Am kommenden Sonntag kämpft unser Team um 20:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena gegen Oldenburg um den Gewinn des MagentaSport BBL Pokals. Für die Albatrosse wäre der Sieg nicht nur der erste Titel unter Coach Aito, sie würden mit dem zehnten Pokaltitel auch in der Ehrenliste des deutschen Basketballs mit Rekordsieger Leverkusen gleichziehen. Nach zwei sehr knapp verlorenen Pokalfinals in den letzten beiden Jahren brennt die ALBA-Mannschaft jetzt umso mehr darauf, es im dritten Anlauf mit den eigenen Fans im Rücken besser zu machen.

Wichtige Infos zum Spiel:

• Tickets für das Spiel können auch noch kurzfristig vor Tipoff online gebucht werden und dann am Einlass vom Handy gescannt werden. Zum Ticketshop
• Die Arena öffnet um 19 Uhr. Um die Wartezeiten an den Einlässen gering zu halten, bitten wir euch trotzdem frühzeitig anzureisen. Für ALBA-Dauerkarteninhaber ist wieder jeweils die äußere Tür auf beiden Seiten des Haupteingangs reserviert und ALBA-Vereinsmitglieder können wie gewohnt die Eingänge 2 (Ostseite) und 9 (Westseite) nutzen. 
• Bitte beachtet unbedingt das generelle Verbot für Taschen größer A4 in der Mercedes-Benz Arena (alle Infos dazu hier).
• Um 19:20 Uhr findet vor Block 201 i ein Fantalk mit Tim Schneider und  tefan Peno zur Einstimmung auf das Finale statt. Tim und Stefan freuen sich auf euren Besuch!
• In der Halbzeit tritt die U.K.-Soul-Ikone OMAR auf. Alle Infos

Gegner-Vorstellung
 

ALBA warf Oldenburg 2018 und 2019 aus den Playoffs

Für ALBA ist das diesjährige Pokalfinale nach den Cup-Endspielen 2018 in Ulm und 2019 in Bamberg, den beiden letzten Finalserien um die Deutsche Meisterschaft gegen Bayern München sowie dem EuroCup-Finale gegen Valencia schon die sechste Finalteilnahme in der dritten Saison unter Coach Aito. Aber anders als bei den fünf Endspielen oder Serien in den beiden vergangenen Jahren findet das entscheidende Spiel um den Titelgewinn jetzt erstmals in Berlin statt. Das wollen die Albatrosse mit ihren Fans im Rücken gegen Oldenburg zum entscheidenden Unterschied machen.

Trotzdem wartet auf das ersatzgeschwächte ALBA-Team ein harter Kampf gegen einen erfahrenen Gegner, der bis in die Haarspitzen motiviert anreisen wird. Zu oft war ALBA für die Oldenburger nämlich schon die Endstation. Im Pokal warf ALBA bereits 1998 die damals noch in der zweiten Liga spielenden Oldenburger mit 105:60 aus dem Wettbewerb und 2002 beim Pokal-TOP4 in Berlin im Halbfinale mit 105:65. In der Bundesliga standen sich beide Teams schon sechsmal in Playoff-Serien gegenüber, die allesamt von ALBA gewonnen wurden (zuletzt 2018 mit 3:2 Viertelfinale und 2019 mit 3:0 im Halbfinale).

Wird es eng, geht der Ball immer noch zu Rickey Paulding

Gleichwohl hat sich unser Finalgegner in den letzten Jahren nicht nur mit dem Gewinn der Meisterschaft 2009 und des Pokals 2015 zu einer konstanten Größe im deutschen Basketball entwickelt. Die EWE Baskets erreichten in den letzten zwölf Jahren bis auf eine Ausnahme (2012) immer die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft und standen neben dem Meisterjahr 2009 auch 2013 und 2017 im Finale. Auf europäischer Bühne stehen die Oldenburger aktuell im EuroCup vor dem Einzug ins Viertelfinale.

Der Oldenburger Erfolg beruht zu einem großen Anteil auf der Kontinuität, der sich die EWE Baskets seit vielen Jahren verschreiben. Topscorer der Mannschaft ist in seiner nun schon 13. Saison der unverwüstliche 37-jährige Rickey Paulding, dessen Verpflichtung 2007 den Ausgangspunkt für die Oldenburger Erfolgsgeschichte gab. Der US-Forward, der in schon über 500 Bundesligaspielen im Schnitt 13,6 Punkte aufgelegt hat, übertrifft diesen Schnitt aktuell sogar um zwei Zähler und ist mit dieser Zuverlässigkeit weiterhin der Spieler, zu dem der Ball geht, wenn es eng wird. Aus Oldenburg ist deshalb im Fanjargon längst „Pauldingburg“ geworden.

