Die Sömmeringhalle brennt, das Team fackelt einen ab – ALBA BERLIN ist am Freitagabend ein fantastischer Start in die Finalserie der Toyota Damen Basketball Bundesliga um die Deutsche Meisterschaft gelungen. Nach den glatten 3:0-Sweeps im Viertelfinale und Halbfinale gewannen die Berlinerinnen vor 2166 Fans in wieder einmal atemberaubender Heimkulisse auch ihr siebtes Spiel dieser Playoffs, ließen dabei in der ersten Hälfte nur 14 Punkte zu und holten sich dadurch die 1:0-Führung in der Best-of-Five-Serie gegen die Rutronik Stars Keltern. In der Sömmeringhalle bleibt das Team um Captain Lena Gohlisch damit diese Saison weiter ungeschlagen und kann diese Serie schon am Sonntag verlängern: Dann folgt direkt Finalspiel Nummer zwei gegen die Titelverteidigerinnen aus dem Süden. Da geht was!

Wie schon vorm Halbfinale gegen den GISA LIONS MBC hatten sich die ALBA-Spielerinnen auch vor der Finalserie gegen Keltern einen kleinen Erholungsvorteil besorgt: Während die Berlinerinnen schon am vergangenen Sonntag in Weißenfels den dritten Sieg im dritten Spiel klarmachten, mussten sich die Gäste aus dem Nordschwarzwald gegen Hannover über fünf Spiele strecken und schafften erst am Dienstag den Sprung ins Meisterschaftsfinale.

Obendrauf gab es vor dem Spiel weitere gute Neuigkeiten für die ALBA-Fans: Insidespielerin Marie Bertholdt stand nach ihren hartnäckigen Problemen an der Achillessehne erstmals in den Playoffs im Kader. Ihr letztes Spiel hatte sie vor gut fünf Wochen bestritten – in der Sömmeringhalle gegen Keltern. Damals hatten sie und ihre Teamkolleginnen die Gäste mit 70:59 geschlagen und sich damit als Hauptrundenchamps den Heimvorteil fürs Playoff-Finale gesichert. Und den nutzten die Berlinerinnen.

Als Marie Bertholdt Mitte des zweiten Viertels ihr Comeback gab und erstmals wieder das Parkett der Sömmeringhalle betrat, hatten ihre Mitspielerinnen bereits ordentlich einen rausgehauen und sich einen zweistelligen Vorsprung erarbeitet. Das lag vor allem an einer absolut klinischen Defense-Performance der Berlinerinnen: Nach einer schnellen 10:3-Führung für Keltern zu Beginn des Spiels schlug das Team von Chefcoach Cristo Cabrera mit einem 15:0-Run bis zum Ende des ersten Viertels zurück. Und es wurde noch heftiger.

Im zweiten Abschnitt quetschten die Berlinerinnen Kelterns Offense komplett aus. Irre 20 Ballverluste provozierten die ALBA-Spielerinnen bis zur Halbzeitpause gegen das DBBL-Topteam der vergangenen Jahre, nur vier verlorene Pünktchen gelangen der sonst mit Abstand besten Offensive der Liga gegen die hundertprozentig eingeloggte ALBA-Defense. Ein Viertel an der Grenze zur Perfektion besorgte den Berlinerinnen eine 39:14-Führung vor dem Start in die zweite Hälfte und ließ die Sömmeringhalle komplett eskalieren.

Die Gäste griffen deshalb noch mal zu radikaleren Mitteln und versuchten es nach der Pause mit einer Zonenverteidigung. Die brachte Keltern vor dem Schlussabschnitt zumindest auf 30:46 und später sogar auf zehn Zähler heran, aber ALBA ließ sich nicht noch einmal nervös machen und segelte den ganz wichtigen Sieg im ersten Finalspiel am Ende souverän ins Ziel – das nächste fette Ausrufezeichen in einer bombastischen Saison.

Zwei weitere Ausrufezeichen braucht das Team nun noch, damit es mit dem Meistertitel und damit der kompletten Sensation schon in der zweiten Saison nach dem Bundesliga-Aufstieg klappt. Und bereits diesen Sonntag um 14 Uhr können die Berlinerinnen im 2-2-1-Modus der Best-of-Five-Serie direkt nachlegen: Dann gibt es in der Sömmeringhalle zum zweiten Mal Alarm und die Chance, mit einer 2:0-Führung und Matchbällen für den Titel nach Keltern zu fahren. Ein paar Tickets für das Spektakel am Sonntag sind noch zu haben – jetzt also schnell hier zuschlagen und dann gemeinsam noch einen Schritt näher zum ganz großen Ding gehen.


>>> Zum Spielplan der ALBA-Frauen


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Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
18:10 | 21:4 | 7:16 | 23:19 | Endergebnis: 69:49

Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 40 | 32
• Assists: 21 | 13
• Ballgewinne: 18 | 3
• Ballverluste: 14 | 28

Best of ALBA: Laina Snyder 16pt 7rb | Deeshyra Thomas 9pt 4rb 7as 6st 2bl | Marie Bertholdt 8pt | Nina Rosemeyer 7pt | Lena Gohlisch 7pt 4as | Theresa Simon 7pt 4rb | Stefanie Grigoleit 5pt 10rb 3st | Komplette Statistik


Theresa Simon (Flügelspielerin ALBA): „Die erste Halbzeit war auf jeden Fall der Wahnsinn. Wir waren überall. Stefi hat einen super Job gemacht, aber auch alle anderen. Alle 50:50-Bälle waren entweder im Aus oder für uns. Wir waren einfach locked in und von Anfang an alle total motiviert. Vor dieser Kulisse zu spielen, ist einfach auch der Wahnsinn. Das macht megaviel Spaß und ist natürlich auch zu unserem Vorteil. Das hat uns einfach so gepusht. Wir sind da als Team rausgegangen und haben einfach von Anfang an alles gegeben. Später hat Keltern mit der Zonenverteidigung versucht, uns langsam zu machen. Da müssen wir einfach den Speed weiterbehalten, weil uns das viel gebracht hat in der ersten Halbzeit. Wir werden noch mal Video gucken und schauen, was gut war gegen die Zone und was schlecht, und das dann mitnehmen ins nächste Spiel.“

Alex Wilke (Aufbauspielerin Keltern): „Wir hatten ein sehr schwieriges zweites Viertel, das uns das Spiel gekostet hat. In der Halbzeit haben wir defensiv ein bisschen umgestellt und danach mehr gewechselt, das hat relativ gut funktioniert. Unsere Bankspielerinnen haben heute ein gutes Spiel gemacht. Aber ALBA ist einfach super aggressiv rausgekommen, da wusste man direkt, worum es geht. In der Sömmeringhalle ist es immer schön zu spielen, aber wir hatten heute natürlich nicht so viel Spaß. Wir hoffen, dass es am Sonntag besser wird. Wir sind jetzt mit einem Spiel zurück und müssen sehen, was wir ändern können. Vor allem müssen wir ein Mittel gegen die Aggressivität von ALBA finden.“