Der ALBA-Spielzeitauftakt im Zeichen des EM-Fiebers mit Dr. Axel Schweitzer, Himar Ojeda und Marco Baldi: Auf der Pressekonferenz zur neuen Saison sprach die Vereinsführung über die aktuelle Basketball-Euphorie, die Kontinuität im Männerkader, den Aufstieg des Frauenteams und den besonderen Berliner Pioniergeist.

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Mit einer digitalen Pressekonferenz hat die ALBA-Führung die neue Saison 2022/23 eingeläutet. Vereinspräsident und Vorstand Dr. Axel Schweitzer, Sportdirektor Himar Ojeda sowie Geschäftsführer Marco Baldi stellten sich den Fragen der Medienvertreter zu den bevorstehenden Herausforderungen. Nicht jedoch, ohne kurz zurückzublicken auf die vergangenen Wochen und Monate.

Die Basketball-Europameisterschaft und der großartige Bronze-Erfolg der Deutschen Nationalmannschaft hat im Land eine neue Euphorie für diese Sportart entfacht, wie unter anderem an den hohen Fernseheinschaltquoten abzulesen war. Beflügelt davon – und natürlich von den herausragenden eigenen sportlichen Erfolgen der vergangenen Saison um den Threepeat und Pokalsieg der Männer sowie den Erstligaaufstieg der Frauen – geht ALBA BERLIN in diese neue Spielzeit.

Am Mittwoch, den 28. September eröffnen die ALBA-Männer die BBL-Saison in der Mercedes-Benz Arena gegen die Veolia Towers Hamburg. Hier geht es zum Spielplan.

Die ALBA-Frauen starten am am Sonntag, den 9. Oktober mit einem Pokal-Auswärtsspiel in Halle bei den GISA LIONS MBC in die neue Saison. Hier geht es zum Spielplan.


 

Das sagt die ALBA-Führung ...

... zur neuen Spielzeit:

Marco Baldi: „Ich erwarte eine ausgesprochen schwierige, wettbewerbsorientierte Saison. Wir haben in den letzten Jahren doch viele Erfolge mitgenommen. Unsere Mitstreiter sind Sportsleute, und so was wirkt natürlich sehr motivierend auf sie. Wir haben viel Aufmerksamkeit bekommen, nicht nur für den Pokalsieg und die Meisterschaft, sondern insgesamt für unser Programm. Das wird manchen vielleicht als Blaupause dienen, aber vor allem wird es die Motivation steigern. Insbesondere national. International wird sehr positiv aufgenommen, was wir tun. Aber da weiß auch jeder, mit welchen Bordmitteln wir das alles herstellen, und die Erwartung ist sicherlich eine andere als in der Bundesliga.“

Axel Schweitzer: „Wir hatten noch nie in einer Saison so viel Kontinuität im Kader. Das zeigt uns, dass unser ALBA-Konzept trägt und es für Spieler eine große Motivation ist, Teil davon zu sein und sich zu verbessern. Denn das ist die Quintessenz unseres Programms: Wir wollen jeden Tag besser werden.“

Himar Ojeda: „In den vergangenen Spielzeiten hatten wir mehr als 80 Partien. Und die deutschen Spieler haben zwischendrin bei Olympia und der EM gespielt. Wir brauchen also einen Kader, der tief genug ist, um auch während der Saison Regeneration zu ermöglichen. Das hat zuletzt gut funktioniert, sodass wir die Finalserien mit allen Spielern in guter Verfassung erreicht haben.“

Marco Baldi: „Unser Fokus gilt der mannschaftlichen Geschlossenheit, dem Teamspirit. Der muss gefördert werden, aber natürlich im Wesentlichen aus dem Team selbst kommen. Und wir bilden das Team und die Individuen aus. Wenn das zusammenkommt, dann können wir wie in den vergangenen Jahren unsere Kraft entfalten. Das gilt sowohl für die Männer als auch für die Frauen.“

