ALBA tritt am Dienstag (16.1., 18:00 Uhr MEZ, Live auf Eurosport 2) am letzten Spieltag der Vorrunde des ULEB Cups beim israelischen Vizemeister Hapoel Jerusalem an. Während in allen anderen Vorrundengruppen die Entscheidungen bereits gefallen sind, bahnt sich in der Berliner Gruppe C am Dienstag ein dramatischer Endspurt an. Hinter dem Tabellenführer Montepaschi Siena streiten – fast so wie im berühmten Kinderspiel „Reise nach Jerusalem“ - fünf mit jeweils 4:5 Siegen punktgleiche Teams um die noch verbleibenden drei freien Plätze.

ALBA hat in diesem Kopf-an-Kopf-Rennen auf dem Papier relativ gute Karten, weil die Berliner gegen drei Mitkonkurrenten (Chimki, Sofia und Oostende) den direkten Vergleich gewonnen haben. Das führt dazu, dass ALBA bei einer Niederlage am Dienstag noch nicht automatisch aus dem Rennen ist, sondern nur bei einem gleichzeitigen Sieg von Oostende in Siena ausscheidet. Gelingt ALBA hingegen ein Sieg in Jerusalem, würde man – ebenfalls auf Grund der gewonnenen Direktvergleiche – sogar noch auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken, was ALBA im Achtelfinale einen vermeintlich leichteren Gegner bescheren würde.

 

So groß der winkende Lohn ist, so hoch ist allerdings auch die Hürde, die ALBA dafür in Jerusalem zu überwinden hat. Gastspiele in der sehr engen, aber mit extrem temperamentvollen Fans gefüllten Malha-Halle von Jerusalem zählen zu den aufregendsten Auswärtstrips, die es im europäischen Basketball gibt. Die Berliner werden starke Nerven beweisen müssen, wenn sie sich dort am Dienstag für die 77:92-Heimniederlage revanchieren wollen.

 

Allerdings haben auch schon Chimki und Oostende in Jerusalem gewonnen – eine uneinnehmbare Festung ist die Malha-Halle in dieser Saison offenbar nicht. Überhaupt gibt Hapoel Jerusalem Experten und Gegnern in dieser Saison einige Rätsel auf: Die Israelis haben in der Gruppe C als einzige den Tabellenführer Siena zweimal bezwungen, haben aber umgekehrt auch zweimal gegen das Schlusslicht Oostende verloren – zuletzt vor einer Woche mit 66:82. Das gleiche Hapoel-Team, das am 3. Spieltag in Sofia nur 18 Prozent seiner Dreier verwandelte, traf zwei Wochen später in der Max-Schmeling-Halle 76 Prozent seiner Distanztreffer.

 

Seit jenem Gastspiel hat sich im Hapoel-Team zudem einiges verändert: Im Spielaufbau haben jetzt unübersehbar die Nationalspieler Meir Tapiro und Dror Hajaj das Kommando übernommen, während der gegen ALBA noch mit 17 Zählern glänzende US-Playmaker Ed Cota in seinen letzten drei Spielen ohne Korberfolg blieb und von Trainer Dan Shamir auch nur noch wenig Einsatzzeit bekommt. Der im Hinspiel verletzt fehlende Defensiv- und Dreierspezialist Matan Naor ist wieder fit, auf der Flügelposition wurde Tamar Slay durch den NBA-erfahrenen und mit 2,07 m relativ großen Terence Morris ersetzt.

 

Unverändert in der Rolle der Go-to-Guys finden sich bei Hapoel der exzellente Scorer Timmy Bowers (15,9 Punkte pro Spiel) und US-Center Mario Austin wieder, den nicht wenige Experten derzeit für den besten US-Center in Europa halten und der diese Einschätzung im ULEB Cup mit im Schnitt 18,2 Punkten und 9,4 Rebounds mehr als eindrucksvoll rechtfertigt.

 

Hapoel Jerusalem
Nr.NamePositionAlterGrößeNational.
4Matan NaorF26194ISR
5Ed CotaG30186PAN
6Dror HajajG28178ISR
7Jurica GolemacF29209SLO
8Erez MarkovichC28208ISR
9Terence MorrisF28207USA
11Guy PniniF23201ISR
12Meir TapiroG31192ISR
13Moti MoscovitzF21202ISR
14Avishai DeryG18193ISR
15Timmy BowersG24188USA
33Mario AustinC24206USA
Head Coach:Dan Shamir (31, ISR)
Jerusalem:Bilanz der letzten 5 Wochen
09.12.Ironi Nahariya – Hapoel Jerusalem101:66 (N)6. Spieltag Israel
12.12.MPS Siena – Hapoel Jerusalem85:91 (S)ULEB Cup, 7. Spieltag
17.12.Hapoel Jerusalem – Ironi Ramat Gan84:81 (S)7. Spieltag Israel
19.12.Hapoel Jerusalem – Academic Sofia85:62 (S)ULEB Cup, 8. Spieltag
06.01.Givat Shmuel – Hapoel Jerusalem95:106 (S)Pokal ISR, 1/4-Hinspiel
09.01.Tel. Oostende – Hapoel Jerusalem82:66 (N)ULEB Cup, 9. Spieltag
13.01.Hapoel Jerusalem – Givat Shmuel96:83 (S)Pokal ISR, 1/4-Rückspiel