Wow! Die Aufsteigerinnen von ALBA BERLIN und die Fans in der Sömmeringhalle haben sich am Freitagabend ein weiteres Mal übertroffen und für den nächsten historischen Abend in der Toyota Damen Basketball Bundesliga gesorgt, der noch lange in Erinnerung bleiben wird: Vor 2346 Fans in der erstmals ausverkauften Sporthalle Charlottenburg lieferten sich ALBA und der Herner TC nur fünf Tage nach dem ersten Spiel der Playoff-Viertelfinalserie eine weitere epische Overtime-Schlacht. Die Gäste führten dabei zwischenzeitlich schon mit 18 Punkten, doch die Berlinerinnen kamen wie so oft in dieser Saison zurück, fighteten sich durch einen Buzzer-Beater von Laina Snyder in die Verlängerung und feierten am Ende mit ihren Fans den Halbfinaleinzug und eine irre Playoff-Party!

Fotos: Tilo Wiedensohler
 

Nach dem furiosen Overtime-Sieg am vergangenen Wochenende in Herne hatte ALBA in der heimischen Sömmeringhalle nun ganze 2346 ALBA-Fans im Rücken, die schon vor Spielbeginn ordentlich Lärm machten. Das zeigte zu Beginn auch Wirkung: ALBA kam dank zwei schöner Post-Plays zu einer 4:0-Führung – dann wendete sich jedoch das Blatt: Herne machte hinten dicht und beendete das Viertel mit einem 16:4-Lauf.

Auch im zweiten Durchgang kamen die Berlinerinnen offensiv nicht ins Rollen und trafen nur etwa ein Viertel ihrer Würfe. Dass Herne trotz einer nur leicht besseren Wurfquote eine 34:18-Halbzeitführung mit in die Kabine nahm, lag auch am starken Rebounding der Gäste. Zur Hälfte hatten die Gäste bereits 26 Rebounds gegriffen, ALBA lag bei 14. Doch wer die Berlinerinnen in dieser Saison verfolgt hatte, wusste: Entschieden war hier noch nichts.

Das war sicherlich auch Hernes Assistenztrainer Predrag Stanojcic bewusst, der den erkrankten Chefcoach Marek Piotrowski vertrat. Trotzdem konnte sein Team nur dabei zusehen, wie ALBA sich im dritten Spielabschnitt in einen Rausch spielte. Ein zwischenzeitlicher 14:1-Run brachte nicht nur die Berlinerinnen zurück ins Spiel, auch die Halle war nun lauter denn je. Die Gäste bewiesen jedoch Willensstärke und konnten zumindest die eigene Führung vorerst behalten. Mit einem engen Spielstand von 38:40 ging es ins Schlussviertel – und die letzten zehn Minuten machten das ohnehin schon dramatische Spiel zu einem, das allen Fans noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Es entwickelte sich ein intensives Hin-und-Her, bei dem beide Teams in Führung gingen und sie sofort wieder hergaben. 28 Sekunden vor Schluss waren dann die Gäste aus Herne mit 55:53 vorne und hatten den Ball in ihren Reihen. Die folgende Sequenz stand dann symbolisch für den Hustle, der ALBAs Frauen in dieser Saison ausmacht: Nach exzellenter Teamverteidigung sicherte sich Maggie Mulligan den Rebound und passte zu Laina Snyder. Die Flügelspielerin trieb den Ball mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr und eng bedrängt von zwei Gegenspielerinnen nach vorne – und verwandelte mit einem toughen Wurf aus der Nahdistanz zum Ausgleich. Die Sirene ertönte, es ging wie schon im ersten Spiel der Serie in die Overtime.

Zu diesem Zeitpunkt gab es auf den Rängen kein Halten mehr, die gesamte Sömmeringhalle war auf den Beinen und unterstützte ALBA lautstark. Die Verlängerung musste allerdings auf ihre ersten Punkte warten, es dauerte fast drei Minuten, bis Lena Gohlisch mit einem Dreier die ALBA-Führung besorgte. Und die behielten die Berlinerinnen diesmal. Das Team feierte einen Stop nach dem anderen, und Captain Gohlisch blieb auch bei den entscheidenden Freiwürfen nervenstark.

Die Schlusssirene versetzte die Sömmeringhalle in Ekstase. Es war vollbracht: ALBAs Aufsteigerinnen waren als Underdog in die Serie gestartet, und hatten gleich zweimal Herz, Hustle und Können unter Beweis gestellt.

Nun geht die Playoff-Reise im Halbfinale weiter: Dort wartet mit den Rutronik Stars Keltern der nächste Favorit, der seine Serie gegen Saarlouis ebenfalls mit 2:0 gewann. Das Hinspiel findet am nächsten Wochenende in Keltern statt. Am Freitag, 14. April sind die Hauptrundenzweiten aus dem Schwarzwald dann im Hexenkessel Sömmeringhalle zu Gast. Tip-Off ist dann wieder um 19 Uhr (Tickets gibt es bereits jetzt hier im Online-Shop) – und wer weiß, ob sich Team und Fans nicht noch ein weiteres Mal übertreffen können.



Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
8:16 | 10:18 | 20:6 | 17:15 | 10:4 | Endergebnis: 65:59 n.V.

Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 37 | 43
• Assists: 16 | 10
• Ballgewinne: 11 | 14
• Ballverluste: 23 | 29

Best of ALBA vs. Herne: Laina Snyder 19pt 7rb 2st | Lena Gohlisch 16pt 3st | Deeshyra Thomas 9pt 5as 3st | Tessa Stammberger 7pt 6rb | Gesamte Statistik (Swish-App)


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