Nach vier Auswärtsspielen in Folge freut sich das Männerteam von ALBA BERLIN darauf, wieder vor den eigenen Fans spielen zu können. Am Donnerstag (25. November, 20.30 Uhr, ab 20.15 Uhr live bei Magenta Sport) empfängt die Mannschaft von Israel González den israelischen Serienmeister Maccabi Tel Aviv in der Mercedes-Benz Arena. Der frühere Club von ALBA-Forward Yovel Zoosman kommt mit seinem Superstar Scottie Wilbekin und vielen alten Bekannten aus früheren Bundesligasaisons nach Berlin.

Das Spiel findet unter den aktuellen 2G-Bedingungen statt. Aufgrund eines kurzfristigen Senatsbeschlusses gilt die Maskenpflicht in der Arena auch am Sitzplatz. Alle Infos zu den aktuellen pandemiebedingten Sonderregeln gibt es HIER.

Für die Partie wurden schon viele Tickets verkauft, aber noch gibt es Plätze in fast allen Kategorien im Online-Shop.

Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Wie alle Gegner in der EuroLeague ist auch Maccabi physisch und technisch sehr stark. Scottie Wilbekin gehört zu den besten Spielern der EuroLeague, aber sie haben 14 Spieler im Kader und alle haben Qualität. Wenn wir weiterhin vor allem auf unser eigenes Spiel schauen, versuchen uns zu verbessern und gleichzeitig den Kampf annehmen, werden wir unsere Chancen haben.“

Yovel Zoosman (ALBA-Forward): „Ich kenne ihren Coach, ich kenne ihr System. