ALBA hat gegen den Tabellenführer der ULEB Cup-Gruppe C Montepaschi Siena unglücklich mit 71-73 (42-32) verloren und dabei auch noch Nationalspieler Demond Greene mit einer schweren Fußverletzung verloren. Die Albatrosse kämpften nach Greenes Verletzung bravourös und wurden toll von den Fans angefeuert, doch am Ende reichte es leider nicht zum Sieg.

Henrik Rödl stellte Simon und Boumtje Boumtje gemeinsam mit Jenkins, Archibong und Owens in die Startaufstellung, da Avery und Ford angeschlagen ins Spiel gingen. Während Ford ein Magen-Darm-Virus plagte, hatte Avery die letzten beiden Tage mit einer fiebrigen Grippe im Bett gelegen und bis zum Spiel nicht ein einziges Mal trainiert. Beide griffen aber dennoch schon bald ins Geschehen ein. Die Albatrosse gerieten zunächst in Rückstand, konnten aber vor allem dank Owens (19 Punkte) und Archibong (12, 7 Rebounds) schnell wieder aufschließen. Immer wieder war ALBA mit Zügen zum Korb erfolgreich. Owens glich mit einem Dreipunktspiel (bereits seine Punkte 7-9) aus, Greene gelang mit einem schönen Korbleger die 15-13 Führung.

 

Doch die nächste Szene versetzte die gesamte Max-Schmeling-Halle in Schrecken: Demond Greene landete nach einem misslungenem Dunking-Versuch sehr unglücklich und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Sofort eilten Ärzte zu ihm, doch Greene konnte nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen. Er musste mit einer schweren Fußverletzung - der Fuß war aus dem Gelenk gesprungen - auf einer Trage vom Spielfeld getragen werden. Schon auf dem Weg raus ließ Demond die Fans, die ihn mit Sprechchören verabschiedeten, per Handzeichen wissen, dass es ihm den Umständen entsprechend gut ging. Er wurde direkt ins Unfallkrankenhaus Marzahn gefahren, wo er sofort untersucht und noch in der Nacht operiert wurde.

 

 

 

Die Albatrosse zeigten eine tolle Reaktion: Mit aller Kraft stemmten sie sich gegen den Schock und kämpften um jeden Ball. Mit aggressiver Defense störten sie das Spiel der italienischen Startruppe. Johannes Herber vertrat Demond Greene mit starker Verteidigung. Chris Owens, der alleine 15 der ersten 19 ALBA-Punkte erzielte, setzte sich vorne immer wieder durch. ALBA konnte sich angetrieben von den Fans auf fünf Punkte absetzen, doch mit der Sirene verkürzte Siena per Dreier auf 21-19.

 

Die Albatrosse machten im zweiten Viertel weiter Dampf: Unter lautstarkem Jubel der Zuschauer erarbeiteten sie sich einen 11-2 Lauf, mit dem sie auf 32-21 davon zogen. Owens bekam jetzt starke Unterstützung von Nenad Canak (17 Punkte), der auch die schwierigsten Würfe versenkte. Dank aggressiver Defense, enormen Kampfgeist und tollen Fans hielt ALBA den Vorsprung bis zur Halbzeit. Beim Stand von 42-32 ging es in die Pause.

 

Obwohl Avery die zweite Hälfte mit einem Dreier eröffnete, kam Siena jetzt immer besser zum Zuge. Blitzschnell waren sie auf 47-46 dran, das Spiel drohte zu kippen. Der starke Koko Archibong gab mit einem wichtigen Dreier die richtige Antwort. Canak und Ford hielten Siena mit ihren Punkten auf Distanz. Jeder Korb der Albatrosse wurde lautstark von den Zuschauern bejubelt. Mit der Viertelsirene traf Owens zum 60-53.

 

Siena gehörten die ersten Minuten des letzten Viertels. Nach einer 7-0 Serie glich Baxter zum 60-60 aus (kurz darauf musste er nach seinem fünften Foul vom Feld). Aber ALBA hielt weiter dagegen, minutenlang blieb die umkämpfte Partie ohne Punkte. Auch Kaukenas musste mit fünf Fouls vom Platz.

 

Nenad Canak bewies mit einem Dreier zum 64-63 erneut seine Nervenstärke. Im Gegenzug zwangen die Albatrosse Siena zum wiederholten Mal zum überschreiten der 24 Sekunden Angriffszeit. Aber auch die Senesi verteidigten stark, machten ALBA den Spielaufbau schwer. Die Führung wechselte mehrfach, die Partie stand auf des Messers Schneide.

 

Während Owens dann zwei Freiwürfe vergab, traf Siena fünf in Serie zum 66-70. Wieder war ALBAs Dreiergott zur Stelle: Canak traf einen Dreier am Mann. Dann schlug er den Italienern einen Ball weg, weshalb sie erneut nicht rechtzeitig zum Schuss kamen. Doch den daraus resultierenden Ballbesitz konnte ALBA nicht nutzen. Die Spannung war nicht zu überbieten, alle Zuschauer standen auf ihren Plätzen. Zehn Sekunden vor dem Ende traf Forte einen von zwei Freiwürfen zum 69-71. Fünf Sekunden später verwandelte Avery ebenfalls einen von zwei von der Linie. Doch dann besiegelte McIntyre mit zwei Freiwürfen die unglückliche 71-73 Niederlage der Albatrosse.