Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Der Spielstil der Niners beeindruckt mich. Chemnitz ist immer gefährlich, bewegt den Ball sehr gut und hat eine ausgeglichene Offensive – sieben ihrer Spieler erzielen um die zehn Punkte. Auch ihre Defensive ist stark. Das Spiel am Samstag wird definitiv eine Herausforderung.”

Luke Sikma (ALBA-Kapitän): „Nach den letzten Niederlagen dürfen wir die Köpfe nicht hängen lassen. Wir müssen nach vorn schauen und gegen Chemnitz eine gute Leistung zeigen. Wir haben viel Vertrauen in das System, was wir uns bei ALBA über viele Jahre aufgebaut haben. In den letzten Spielen in der EuroLeague haben wir nicht gut performt, aber in der BBL haben wir immer noch eine gute Ausgangsposition.“

Die 2020 aufgestiegenen Chemnitzer, die sich nicht zuletzt auch die Ausbildung junger Spieler auf die Fahne geschrieben haben, hatten vor zwei Wochen Grund zur Freude. Mit Nelson Weidemann, Jason George und Jonas Richter debütierten nämlich gleich drei Niners-Akteure im Rahmen der Spiele zur WM-Qualifikation in der deutschen Nationalmannschaft. Auf dem Parkett der easyCredit BBL gab es für den letztjährigen Sechsten hingegen zuletzt nicht so viel zu feiern. Mit fünf Niederlagen aus den letzten sechs Spielen ist Chemnitz in der Tabelle vom fünften auf den zehnten Tabellenplatz abgerutscht.

Die Albatrosse müssen sich somit auf einen angeschlagenen Gegner einstellen, der den Auswärtssieg mit aller Macht will. Sonst könnte das erklärte Chemnitzer Saisonziel – der erneute Einzug in die Playoffs – bald in weite Ferne rücken.   

Headcoach Rodrigo Pastore trainiert die Niners mittlerweile schon in der achten Saison. Nach der jüngsten Niederlage gegen Braunschweig monierte der Argentinier, dass seine Spieler zu eigensinnig agiert und das Zusammenspiel vernachlässigt hätten. Das gute Passspiel war in der ersten Saisonhälfte nämlich die größte Chemnitzer Stärke. In der BBL verteilt nur ALBA den Ball noch besser als Chemnitz (21,5 Assists pro Spiel).

Gelenkt wird das Spiel der Niners vom US-Point-Guard Wes Clark und vom erst 23-jährigen litauischen Spielmacher Arnas Velicka, der mit im Schnitt 7,7 Assists der viertbeste Passgeber der BBL ist. Ebenfalls kreativ und korbgefährlich ist im Backcourt der 23-jährige Nelson Weidemann. Der bis zu seinem 16. Lebensjahr bei ALBA große gewordene Berliner steht wie Forward Jason George bei Bayern München unter Vertrag und spielt auf Leihbasis für die Niners. Der vielseitige Dominic Lockhart ist mit 28 Jahren der älteste Spieler im jungen Chemnitzer Team und führt mit seiner Erfahrung die Verteidigung im Backcourt an.

Im Frontcourt wird die sehr bewegliche und im Defensiv-Ranking nur von den drei Topteams übertroffene Chemnitzer Verteidigung von Aher Uguak angeführt. Der Kanadier verteidigt mit seiner enorme Athletik große wie kleine Gegenspieler. Für Korbgefahr bis hinter die Dreierlinie sorgen der litauische Forward Mindaugas Sušinskas und der ungarische Nationalspieler Marko Filipovity. Unter dem Korb bilden der Ur-Chemnitzer und neue Kapitän Jonas Richter, der starke ProA-Import Kevin Yebo und der kürzlich nachverpflichtete kräftige US-Center Malik Osborne mit viel Athletik ein variables Center-Trio.

Chemnitz spielte zuletzt in folgender Aufstellung (in Klammern durchschnittliche Stats in der easyCredit BBL 2022/23):
PG: Arnas Velicka (27 Min, 11 Pkt, 8 As), Wes Clark (20 Min, 10 Pkt, 3 As)
SG: Dominic Lockhart (19 Min, 4 Pkt) Nelson Weidemann (21 Min, 9 Pkt, 3 As), Kilian Binapfl
SF: Mindaugas Sušinskas (25 Min, 11 Pkt, 4 Reb), Jason George (14 Min, 4 Pkt)
PF: Aher Uguak (27 Min, 8 Pkt, 4 Reb) Marko Filipovity (19 Min, 13 Pkt)
C: Jonas Richter (22 Min, 10 Pkt, 6 Reb), Kevin Yebo (18 Min, 10 Pkt, 5 Reb), Malik Osborne (8 Min, 3 Pkt)