Philip Zwiener ist zurück von der Universiade in Bangkok. Mit der deutschen Studenten- Nationalmannschaft hat er dort den siebten Platz belegt. „Für uns war mehr drin“, sagt er. „Ich bin jetzt noch enttäuscht, dass wir im Viertelfinale knapp verloren haben. Aber die Reise war ein einmaliges Erlebnis, das mir einen Riesenspaß gemacht hat.“

Die deutsche Studentennationalmannschaft, die deckungsgleich mit der A2-Nationalmannschaft ist, begann das Turnier vielversprechend. Nach Siegen über Griechenland, Kasachstan und die Ukraine sowie nur einer Niederlage gegen Japan in der Gruppenphase, trafen sie im Viertelfinale auf Kanada. Dort verschenkten sie trotz einer deutlichen Führung den möglichen Sieg. „Wir hätten das Spiel gewinnen müssen“, erklärt Zwiener. „Wir haben wirklich gut gespielt und lagen sieben Minuten vor dem Ende mit 14 Punkten vorn. Doch dann ging es plötzlich Schlag auf Schlag: Erst verletzte sich einer unserer Spieler, dann unterliefen uns einige Fehler, die uns verunsicherten. Die Kanadier pressten nun übers ganze Feld und bei uns ging nichts mehr.“ Auch die 13 Punkte von Philip Zwiener konnten am Ende die 63-68 Niederlage nicht mehr verhindern.

 

„Das war eine riesige Enttäuschung für uns, denn es war eindeutig mehr drin. Und ab dem Halbfinale wäre für uns, glaube ich, alles möglich gewesen. Die letzten beiden Spiele waren dann natürlich schwer zu spielen. Das Kanada-Spiel wollte mir nicht aus dem Kopf gehen.“ Nach einer Niederlage gegen Russland erkämpften sich die Deutschen mit einem Spieg über Korea am Ende den siebten Platz. Philip Zwiener war mit im Schnitt 10 Punkten und 5 Rebounds eine der großen Stützen in einer ausgeglichenen Mannschaft. „Ich bin mit meiner Turnierleistung zufrieden. Ich habe jedes Spiel angefangen und im Schnitt mehr als 25 Minuten auf dem Feld gestanden. Wir hatten eine tolle Mannschaft. Wir haben uns super verstanden und jeder hat für die anderen gespielt. Vor allem haben wir gemeinsam sehr gut verteidigt, was uns echt zusammengeschweißt hat“.

 

„Die zweieinhalb Wochen in Bangkok waren wirklich spannend. Asien ist einfach eine ganz andere Welt. In Bangkok waren immer über 30 Grad, dazu eine unglaubliche Luftfeuchtigkeit. Die Luft war enorm schwül. Wir haben auch einiges von der Stadt gesehen. Eine Stadtrundfahrt haben wir gemacht und einige alte Tempel besichtigt. Aber Urlaub würde ich in dieser Megastadt nicht machen. Da brauche ich es doch etwas ruhiger…"

 

"Im Sportlerdorf herrschte eine Superatmosphäre. Alle deutschen Sportler und auch alle andernen Nationen auf einen Haufen. Ich habe viele Bekannschaften gemacht und viele interessante Gespräche geführt. Ständig hat man jemanden kennengelernt, ob beim Essen in der Kantine oder bei einem Spaziergang durchs Dorf.“

 

Am Mittwoch reist Philip nun ins ALBA-Trainingslager nach Kranjska Gora, um sich auf die kommende Saison vorzubereiten. „Das wird eine spannende Sache, denn vieles ist neu bei uns. Ich werde mir erstmal Zeit lassen. Ich will in Ruhe alle kennenlernen, den neuen Coach und meine Mitspieler, und die Teamchemie muss sich ja erstmal bilden. Aber ich habe mir einiges vorgenommen: Ich möchte persönlich einen Schritt nach vorn im Vergleich zur letzten Saison machen. Und ich bin mir sicher, dass wir als Team sehr stark sein werden. Ich hatte diesen Sommer kaum freie Tage, aber das hat sich für mich echt gelohnt. Die Universiade war ein großes Erlebnis, jetzt freue ich mich auf die neue ALBA-Saison.“