Center Mahalbasic ist der effektivste Spieler der Bundesliga

Auch der österreichische Nationalcenter Rasid Mahalbasic spielt schon seine dritte Saison in Oldenburg. Der kräftige Center, der vom beweglicheren Briten Justin Sears entlastet wird, stellt die Gegner nicht nur damit vor große Probleme, dass er unter dem Korb korbgefährlich ist. Er trifft auch den Dreier und versteht es als viertbester Passgeber der Liga meisterhaft, den Ball aus der Zone heraus auf die draußen lauernden Dreierschützen zu geben. Dass der 2,10 Meter lange Center so nicht nur Punkte und Rebounds, sondern regelmäßig auch viele Assists verzeichnet, macht ihn zum aktuell effektivsten (statistisch besten) Spieler in der Bundesliga.

Als mit einer Quote von 46 Prozent bester Dreierschütze Oldenburgs ist Philipp Schwethelm der beliebteste Adressat für Anspiele an der Dreierlinie. Der Ex-Nationalspieler, der in jungen Jahren als Spielmacherhoffnung galt, ist seit fünf Jahren in Oldenburg zu Hause, wo er mittlerweile auf der Position vier eine ganz andere Rolle spielt. Dass er sich diese Position seit der Verletzung von US-Power Forward Nathan Boothe mit der nur 1,96 Meter großen, aber sehr athletischen und defensivstarken US-Nachverpflichtung Armani Moore teilt, sorgt dafür, dass die Oldenburger auf der Position vier unorthodox klein aufgestellt sind.

US-Point Guards Hobbs und Larsen teilen sich den Spielaufbau

Neue Gesichter gibt es in Oldenburg auf der Spielmacherposition, wo Trainer Mladen Drijencic dem im Sommer von Bayern München zu den EWE Baskets  gewechselten Braydon Hobbs im Dezember mit Tyler Larson einen zweiten US-Point an die Seite gestellt hat. Während den etwas größeren und erfahreneren Hobbs vor allem seine Spielübersicht, gutes Passspiel und seine schon zu Gießener, Ulmer und Münchener Zeiten eiskalten Dreier auszeichnen, ist Larsen, der im Vorjahr im Frankfurter Trikot der neuntbeste Scorer der Bundesliga war, auf vielfältigere Weise korbgefährlicher und zudem mit seiner größeren Athletik auch defensivstärker.

Der Spezialist für schwierige Aufgaben in der Verteidigung bleibt bei den EWE Baskets in seiner auch schon dritten Saison mit viel Teamgeist und großem Kämpferherz der frühere Bamberger Karsten Tadda. Dabei hat der Nationalspieler zuletzt auch seinen Dreier wiedergefunden, der ihm in der ersten Saisonhälfte abhanden gekommen war. Neben dem auf den Positionen eins und zwei einsetzbaren Deutsch-Amerikaner Kevin McClain rundet der für diese Saison von den Münchener Bayern ausgeliehene vielseitige und talentierte Nationalspieler Robin Amaize den Oldenburger Kader auf den Positionen zwei und drei ab.

Oldenburg gewinnt Generalprobe vs. Frankfurt in Overtime

Wie ALBA in Ulm verlängerten auch die EWE Baskets am vergangenen Dienstag beim Bundesligaspiel gegen Frankfurt ihre Generalprobe für das Pokalfinale um weiter fünf Minuten Spielzeit. Die wurde nötig, weil die Hessen nicht nur gewohnt bissig verteidigten, sondern auch stark aus der Distanz trafen. Nachdem Karsten Tadda aber mit einem Dreier die Verlängerung erzwungen hatte und bei Frankfurt alle drei Big Men mit fünf Fouls ausgeschieden waren, kamen die einmal mehr von Rickey Paulding (23 Punkte) angeführten Oldenburger indes doch noch zu ihrem 85:81-Heimsieg. Auch Philipp Schwethelm (15), Rasid Mahalbasic (14), Tyler Larson (12) und Karsten Tadda (10) punkteten zweistellig.

Oldenburg spielte in den letzten Wochen in folgender Aufstellung (in Klammern die gerundeten Bundesliga-Stats 2019/20):
PG: Braydon Hobbs (24 min, 8 p, 4 as), Tyler Larson (27 min, 13 p, 4 as, 4 rb)
SG: Karsten Tadda (24 min, 3 p), Kevin McClain (10 min, 4 p)
SF: Rickey Paulding (20 min, 16 p, 3 rb), Robin Amaize (15 min, 6 p)
PF: Philipp Schwethelm (17 min, 7 p), Armani Moore (21 min, 11 p, 4 rb)
C: Rasid Mahalbasic (27 min, 14 p, 7 rb, 6 as), Justin Sears (13 min, 5 p)

Gut zu wissen:
 

Oldenburgs Forward/Center Justin Sears spielte von 2014 bis 2016 zusammen mit Makai Mason für die Yale University in der NCAA. Die Mannschaft wurde 2016 Meister der Ivy League. Makai (im Schnitt 16,0 Punkte und 3,8 Assists) und der ein Jahr ältere Justin (15,7 Punkte und 7,5 Rebounds) waren dabei die Topscorer der Mannschaft. 2017/18 spielte Justin Sears zusammen mit Johannes Thiemann für Ludwigsburg.

