Nach einem spielfreien Wochenende kehren die Basketballer von ALBA BERLIN am Donnerstag (10. März, 20 Uhr, live auf MagentaSport) in der Mercedes-Benz Arena zurück auf das Parkett der EuroLeague. Gegner Olympiakos Piräus hat als Tabellenvierter die Teilnahme am nach Belgrad verlegten Final Four im Visier, das die Griechen in den letzten zehn Jahren viermal erreichten und 2012 und 2013 gewannen. (Foto: EuroLeague)

Israel González (ALBA-Headcoach): "Olympiakos hat diese Saison als Team zusammengefunden. Sie spielen gute Rotationen und mit viel Teamchemie. Sie holen das Maximale aus den jeweiligen Spielern heraus und werden dafür diese Saison mit Erfolg belohnt. Sie haben viele erfahrene Spieler, die alle schon wichtige Spiele in ihrer Karriere bestritten haben, was sie in der Crunchtime noch gefährlicher macht. Olympiakos ist schlichtweg ein TOP4-Team und wird es uns sehr schwer machen.

Jonas Mattisseck (ALBA-Guard): "Olympiakos spielt eine sehr gute Saison und ist ein sehr starker Gegner. Wir hatten jetzt zum Glück am Wochenende spielfrei und eine Woche Zeit, um uns auf die Partie vorzubereiten. Wir werden versuchen, das Maximale aus dem Spiel rauszuholen und es Olmypiakos so unangenehm wie möglich zu machen."

Zuletzt hatte ein aus der ewigen erbitterten Rivalität mit dem Lokalrivalen Panathinaikos Athen entstandener Konflikt mit dem griechischen Basketballverband Olympiakos zurückgeworfen. Der Club aus der Hafenstadt wurde sogar für zwei Jahre in die zweite Liga verbannt, was sich auch negativ auf die Leistungen in der EuroLeague auswirkte. Seit dem im vergangenen Sommer gelungenen Wiederaufstieg knüpft Olympiakos aber auch in der europäischen Eliteliga wieder an seine alte Stärke an.

Dreifacher Champion Kostas Sloukas weiß, was zu tun ist

Trainer Georgios Bartzokas gelang dabei sogar das Kunststück, die Ablösung der mehr als eine Dekade bei Olympiakos spielenden Schlüsselspieler Vassilis Spanoulis und Georgios Printezis nahezu geräuschlos über die Bühne zu bringen. Printezis ist zwar noch im Team, kommt aber immer seltener zum Einsatz. Spanoulis hat im Sommer seine aktive Karriere beendet und strebt eine Karriere als Trainer an. Ohne die beiden Legenden lässt Bartzokas Olympiakos in dieser Saison schneller und moderner spielen, was die Griechen deutlich unberechenbarer macht.

Der neue Spielmacher von Olympiakos ist der Nationalspieler Kostas Sloukas, der bereits 2012 und 2013 beim Gewinn der EuroLeague-Titel als junger Guard an der Seite von Spanoulis agierte. 2017 gewann er mit Fenerbahçe seinen dritten EuroLeague-Titel bevor er 2020 zu seinem Jugendverein zurückkehrte, um das Zepter von Spanoulis zu übernehmen. Der Linkshänder ist ein exzellenter Passgeber und guter Schütze, der vor allem in engen Schlussphasen kühlen Kopf bewahrt und zumeist die richtigen Entscheidungen trifft.

Tyler Dorsey fühlt sich hinter der Dreierlinie am wohlsten

Der Starter auf der Position des Point Guards ist jedoch zumeist Thomas Walkup, um bei Spielbeginn gleich den defensiven Ton zu setzen. Die größte Korbgefahr strahlt im Backcourt der im Sommer aus Tel Aviv nach Piräus gewechselte Tyler Dorsey aus. Mit einer Dreierquote von 42 Prozent ist er besonders aus der Distanz gefährlich. Als vierter Guard rundet Giannoulis Larentzakis die Guard-Rotation ab, der vorrangig aggressiv verteidigt, hin und wieder aber auch einen Dreier einstreut.

Auf den Außenpositionen wechseln sich mit dem 31-jährigen Kostas Papanikolaou und Shaquielle McKissic zwei sehr unterschiedliche Forwards ab. Der griechische Nationalspieler kann seine Gegenspieler mit schnellen Füßen verteidigen, tritt mit seinen 2,04 Metern aber auch als Shotblocker in Erscheinung. Der acht Zentimeter kleinere McKissic ist ein explosives Kraftpaket, das nach einem Steal auf dem Weg zum spektakulären Dunk kaum noch aufzuhalten ist. Beide können aber auch an der Dreierlinie heiß laufen.

Sasha Vezenkov in den Fußstapfen von Georgios Printezis

Dem 27-jährigen Sasha Vezenkov gelingt auf der Position vier in seiner vierten Saison für Olympiakos aktuell der große Durchbruch. Der in der Zone und von außen korbgefährliche Linkshänder ist zweitbester Scorer und bester Rebounder im Team von Olympiakos und wurde gerade von der EuroLeague zum Februar-MVP gekürt. Der 37-jährige Georgios Printezis kann sich auf der Bank umso mehr gelassen zurücklehnen, weil Trainer Bartzokas auf der Position des Power Forwards auch noch auf den Franzosen Livio Jean-Charles und den NBA-erfahrenen Quincy Acy zurückgreifen kann.

