren und Kunden. Als fürsorglicher und zugleich fordernder Freund unserer Spielerinnen und Spieler, Trainerinnen und Trainer. Mit dem unaufhörlichen Streben nach Exzellenz. Und mit dem, wofür wir uns mit Leib und Seele verschrieben haben: der Liebe zu unserem Spiel.

Wir haben unsere Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen sowie im Sinne und Dienste der Menschen in und um unseren Club getroffen. Trotz - oder besser wegen aller Abwägungen sind wir uns der Risiken und Ungewissheiten dieses Schrittes bewusst. Gleichwohl sind wir voller Hoffnung und Zuversicht, dass Spieler, Trainer, Betreuer und alle anderen Mitwirkenden den Basketball-Fans ein sportlich aufregendes Finalturnier bieten können. Das wäre, bei allen Widrigkeiten, immerhin das: eine filigrane Brücke in die nächste Saison. Und ein wichtiger Schritt in die Zukunft in dieser für alle so herausfordernden Zeit.

Alles Gute!
Herzlich

Marco Baldi
Geschäftsführer ALBA BERLIN