Während ALBA bereits zwölfmal im Pokalfinale stand (und davon bekanntlich neun gewonnen hat), haben die Oldenburger es bisher erst einmal bis ins Pokalfinale geschafft. Das wurde allerdings 2015 in eigener Halle gegen Bamberg 72:70 gewonnen. Der Pokal 2015 war nach dem Gewinn der Meisterschaft 2009 (im Finale gegen Bonn) der zweite Oldenburger Titel.

In der Bundesliga haben beide Mannschaften ihre direkten Punktrunden-Duelle bereits absolviert. ALBA gewann das Hinspiel in Berlin am 23. November mit 18 Punkten und sieben Assists von Martin Hermannsson 90:77. Die EWE Baskets revanchierten sich im Rückspiel am 2. Februar in Oldenburg dank 28 Punkten von Rickey Paulding mit 93:88. ALBA hat damit im direkten Vergleich in der Addition mit plus acht die Nase vorne.

EWE Baskets Oldenburg (Statistik easyCredit BBL 2019/2020)

Nr.

Name

Pos.

Alter

cm

Nat.

BBL

Pkt/Sp

Rb/Sp

As/Sp

2

Armani  Moore

3

25

196

USA

2 J.

11,1

4,1

1,4

3

Braydon Hobbs

1

30

196

USA

4 J.

8,4

3,3

4,3

4

Gerry Blakes (verletzt)

1/2

26

193

USA

---

10,4

2,0

3,0

5

Justin Sears

4/5

26

203

US/GB

3 J.

2,9

1,8

2,1

9

Karsten Tadda

2

31

191

GER

12 J.

3,4

2,1

2,0

11

Kevin McClain

2

23

191

D/US

---

3,9

0,8

0,6

12

Robert Drijencic

2

23

194

GER

2 J.

 

 

 

15

Marcel Keßen

4/5

23

207

GER

5 J.

1,8

0,6

0,0

18

Jacob Hollatz

1

21

191

GER

1 J.

0,5

0,5

0,0

21

Robin Amaize

3

26

196

GER

5 J.

5,8

1,9

1,0

23

Rickey Paulding

3

37

196

USA

12 J.

15,6

2,8

1,4

24

Rasid Mahalbasic

5

29

210

AUT

2 J.

14,2

7,3

6,3

33

Philipp Schwethelm

3/4

30

201

GER

14 J.

7,4

2,2

0,5

45

Nathan Boothe (verletzt)

4/5

26

206

F/C

1 J.

13,6

4,0

0,7

55

Tyler Larson

1

28

191

USA

1 J.

12,9

3,6

3,8

Head Coach: Mladen Drijencic (54, D/BIH, sechste BBL-Saison mit Oldenburg)
Assistenztrainer: Alen Abaz (BIH), Milos Petkovic (BIH/NZL)

ALBA-Bilanz gegen Oldenburg: 46:21
46 Siege – 21 Niederlagen (29:6 in Berlin)
BBL: 26-14 / Playoff: 18-7 / Pokal 2-0
Höchster Sieg: 105:60 am 25. Oktober 1998 in Oldenburg (Pokal)
Höchste Niederlage: 67:82 am 3. Februar 2013 in Oldenburg

Stimmen zum Spiel:
 

Aito Garcia Reneses (Cheftrainer ALBA): „Wir müssen abwarten, ob uns am Sonntag neben Stefan Peno und Tim Schneider auch Johannes Thiemann, Kenny Ogbe und Makai Mason fehlen werden. Aber es ist nicht das erste Mal in der Saison, dass wir dezimiert in ein wichtiges Spiel gehen. Ich setze deshalb darauf, dass wir darin mittlerweile Übung haben. Auch in diesem Pokalfinale geht es wie in jedem Spiel darum, sich nicht so sehr auf Sieg oder Niederlage zu konzentrieren, sondern auf den nächsten Angriff und dann auf die nächste Verteidigung.“

Niels Giffey (Forward und Kapitän ALBA): „Die Niederlage vor zwei Wochen in Oldenburg ist noch in unseren Köpfen und ich finde das gar nicht schlecht. Das erinnert uns daran, wie gefährlich die Oldenburger sind. Im Finale am Sonntag werden sie sicher mindestens genauso stark auftreten und wir wissen alle, dass wir besser spielen müssen, wenn wir Pokalsieger werden wollen.“