Zwei Spieler der diesjährigen NBBL-Mannschaft sind von Anfang an bei der ALBA Jugend dabei. Marley Jean-Louis und Lucas Wilke waren die ersten Minis von ALBA BERLIN und durchliefen alle Spielklassen im Trikot der Blaugelben. Nachdem letzte Woche schon mit Marley sprachen, ist jetzt Lucas dran. Lucas stellt uns Rede und Antwort in Hinblick auf seine Zeit bei ALBA, dem Ausscheiden in den NBBL-Playoffs und seinen Plänen für die Zukunft.

[kursiv]Als du angefangen hast, gab es bei ALBA BERLIN erst einmal nur eine U12 - das Programm war noch ganz neu und ihr wart der erste Jahrgang (1994) überhaupt. Wie kamst du eigentlich zum Verein?

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Ich habe davor schon beim VFB Hermsdorf angefangen Basketball zuspielen. Das hat mir da aber nicht gefallen, weil alles so unorganisiert war. Manchmal bin ich zum Training gefahren und der Trainer stand vor der Halle und meinte ,dass das Training ausfällt, weil er noch etwas wichtiges erledigen musste.... Ohne Vorwahnung hat er uns dann nach Hause geschickt. Dann habe ich entschieden, dass ich den Verein wechseln möchte und mein Vater hat mir dann vom Jugendprogramm von ALBA erzählt. Das wollte ich unbedingt ausprobieren und so kam ich zu ALBA.

 

[kursiv]Erinnerst du dich noch an deine erste Trainingseinheit? Was habt ihr gemacht? Weißt du noch gegen wen du dein erstes Spiel gemacht hast?[/kursiv]

 

Naja, erinnern tu ich mich nur noch ganz leicht, es ist ja auch schon über zehn Jahre her. Aber am Anfang weiß ich noch, dass wir erstmal alle einmal vorführen sollten, was wir so alles können. Ich hab glaube ich einen Handwechsel vor dem Körper gemacht und einen rechts Korbleger. Mehr weiß ich nicht mehr... Ich glaube unser erstes Punktspiel war gegen eine TuSLi-Mädchenmanschaft. Wir haben 30:18 verloren.

 

[kursiv]In der U14 hattet ihr ein super Jahr hingelegt - ihr wurdet Deutscher Meister und konntet die Turniere in Lund und Wien gewinnen. Was ist deine liebste Erinnerung an die Zeit?[/kursiv]

 

Ganz klar der Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Die Turniere hatten damals auch ein hohes Niveau, aber es war kein Vergleich zum Finale der Deutschen Meisterschaft zwischen ALBA Berlin und TuSli. Das wir das Spiel gewonnen haben, obwohl wir alle Saisonspiele davor gegen Tusli verloren haben, war einbfach unglaublich. Dann die Übergabe der Medaillen, das war ein unbeschreibliches schönes Gefühl, weil wir ja auch die Underdogs in dem Spiel waren.

 

[kursiv]In eurem zweiten Jahr in der U16 wurde die JBBL ins Leben gerufen und habt gleich den Sprung ins Top4 geschafft. Was für eine Erfahrung war das?[/kursiv]

 

Das war eine tolle Erfahrung. Diesmal haben wir auch ständig gegen Mannschaften gespielt, die nicht aus Berlin kamen. So konnte man sich vergleichen mit anderen Mannschaften aus anderen Städten. Unser Ziel war es, dass wir es ins Top4 schaffen wollten. Das haben wir sogar übertroffen mit dem Einzug in das Finale, welches wir leider gegen IBBA verloren haben.

 

[kursiv]Marley meinte schon, dass das erste Jahr in der NBBL recht hart war. Wie ist es für dich gelaufen?[/kursiv]

 

Das erste Jahr in der NBBL verlief nicht so gut für mich. Ich hab nur ein, zwei Spiele gespielt. Den Rest saß ich auf der Bank oder wurde erst gar nicht aufgestellt. War aber für mich auch vorhersehbar, da ich ich nicht den Körper hatte, um mit zwei oder drei Jahre älteren Gegenspielern mitzuhalten. Also wurde ich in der U20-Liga eingesetzt und musste auch manchmal bei der U-18 Liga aushelfen. So ging mir die Spielpraxis nicht ganz verloren.

 

[kursiv]Im zweiten Jahr hattet ihr eine wirklich starke Truppe, doch ihr seid im Viertelfinale der Playoffs gegen Bremerhaven rausgeflogen. Wie erging es dir persönlich?[/kursiv]

 

Das zweite Jahr in der NBBL verlief erstmal genauso wie das erste Jahr. Doch im Laufe der Saison wurde ich besser und somit wurde ich auch mehr eingesetzt. Ich kam dann duchschnittlich so auf ca. 10-15 min Einsatzzeit.

