Bei der WM in Japan musste die deutsche Nationalmannschaft am dritten Spieltag der Vorrunde ihre erste Niederlage kassieren: Spanien besiegte die Deutschen 92:71. Neben Dirk Nowitzki (14) punkteten dabei im deutschen Team nur die beiden Albatrosse Demond Greene (14) und Johannes Herber (10) zweistellig.

Demond Greene, der genauso wie am Sonntag gegen Neuseeland wieder 4/5 Dreier im gegnerischen Korb versenkte und damit der bislang beste Dreierschütze in der DBB-Auswahl ist, erträgt die Niederlage aber mit Fassung: „Das war jetzt ja kein Endspiel, sondern ein Gruppenspiel. wenn wir unsere letzten beiden Spiele gewinnen, erreichen wir trotzdem eine gute Position.“

 

Die Spanier, in diesem Sommer weiterhin ungeschlagen (9:0 Siege in der Vorbereitung und 3:0 bei der WM) und damit einer der Topfavoriten, konnten früh davonziehen. Auch weil die deutsche Verteidigung nicht in der Lage war, den starken Playmaker Jose Manuel Calderon (20 Punkte, 6 Assists) zu bremsen. „Da haben wir hinten nicht so optimal rotiert, wie wir das hätten tun sollen“, blickt Demond selbstkritisch auf das Spiel zurück. Später funktionierte die deutsche Verteidigung besser, aber da trafen die Spanier plötzlich selbst schwierigste Würfe: „Ich kann mich erinnern, dass ich zwei, drei mal an einem ganz nah dran war, die Hand oben hatte und sie trotzdem getroffen haben. Wenn das so läuft, kann ich nur den Hut ziehen und sagen: Herzlichen Glückwunsch, ihr habt heute einfach einen guten Tag.“

 

Im Gegensatz zu Demond Greene, der sich bei dieser WM einen Stammplatz in der deutschen Startformation neben Steffen Hamann, Ademola Okulaja, Dirk Nowitzki und Patrick Femerling erkämpft hat, kommt Johannes Herber regelmäßig von der Bank ins Spiel. Dabei überraschte der sonst vor allem als Defensivspezialist gerühmte Neu-Albatros in den letzten beiden Spielen gegen Neuseeland und Spanien mit jeweils zwei Dreiern (2/4 gegen Neuseeland und 2/2 gegen Spanien): „Das tut natürlich gut, wenn man auch mal punktet.“ Mit im Schnitt 15 Minuten Einsatzzeit zählt Johannes zu den acht Spielern, die von Bundestrainer Dirk Bauermann am häufigsten in Hiroshima eingesetzt werden.

 

Johannes zollte nach dem Spiel auf der Pressekonferenz ebenfalls den Spaniern Respekt: „Die haben immer zur rechten Zeit schwierige Würfe getroffen.“ Trotzdem seien die Deutschen lange Zeit im Spiel geblieben. Erst gegen Ende hätten die Deutschen zu viele Fehler gemacht, die man sich gegen ein solch starkes Team nicht erlauben dürfe. Am Dienstag hat die deutsche Mannschaft einen Ruhetag, am Mittwoch (9 Uhr MEZ) reicht ein Sieg gegen die bisher sieglosen Panamesen, um sich vorzeitig für die nächste Runde zu qualifizieren. Am Donnerstag (6 Uhr MEZ) kommt es dann wahrscheinlich gegen die überraschend starken Angolaner zum Endspiel um den zweiten Platz in der Vorrundengruppe B hinter Spanien.