Axel Schweitzer: „Wir sind in dieser Saison der einzige deutsche Basketballclub, der ein Erstligateam der Männer und Frauen unter einem Dach vereint. Das spricht für uns, soll aber auch für andere ein Anreiz sein, unserem Beispiel möglicherweise zu folgen. (…) Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, Ressourcen in den Frauenbasketball zu geben. Es geht da auch um den Aufbau und die Zukunft.“

Himar Ojeda: „Der Aufstieg der Frauen war ein Highlight der vergangenen Saison. Das Team steht jetzt vor einer großen Herausforderung, denn der Niveauunterschied von der Zweiten zur Ersten Liga ist sehr deutlich. Wir setzen einerseits auf Kontinuität im Team, aber verstärken es gleichzeitig mit Spielerinnen, die uns ermöglichen, auf diesem Niveau mitzuhalten. Wir sind ehrgeizig und realistisch. Wir wollen vorankommen und uns definitiv in der Ersten Bundesliga halten.“

Marco Baldi: „Die eigentliche Kontinuität bei ALBA BERLIN war stets der Pioniergeist. Wir haben immer versucht, Dinge neu zu machen, zu hinterfragen und trotzdem an dem festzuhalten, woran wir glauben. Und mit diesem Geist werden wir auch an die bevorstehenden Herausforderungen herangehen.“

Axel Schweitzer: „Wir wollen unseren eigenen Weg gestalten, aber auch immer darüber hinaus blicken. Wir wollen einen Handabdruck hinterlassen, Strukturen gestalten, helfen, die Ligen zu verbessern, egal ob Frauen oder Männer, Deutschland oder Europa, und unseren Beitrag in der Nationalmannschaft damit leisten.“


... zur EuroBasket und Basisarbeit

Axel Schweitzer: „Bei solchen sportlichen Großereignissen wird immer gern gefragt, worin die Gründe für den Erfolg der Nationalmannschaft liegen könnten. In dem Zusammenhang haben wir häufiger gelesen, dass es auch etwas mit der Spielphilosophie und dem Konzept von ALBA BERLIN zu tun haben könnte. Und das macht mich persönlich sehr stolz. Nicht nur auf unseren Club, sondern auch auf unsere vielen Coaches, die jeden Tag in den Hallen stehen und mit den Kindern und Jugendlichen trainieren. Alles, was man normalerweise nicht sieht. Das wird vielfach unterschätzt. Wir schaffen die Strukturen, das Konzept, die Spielphilosophie, aber es bedarf immer der Menschen, die es dann auch mit Engagement umsetzen.“

Marco Baldi: „Strukturarbeit, Basisarbeit ist durch nichts zu ersetzen. Was wir tun in der Tiefe und Breite, das trägt Früchte. Und dass Spanien Europameister ist, hat genau damit zu tun. Die machen das mit enormer Kontinuität und immer mit einer Offenheit für Innovation. Ich glaube, genau so kann man in dieser Welt des höchsten Wettbewerbs bestehen.“

Himar Ojeda: „Spanien hat über viele Jahre eine Basketballkultur entwickelt. Es fing an mit einer Vielzahl von Coaches, die dafür gesorgt haben, die Leidenschaft für Basketball zu verbreiten. Heute ist die Nationalmannschaft sehr erfolgreich, die nationale Liga ist sehr anspruchsvoll und eine große Zahl von Kindern spielt Basketball – das sind alles Belege dieser Kultur. Dahinter steckt viel Arbeit. Aber spanischer Basketball ist auch ein bestimmter Stil. Und den sehen wir auch ganz deutlich bei ALBA. Hohe Geschwindigkeit, den Ball teilen und Spaß am Spiel haben. Ich denke, mit den Berliner Jungs hat sich das ein bisschen auf die Deutsche Nationalmannschaft bei der EM übertragen.“