Kirk Penney stand schon länger auf der Wunschliste von Trainer Henrik Rödl. Um so schöner ist es, dass der bis vor kurzem noch für den litauischen Vizemeister Zalgiris Kaunas aktive neuseeländische Nationalspieler die Albatrosse genau jetzt verstärkt, wo die langfristigen Verletzungen von Demond Greene und Philip Zwiener ein ziemlich dickes Loch ins Team gerissen haben.

Kirk, Du kommt jetzt gerade in einer schwierigen Phase zu ALBA...

KP: Ich verfolge schon seit fast zwei Jahren, was ALBA macht, weil es schon länger ein Thema war, dass ich mich ALBA irgendwann anschließen könnte. Ich kann deshalb die derzeitige Situation sehr gut verstehen und empfinde sie als normal. Ein solches Tief passiert fast jedem Team irgendwann in der Saison und gute Teams kommen da auch wieder heraus und werden dadurch, dass sie solche Probleme meistern, sogar noch besser. Bei ALBA bin ich mir ziemlich sicher, dass es am Ende gestärkt aus diesem Tief herauskommen wird. Mit so vielen talentierten Spielern kann ALBA noch ein ganz heißes Team werden und ich brenne darauf, ein Teil dieses Aufschwungs zu werden.

 

Wie hast Du Dich am Samstag in Oldenburg bei Deinem ersten Einsatz im ALBA-Trikot gefühlt?

 

KP: Es war schon etwas seltsam, weil das ging dann doch alles ziemlich schnell – gleich nach der Ankunft in den Bus und dann gleich das Debüt in einem solchen Auswärtsspiel. Aber irgendwie gefällt mir das auch sehr gut, dass ich gleich so ins kalte Wasser geworfen wurde. Genauso hatte ich mir das insgeheim sogar gewünscht. Ich möchte so schnell wie möglich ein Teil dieses Teams werden und sehe uns da auf einem sehr guten Weg.

 

Du bist bekannt als Spezialist für schwierige Distanzwürfe?

 

KP: Das ist etwas, womit ich dem Team mit Sicherheit helfen kann. Aber ich will mich eigentlich nicht darauf reduzieren lassen, will auch in anderen Bereichen meinen Beitrag zum Erfolg leisten.

Wirst Du denn hier bei ALBA auch den „Haka“, den Tanz, mit dem sich das neuseeländische Nationalteam immer auf die Spiele einstimmt, einführen?

 

KP: Haha, der Haka. Ich habe schon irgendwo gehört, dass der ALBA-Fanclub überlegt, den Haka einzustudieren. Da bin ich schon sehr gespannt, was dabei herauskommt ...

 

Du hast bei der WM 2002 mit dem Nationalteam noch gegen die deutsche Auswahl gespielt, deren Kapitän Henrik Rödl war …

 

KP: Ja, da habe ich ihn kennen gelernt und ich bin sehr stolz darauf, das Henrik jetzt mein Coach ist. Ich habe es damals sehr bewundert, wie Deutschland in Indianapolis die Bronzemedaille gewonnen hat. Wir hatten im Spiel um Platz 3 absolut keine Chance.

Erinnerst Du dich auch noch an die beiden ALBA-Nationalspieler bei der WM in Japan im letzten Herbst?

 

KP: An Johannes und Demond? Na klar. Das waren doch dort meine direkten Gegenspieler und Deutschland hat uns in der Vorrunde in Hiroshima erneut so richtig fertig gemacht. Sowas vergisst man nicht. Aber jetzt ist das für mich ganz hilfreich, dass ich hier nicht nur auf neue Gesichter stoße, sondern einige Spieler schon von früher etwas kenne. Da kommt leichter so etwas wie Familiarität auf. Chris Owens kenne ich auch schon aus der Sommerliga in den USA.

 

Am Mittwoch steht bei Deinem ersten Spiel in der Max-Schmeling-Halle gleich ein Pokalspiel auf dem Programm, das um jeden Preis gewonnen werden muss...

 

KP: Gleich ein solches Spiel, das wird natürlich ein hartes Ding. Aber wir spielen in unserer Halle und da müssen wir zeigen, dass wir immer noch sehr gut Basketball spielen können.

Reicht die kurze Zeit für Dich aus, um am Mittwoch schon richtig mitspielen zu können?

 

KP: Das ist jetzt schon etwas stressig, so viele neue Dinge in ganz kurzer Zeit zu lernen. Aber ich habe ein gutes Gefühl, fühle mich im Team schon sehr wohl und kenne auch schon ein paar Spielzüge. Ich lerne jeden Tag neue hinzu und freue mich sehr auf den Mittwoch und auch auf die folgenden Wochen. Denn es gibt soviel, was wir in dieser Saison noch gewinnen können.