Ein Basketballspiel dauert 40 Minuten – das hat das Team von ALBA BERLIN am vergangenen Samstag auswärts bei DJK Don Bosco Bamberg zum x-ten Mal in dieser Saison dick und fett unterstrichen und durch ein furioses 26:5-Schlussviertel aus zehn Punkten Rückstand einen Elf-Punkte-Sieg gemacht. Eine Playoff-Serie in der Zweiten Damen Basketball Bundesliga dauert jedoch 80 Minuten – denn erst nach Hin- und Rückspiel wird abgerechnet, wer ins Halbfinale einzieht und dort dann um den Aufstieg in die Erste Liga spielen darf. Beim Team von Chefcoach Cristo Cabrera sind also an diesem Samstag (19 Uhr) in der heimischen Max-Schmeling-Halle C weitere 40 Minuten konzentrierter Basketball gefragt, um in dieser Saison ganz oben anzugreifen.

Fotos: Philipp Sommer

Die Stimmung bei den Berlinerinnen ist jedenfalls gut. Von einer „positiven Anspannung“ spricht Lucy Reuß, die als dienstälteste Spielerin bereits im achten Jahr für das Team spielt, aber ebenso wie ihre Kolleginnen vor ALBAs erstem Playoff-Heimspiel in der 2. DBBL überhaupt steht. „Wir sind alle aufgeregt, aber in einem positiven Sinne!“, sagt auch Wiebke Schwartau, ALBAs Centerspielerin, die vor der Saison vom US-College zurück in ihre Geburtsstadt gekommen ist. Und Headcoach Cristo Cabrera ergänzt: „Das Team hat am vergangenen Wochenende viel Erfahrung und Selbstvertrauen gewonnen.“

Mit dem 67:56-Comeback-Sieg in Bamberg haben sich die Berlinerinnen einen komfortablen Vorsprung für das Rückspiel gegen die Hauptrunden-Vierten der Südstaffel erarbeitet. Aber es ist eben auch erst Halbzeit in dieser Viertelfinalserie. „Wir haben jetzt zwar ein kleines Polster rausgeholt, aber es ist gut, wenn man im Kopf trotzdem von 0:0 ausgeht“, betont Lucy Reuß: „Oder vielleicht sogar von minus 20, damit man von Anfang an voll da ist.“

Das waren die Berlinerinnen im Hinspiel, 30:30 stand es nach zwei ausgeglichenen ersten Spielvierteln. Doch im dritten Viertel „hatten wir so ein bisschen einen Durchhänger, vor allem defensiv“, sagt Lucy Reuß. Zehn Punkte Rückstand waren es auf einmal vor dem Schlussabschnitt – doch das Team blieb cool. Weil ja insgesamt noch 50 Minuten Basketball in dieser Viertelfinalserie zu spielen waren. Und weil das Team sich selbst schon oft genug in dieser Saison bewiesen hat, dass große Rückstände auch ganz schnell wieder rasiert werden können. „Gerade am Ende der Hauptrunde haben wir mehrere sehr schwierige Spiele hinter uns gebracht, in denen wir auch oft in Drucksituationen waren“, erklärt Lucy Reuß. „Das hat uns als Team weitergebracht, in schwierigen Situationen enger zusammenzurücken, und war eigentlich eine gute Vorbereitung auf die Playoff-Spiele.“

Seit Jahresbeginn haben die Berlinerinnen nur ein einziges Spiel verloren und sind als Hauptrunden-Champs der Nordstaffel nun auch erfolgreich in die Playoffs gestartet. So kann es weitergehen, findet Wiebke Schwartau: „Wir wollen das Spiel auf jeden Fall gewinnen – auch um dann mit einem guten Gefühl in die nächste Runde zu gehen.“ Was dafür nötig ist, weiß ihr Coach Cristo Cabrera: „Unser Ziel muss es sein, weiter unser hohes Tempo in der Offensive zu gehen und gleichzeitig defensiv die Kontrolle über Bambergs Balance zwischen den Schützinnen und dem Spiel in der Zone zu behalten.“ Und Lucy Reuß ist sich sicher: „Die Verteidigung wird der Schlüssel sein. Wenn wir da alle wach und zusammen als Team spielen, dann wird das ein gutes Spiel.“

Das Viertelfinal-Rückspiel gegen DJK Don Bosco Bamberg beginnt am Samstag um 19 Uhr. Durch die coronabedingten Kapazitätsgrenzen der Max-Schmeling-Halle A sind lediglich rund 300 Angehörige der Spielerinnen und Vereine als Livepublikum zugelassen. Das Spiel wird jedoch wie gewohnt kostenlos und kommentiert hier bei sporttotal.tv im Livestream gezeigt. Mehr Infos zum Playoff-Modus in der 2. DBBL gibt es hier.