In dieser Woche bestreitet unser Team zwei Heimspiele von wegweisender Bedeutung. Am Dienstag (5.3., 19 Uhr) kämpfen die Albatrosse in der Max-Schmeling-Halle gegen Unicaja Malaga um eine 1:0-Führung in der Viertelfinalserie der EuroCup-Playoffs (best-of-three) und am Sonntag (10.3., 18 Uhr) kommt es in der Mercedes-Benz Arena zum direkten Duell um den zweiten Tabellenplatz der easyCredit BBL mit den EWE Baskets Oldenburg. In dieser Vorschau beschäftigen wir uns vorerst vor allem mit dem internationalen Spiel gegen Malaga.

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Im Viertelfinale des EuroCups trifft unser Team als Erster seiner TOP16-Gruppe auf den Zweiten aus Gruppe G, Unicaja Malaga, und genießt in der Serie aufgrund der besseren Platzierung das Heimrecht. Die einzelnen Playoff-Runden im EuroCup vom Viertelfinale bis zum Finale werden im Modus "best-of-three" ausgetragen. Wer zuerst zwei Spiele gewinnt, zieht in die nächste Runde ein.

Die Spieltermine im Überblick:
Di. 5.3. 19:00 Uhr Viertelfinale 1 | Max-Schmeling-Halle
Fr. 8.3. 20:45 Uhr Viertelfinale 2 | in Malaga
falls nötig: Mi. 13.3. 19:00 Uhr Viertelfinale 3 | Mercedes-Benz Arena

Gegner-Preview: Unicaja Malaga

Wenn man nach 15 EuroLeague-Jahren (und zuletzt elf TOP16-Teilnahmen in Folge) plötzlich „nur noch“ im EuroCup spielt, ist das natürlich ein harter Abstieg. Unicaja Malaga verlor 2016 im Rahmen der EuroLeague-Schrumpfung von zuvor 24 auf nur noch 16 Teilnehmer seinen festen Startplatz (A-Lizenz) in der Königsklasse. Zwar kehrten die Andalusier über den Gewinn des EuroCups 2017 umgehend in die EuroLeague zurück, verpassten es aber in der vergangenen Saison, sich in der spanischen Liga erneut für die EuroLeague zu qualifizieren.

Brian Roberts trägt jetzt im Aufbau doppelte Verantwortung

So findet sich Unicaja Malaga in dieser Saison schon zum zweiten Mal im 7DAYS EuroCup wieder, den man jetzt wie schon 2017 natürlich nur zu gerne wieder als Sprungbrett in die EuroLeague nutzen will. Dass man dabei ohne Heimvorteil in die Playoffs geht, schreckt Unicaja weniger – den hatte man 2017 nämlich auch nicht und setzte sich trotzdem gegen Bayern München, Krasnodar und Valencia durch. Mehr Sorgen bereitet Trainer Luis Casimiro das Verletzungspech auf der Spielmacherposition, wo nach dem zweiten Point Guard Alberto Diaz nun mit Combo Guard Jaime Fernandez auch Malagas Topscorer mit einem Muskelfaserriss ausgefallen ist.

Da die Frist für eine Nachverpflichtung bereits abgelaufen ist, wird neben dem im Januar (nach dem Ausfall von Alberto Diaz) nachverpflichteten Ryan Boatwright jetzt Brian Roberts noch mehr Verantwortung im Spielaufbau schultern müssen. Dass der US-Point Guard das kann, bewies der mittlerweile 33-jährige US-Amerikaner von 2009 bis 2012, als er Bamberg zu drei Meistertiteln führte. Anschließend spielte er fünf Jahre in der NBA, wo er im Schnitt 6,6 Punkte und 2,3 Assists auflegte. Auch Ryan Boatwright ist ein korbgefährlicher Combo Guard, der vor zwei Jahren im EuroCup TOP16 für Cedevita Zagreb gegen ALBA 15 bzw. 14 Punkte auflegte.

Ex-Albatros Milosavljevic ist der Allrounder auf dem Flügel

Ein wesentliches Merkmal von Malagas Offensive sind die Distanzwürfe. Kein anderes Team im EuroCup nimmt mehr Dreier als die Andalusier, bei denen bis auf die Center alle Spieler bis hinter die Dreierlinie korbgefährlich sind und dort im Schnitt 27,5 Mal abdrücken. Geradezu spezialisiert auf diese Würfe sind Sasu Salin und Adam Waczynski. Der finnische Nationalspieler ist dabei vor allem für seine tödlichen Würfe aus der Ecke (wo die Dreierlinie ja auch etwas näher am Korb ist) gefürchtet, ist aber mit seinem Stop-and-Pop auch generell ein gefährlicher Schütze. Der polnische Nationalspieler ist neben seinem Dreier auch ein starker Fastbreak-Spieler.

Ex-Albatros Dragan „Gagi“ Milosavljevic, der im Vorjahr in Malaga (noch unter Coach Joan Plaza) etwas unterging, erhält unter dem neuen Headcoach Luis Casimiro deutlich mehr Gelegenheit, seine große Vielseitigkeit einzubringen und hat auf dem Flügel zuletzt auch den kräftigen Dani Diez aus der ersten Fünf verdrängt. Die Rolle von Diez, der auf der Position drei zumeist größer und physisch stärker als seine Gegenspieler ist und auf der Position vier Vorteile aus seiner Explosivität und seinem guten Ballhandling zieht, hat sich entsprechend etwas verkleinert.

Mathias Lessort entlastet Go-to-Guy Shermadini unterm Korb

Auf der Position vier hat sich in den vergangenen fünf Jahren in Malaga Carlos Suarez mit seiner mannschaftsdienlichen Spielweise zur Seele und zum Kapitän der Mannschaft gemausert. Entsprechend hart traf Unicaja Ende Dezember der Ausfall des Forwards, der nach fast zweimonatiger Spielpause erst jetzt wieder zurückkehrt. Umso wichtiger war, dass der aus Piräus nach Malaga gewechselte kanadische Neuzugang Kyle Wiltjer sich als auch aus der Distanz sehr korbgefährlicher „Stretch-Four“ bewährt und mit seiner Gefährlichkeit an der Dreierlinie die gegnerische Verteidigung auseinanderzieht.   

Gut eingeschlagen ist in Malaga auch der französische Nationalcenter Mathias Lessort, der dem langen und technisch sehr versierten georgischen Nationalcenter Giorgi Shermadini (siehe „Vorsicht, heiß!“) als Go-to-Guy in der Zone zunehmend Konkurrenz macht. Zwar ist der vor zwei Jahren von den Philadelphia 76ers gedraftete Franzose elf Zentimeter kleiner als der für seine Größe sehr bewegliche Georgier mit dem weichen Handgelenk. Aber Lessort macht die fehlenden Zentimeter mit größerer Athletik wett und ist als starker Rebounder eine effektive Alternative zu Shermadini.