Eine richtig schöne Vorstellung sollte es werden, es wurde aber nur ein richtig lähmendes „Geknautsche“. Allerdings gab es am 9. Spieltag der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) für die Talente von ALBA Berlin den eingeplanten Sieg, der mit 85:65 (40:33) gegen den Mitteldeutschen BC zwar standesgemäß, aber keineswegs glanzvoll ausfiel.

Davon waren die „Gelben“ in ihrem dritten Spiel in der Arena der Max-Schmeling-Halle diesmal weit entfernt. Und so fand auch Trainer Jan Michaelis für seine Schützlinge drastische Worte: „Wenn man so arrogant, so abgehoben spielt, dann kommt eben solch ein Murks heraus.“

Das soll keineswegs den tapferen Gegner aus Mitteldeutschland herabwürdigen, doch die Ansprüche der „Albatrosse“ sind eben andere. Gegen einen von Beginn an wesentlich engagierter zu Werke gehenden Gast gerieten die Berliner zwar nie in Gefahr, doch sie erreichten auch nie die Leistung aus dem Hinspiel, in dem sie deutlich mit 41:94 dominierten. Mit dem Einsatz, den die Gäste vor zuletzt rund 250 Zuschauern aufs Parkett brachten, wäre für die Berliner locker der dritte Hunderter in dieser Saison drin gewesen.

So aber quälte man sich über die Runden, vergab schon im ersten Viertel einen sicheren Vorsprung zum 15:15, um dann in den zweiten zehn Minuten die Zügel etwas anzuziehen und mit 44:33 komfortabel in die Pause zu gehen. Indes: Den einzigen Unterschied beider Mannschaften machte ein Spieler aus: Phillipp Heyden. Ohne seine 18 Punkte hätten die Berliner ganz schön alt ausgesehen.

Nach der Pause erinnerten sich dann auch einige andere Berliner daran, dass man ganz ohne Arbeit auch gegen ein so vermeintlich schwaches Team, spielerisch wie körperlich, wie den MBC nicht problemlos gewinnen kann. Nun krempelte Spielmacher Thomas Schoeps, der eigentlich wegen einer Grippe nicht spielen sollte, sich dann aber fit genug fühlte, die Ärmel hoch und befreite sein Team mit zwei „Dreiern“ von aufkommenden Sorgen. Mit 19:13 wurde dieses Viertel schließlich ebenso knapp wie sicher gewonnen wie das Schlussviertel (26:19).

 

„Es ist eben Weihnachtszeit, da denkt schon so mancher ans Feiern und bringt nicht die richtige Einstellung mit. Dafür sind die Burschen noch sehr jung, aber Lethargie, gewisse Müdigkeit ist doch etwas anderes als Arroganz. Das sollten meine Spieler nie sein!“ schenkte Michaelis seiner Mannschaft noch einmal einen Hieb ein. Und er ergänzte: „Um es klar zu sagen, es war in dieser Saison unsere mit Abstand schlechteste Vorstellung.“

Übrigens die 20 Punkte Vorsprung am Ende waren der höchste Stand in diesem Spiel, in dem neben der mangelnden Einstellung auch die schlechte Freiwurfquote (16/30, 53 Prozent) und die hohe Anzahl an Turnover (23) negativ auffielen. Schwamm drüber, es ist Weihnachten…

 

Die Punkte für ALBA Berlin erzielten Heyden (20), Schoeps (15), Steven Monse (10), Max Rockmann (9), Walter Simon (9), Andreas Seiferth (8), Miles Pettreti-Seamon (6), Mayu Tho-Horst (4), Sascha Schachowzew (2), Moritz Westkämper (1) und Jacob Gohlisch (1). – Beim MBC ragten Tobias Maudrich (16) und Robert Dölle (14) heraus.