 

[kursiv]Gegen Ende der Saison bist du umgeknickt und hast davor auch nicht viel gespielt. Für dich war es eine schwere Saison, aber die Mannschaft spielte recht erfolgreich. Wie ordnest du dein letztes NBBL-Jahr in deiner Entwicklung ein?[/kursiv]

 

Das dritte Jahr verlief für mich noch schlechter als das erste Jahr. Ich war am Anfang nich so wirklich im Kader, nach dem ersten Spiel dann aber schon. Ich saß fast ausschließlich auf der Bank, habe dann aber doch ein par Chancen bekommen, die ich nicht wirklich richtig nutzen konnte, um mich für das Team mehr zu empfehlen. Zum kröhnende Abschluß bin ich dann auch noch umgeknickt und musste knapp drei Monate aussetzen und hätte dann erst wieder im Top4 eigreifen können. Somit konnte ich kein weiteres Spiel mehr machen, weil wir gegen IBBA im Vietelfinale ausgeschieden sind.

 

[kursiv]Wie gut werden die Albatrosse in der nächsten NBBL-Saison sein?[/kursiv]

 

Ich denke, dass die NBBL Mannschaft sehr gute Chancen hat, das Top4 nach dreijähriger Abstinenz zu erreichen. Sie haben drei sehr talentierte Innenspieler mit Niklas Ney, Konstantin Kovalev und Robert Glöckner, mit denen sie im Post sehr viel rotieren können und dominieren könnten. Die zwei 95er haben diese Saison schon sehr viel Verantwortung übernommen, ich denke dass sie das in der nächsten Saison weiter machen werden. Gregor Hagemann hat sich auch sehr gut entwickelt und hatte in der letzten Saison auch schon sehr viel Verantwortung übernommen. Also da haben sie schon sehr gute Chancen, dass Final Four zu erreichen. Abschließend würde ich sagen, dass sie für mich zum engeren Favouritenkreis zählen.

 

[kursiv]Was bedeutet es für dich den Albatros auf der Brust zu tragen?[/kursiv]

 

Nartülich eine ganze Menge. Jeder verbindet mit dem Symbol die Zeit des Erfolges der Profis, wo sie im fast jeden Jahr Meister wurden. Man repräsentiert nicht nur die Mannschaft, sondern auch noch die Stadt Berlin, weil die Albatrosse in der Bundesliga zumindest in Berlin die Nummer Eins sind und früher in der Bundesliga das Maß aller Dinge waren. Es erfüllt mich mit Stolz, dass Symbol zu tragen. Man muss immer alles geben, weil mit dem Symbol auf der Brust will jeder Gegner sich noch mehr reinhängen um dich zu schlagen, weil du ein Albatros bist und für eines der besten Jugendprogramme im Basketball spielst.

 

[kursiv]Verfolgst du auch die anderen Teams bei ALBA BERLIN? Wie sieht es aus mit der JBBL?[/kursiv]

 

Nicht so wirklich. Ich schaue manchmal nach, weil ich wissen möchte, an welcher Stelle sie gerade stehen, aber sonst nicht mehr. Wenn sie in das Top4 eingezogen wären, dann hätte ich mir auch selbstverständlich die Spiele angesehen und ihnen die Daumen gedrückt, dass sie gewinnen.

 

In den Playoffs mussten sich die Profis den Bayern geschlagen geben. Denkst du, da wäre mehr drin gewesen?

 

Ich hatte gedacht, dass sie es schaffen könnten, aber mit dem weiteren Ausfall eines wichtigen Spielers (Ali Traore) habe ich mir schon gedacht, dass das sehr schwer werden würde. Am Ende hat man gesehen, dass ein wichtiger Spiel gefehlt hatte. Letztenendes sind sie dann leider an Bayern gescheitert. Trotzdem fande ich es eine gelungene Saison für ALBA. Nicht nur durch den Gewinn des Pokals, sondern weil sie auch sehr viel mit Verletzungen von Schlüsselspielern zu kämpfen hatten, die die ganze Saison ausgefallen sind (Vule, Peavy, Randle und Traore).

 

[kursiv]NBA oder Euroleague - was verfolgst du lieber?[/kursiv]

 

Ich verfolge lieber die NBA, weil das die beste Liga der Welt ist. Die Liga ist etwas spektakulärer. Da ich mich auch für die NCAA interessiere, interessiert es mich auch, wie die College-Absolventen in der Liga bestehen und sich durchsetzen können.

Ich verfolge auch die Euroleague - gerade dann, wenn noch Deutsche Mannschaften im Rennen sind.

 

[kursiv]Was für Pläne hast du für die Zukunft?[/kursiv]

 

Das Beste wäre, wenn ich auf ein College gehen könnte, damit ich mir beide Optionen, Basketball und Uni, offenhalten kann. Ich habe nämlich von einem Freund mitgekriegt, dass Uni und Profibasketball in Deutschland nicht wirklich gut zusammen klappt, anders als in den USA. Aufjedenfall spiele ich weiter Basketball und werde nicht aufhören.

 

[kursiv]Was machst du, wenn du nicht auf dem Parkett stehst?[/kursiv]

 

Wenn ich nicht trainiere oder Spiele habe, musste ich in letzter Zeit sehr viel für das Abitur lernen und meine Freizeit damit gestalten. Ansonsten relaxe ich sehr viel. Sonst schaue ich auch noch ein Videos auf Youtube von NBA-Spielern an und versuche mir ein paar Tricks abzuschauen, die ich dann versuche nachzumachen.