Nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Kaum waren die Paris European Games absolviert, ging es für die Albatrosse direkt weiter ins türkische Bursa zum Frutti Extra Cup, der vom 15. bis 18. September ausgetragen wird. Bevor das Turnier am Mittwoch beginnt, haben wir mit dem neuen ALBA-Co-Kapitän Jonas Mattisseck über die Pre-Season gesprochen.

Foto: Yoann Guerini

Bei den Paris European Games habt Ihr ein Spiel gewonnen und eins verloren. Wie lief das Turnier in Paris?

Ich finde, dass wir in Paris stellenweise richtig gut aufgetreten sind. Als Mannschaft haben wir uns schon gefunden und spielerisch hatten wir ein paar gute Sequenzen, vor allem offensiv. Im dritten Viertel gegen Asvel zum Beispiel. Das Turnier hat uns aber natürlich auch deutlich gemacht, an welchen Stellschrauben wir noch drehen und was wir verbessern müssen. Die Verletzung von JT im zweiten Spiel war außerdem sehr unglücklich. Wir hoffen alle, dass er nicht so lang ausfällt.

Wie hast Du die Organisation des Turniers durch den Gastgeber Paris Basketball empfunden, der ja gerade in die erste französische Liga aufgestiegen ist?

Es ist an sich schon ein Erlebnis, in Paris zu spielen, und das Turnier war sehr gut organisiert. Vor allem hat mich die Atmosphäre in der Halle beeindruckt. Man merkt, dass das Publikum richtig Lust auf den Sport und das Pariser Team hat. Die haben Bock auf Spitzenbasketball!

Hattet Ihr denn auch Gelegenheit, Euch die Stadt anzusehen?

Wir haben alle zusammen die Stadt erkundet, das hat richtig gutgetan. Ich habe auch fast alles gesehen, was auf meiner Liste stand. An einem Abend hatten wir ein Teamessen in der Nähe des Eiffelturms. Das war ein besonderes Erlebnis und hat uns alle noch näher zusammengebracht.

Headcoach Israel sprach im Vorfeld davon, dass es ein Ziel der Reise sei, die Chemie im Team weiter zu verbessern. Wie erlebst Du gerade die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Unsere Stärke ist, dass wir viele Spieler haben, die schon länger dabei sind. So ist es deutlich leichter, unsere neuen Spieler ins Team zu integrieren, und das funktioniert bisher hervorragend. Wir haben gerade richtig Spaß zusammen und es ist einfach toll, mit den alten und neuen Jungs auf dem Feld zu stehen.

Während andere 21-Jährige noch Hilfsaufgaben bei ihren Teams erledigen müssen, wurdest Du zusammen mit Johannes Thiemann zum Co-Kapitän der Mannschaft ernannt. Was macht Dich zu einer Führungspersönlichkeit innerhalb der Mannschaft?

Also eins vorweg: Auch als Co-Kapitän hört es nicht auf, dass ich manchmal Snacks zum Training mitbringen oder die Taschen der Physios tragen muss. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Aber ich habe mich natürlich riesig gefreut, dass ich das Vertrauen bekommen habe, Luke als unserem Kapitän zur Seite zu stehen. Es ist schön, ein bisschen in diese Rolle reinschnuppern zu können. Ich kann mir gut vorstellen, irgendwann mal Kapitän zu sein.

Welche Aufgaben kommen Dir denn in dieser Rolle zu?

Luke bindet JT und mich vor allem in einige teaminterne Entscheidungen ein. Ansonsten ist die Ernennung zum Co-Kapitän auch eine Anerkennung dessen, was ich auf dem Feld mache. Ich versuche, sehr viel zu kommunizieren, aktiv zu sein und die anderen Jungs anzutreiben.

Von Paris seid Ihr direkt in die Türkei geflogen. Was sind Deine Eindrücke von Bursa?

Von der Stadt haben wir noch nicht viel gesehen, da unser Trainingsplan bisher recht eng war. Zwischen den ersten beiden Partien haben wir allerdings am Donnerstag spielfrei und da schauen wir uns die Stadt an. Am selben Tag findet außerdem noch eine geheime Teamunternehmung statt. Wir wissen alle noch nicht, was uns da bevorsteht. Das wird eine Überraschung.

Euer zweites Vorbereitungsturnier, der Frutti Extra Cup, beginnt am 15. September. Was erwartest Du von den Duellen gegen Eure türkischen Gegner?

Unabhängig von unseren Gegnern ist es in der Vorbereitung sehr wichtig, dass wir uns auf unser Spiel fokussieren und an unseren Defiziten arbeiten. Gestern haben wir das im Training gemacht und sind jetzt bereit, morgen und in den nächsten Tagen weitere Schritte nach vorn zu gehen.