Der 2,18 Meter lange Moustapha Fall und der 2,01 Meter kleine Hassan Martin stellen gegnerische Big Men in der Zone vor ganz unterschiedliche Aufgaben. Während der für seine kräftige Statur sehr bewegliche Fall mit guter Koordination und schnellen Händen in Korbnähe nur schwer zu stoppen ist, verschafft sich der athletische US-Amerikaner wie schon vor Jahren für Bayreuth in der BBL auch in der EuroLeague den Respekt der zumeist deutlich größeren Gegenspieler.

Mit 66-prozentiger Wurfquote zum 98:88-Sieg in München

Im bisherigen Saisonverlauf verdiente sich Olympiakos vor allem mit seiner starken Defense Respekt. Die Griechen lassen nur 74 Punkte pro Spiel zu (viertbester Wert in der EuroLeague) und drücken die Wurfquote der Gegner auf nur 43 Prozent (drittbester Wert). Am vorigen Freitag ließ Olympiakos in München aber auch großes offensives Potenzial aufblitzen. Beim 98:88-Sieg über die Bayern stellten die Griechen mit einer Wurfquote von 66 Prozent einen neuen EuroLeague-Saisonrekord auf. Tyler Dorsey war mit 25 Punkten (8/10 aus dem Feld) Topscorer.

Olympiakos spielt in dieser Saison in folgender Aufstellung (in Klammern gerundete EuroLeague-Stats):
PG: Thomas Walkup (21min, 6pt, 3as), Kostas Sloukas (24min, 12pt, 5as)
SG: Tyler Dorsey (24min, 14pt), Giannoulis Larentzakis (15min, 6pt)
SF: Kostas Papanikolaou (23min, 6pt), Shaquielle McKissic (16min, 6pt)
PF: Sasha Vezenkov (30min, 13pt, 6rb), Georgios Printezis (11min, 4pt), Quincy Acy
C: Moustapha Fall (23min, 8pt, 5rb), Hassan Martin (13min, 4pt), Livio J.-Charles (10min, 4pt)

Gut zu wissen:

Marcus Eriksson spielte von 2015 bis 2017 zusammen mit Sasha Vezenkov für den FC Barcelona (in der zweiten Saison unter Headcoach Georgios Bartzokas). 2017/18 war Marcus zusammen mit Shaquielle McKissic für Gran Canaria aktiv. Yovel Zoosman spielte von 2019 bis 2021 zusammen mit Tyler Dorsey für Maccabi Tel Aviv (in der zweiten Saison hatten sie dabei auch Quincy Acy an ihrer Seite). Johannes Thiemann kennt Thomas Walkup aus der gemeinsamen Ludwigsburger Saison 2017/18.

Olympiakos Piräus (Stats Turkish Airlines EuroLeague 2021/22)

Nr.

Name

Pos.

Alter

cm

Nat.

EL

Pkt/Sp

Rb/Sp

As/Sp

0

Thomas Walkup

1

29

193

USA

3 J.

6

2,6

2,8

1

Quincy Acy

4

31

201

USA

1 J.

1

0,7

0

2

Tyler Dorsey

2

25

196

USA

2 J.

13,6

2,2

2,2

4

Michalis Lountzis

2

23

195

GRE

2 J.

0

0,3

0,1

5

Giannoulis Larentzakis

2

28

196

GRE

1 J.

5,8

1,8

1,4

7

Zayd Muosa

2

18

198

CYP

---

 

 

 

9

Sotirios Oikonomopoulos

3

18

191

GRE

---

 

 

 

10

Moustapha Fall

5

30

218

FRA

1 J.

8,3

5,1

0,9

11

Kostas Sloukas

1

32

190

GRE

11 J.

11,6

2,8

4,6

12

Hassan Martin

5

26

201

USA

1 J.

34,4

3,3

0,1

14

Sasha Vezenkov

4

26

206

GR/BG

6 J.

13,1

5,6

1,5

15

Georgios Printezis

4

37

205

GRE

18 J.

4,2

1,7

0,3

16

Kostas Papanikolaou

3

31

204

GRE

11 J.

5,9

2,7

1,4

17

Livio Jean-Charles

4/5

28

206

FRA

2 J.

3,6

2,2

0,6

77

Shaquielle McKissic

2/3

31

196

USA

2 J.

6,2

2

1,5

Headcoach: Georgios Bartzokas (56, GRE, zehnte EuroLeague-Saison, die fünfte mit Olympiakos)

Olympiakos: Resultate der letzten drei Wochen
18.2. Olympiakos – AEK Athen (Pokal-Halbfinale) 76:70 (S) Papanikolaou 16
20.2. Olympiakos – Panathinaikos (Pokalfinale) 81:73 (S) Dorsey 21
24.2. Olympiakos – Armani Mailand (EuroLeague) 67:58 (S) Vezenkov 16
04.3. Bayern München – Olympiakos (EuroLeague) 88:98 (S) Dorsey 25

ALBA: Resultate der letzten drei Wochen
19.2. ALBA – Niners Chemnitz (Pokal-Halbfinale) 91:81 (S) Smith 19
20.2. ALBA – Merlins Crailsheim (Pokalfinale) 86:76 (S) Lô 20
24.2. ASVEL Villeurbanne – ALBA (EuroLeague) 80:82 (S) Smith 16
03.3. ALBA – Žalgiris Kaunas (EuroLeague) 82:74 (S) Thiemann 17

ALBA-Bilanz gegen Olympiakos: 3:10
3 Siege – 10 Niederlagen (in Berlin 1:5)
FIBA-Europaliga 2:2 / EuroLeague 1:8
Höchster Sieg: 93:86 am 14. Januar 2020 in Piräus (EuroLeague)
Höchste Niederlage: 65:94 am 12. November 1998 in Piräus (Europaliga)