Das entscheidende Spiel um den Gruppensieg der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga Gruppe Nordost am kommenden Sonntag beim Bramfelder SV vor Augen, dachte sich ALBA-NBBL-Trainer Jan Michaelis wohl, „da muss ich noch ein wenig experimentieren“. Nun, im Heimspiel gegen die auswärts bereits 52:63 geschlagenen Central Hoops ging zumindest ein Experiment gründlich in die Hose: Der Versuch, mal über gut sechs Minuten völlig ohne Center zu spielen. Das kostete sicherlich einen klareren Sieg als es der 81:73 (43:32)-Erfolg ohnehin war.

Zwei Viertel lang lief alles in der Halle A der Max-Schmeling-Arena normal, ALBA dominierte das Spiel gegen den Tabellen-Dritten sicher, übernahm schnell die Führung, baute diese auf zehn Punkte (20:10) aus und war danach bemüht, die Central Hoops auf dieser Distanz zu halten. Als Sascha Schachowzew dann im dritten Viertel mit seinem dritten von insgesamt fünf erfolgreichen „Dreiern“ den Vorsprung auf 18 Punkte (54:36, 25. Minute) ausbaute, sah Coach Michaelis die Zeit gekommen, „mal ohne die beiden Langen Andreas Seiferth und Phillipp Heyden zu spielen, denn das kann ja auch irgendwann einmal zwangsweise der Fall sein.“ Nun, das ermunterte den kleinen „Hoopser“ Jerome Phillips, munter zu werden, er marschierte unaufhörlich durch die ALBA-Abwehr und brachte sein Team mit 9 Punkten bis zum Viertelende auf 61:56 heran. Da ALBA auch im Schlussviertel „klein“ begann, hieß es schnell nur noch 61:59 – Central Hoops hatte in gut sechs Minuten 21:5 Punkte erzielt, ALBA-Coach Michaelis erklärte spontan das Experiment für nicht so recht geglückt, brachte wieder seine „Türme“ Heyden und Seiferth. Sofort punkteten die beiden, brachten wieder Luft zwischen sich und Gegner. Und als Schachowzew dann nacheinander zwei „Dreier“ versenkte, denen wenig später Westkämper einen weiteren folgen ließ, war alles wieder im „grünen Bereich“.

 

Die letzten 1:31 Minuten bestritten die Central Hoops nur mit vier Mann, da drei Spieler fünf Fouls hatten und der Trainer Axel Rüber auf seinen „Star“ Michael Jost verzichtete: „Jost ist Kapitän und Leistungsträger, hat aber heute überhaupt nicht das gemacht, was ich von ihm verlangte, speziell in der Defense. Deshalb habe ich ihn in der zweiten Halbzeit nicht mehr eingesetzt. Ich hoffe, er kapiert die Lektion.“ So hart ging Jan Michaelis nicht mit seinen Jungs ins Gericht, schmunzelte: „9.30 Uhr als Spielzeit ist halt nicht jedermanns Sache. Auch ich war heute noch etwas unausgeschlafen. Insgesamt aber hat die Mannschaft über weite Strecken ordentlich gespielt, die Bretter klar dominiert und schließlich sicher gewonnen. Über die 27 Turnover (Ballverluste) müssen wir allerdings noch Klartext reden. Das ist eine Zahl, die darf so nicht sein.“

 

Für die immer noch ohne Spielmacher Thomas Schoeps (angebrochene Rippe) spielenden Jung-Albatrosse trafen Heyden (24, dazu 7 Rebounds), Schachowzew (17, 5 von 8 Dreier), Seifert (11, dazu 13 Rebounds), Hillmann (8), Rockmann (6), Westkämper (5), Simon (5), Monse (4) und Gohlisch (1). - Bei Central Hoops ragten Phillips (18) und Langer (16) heraus.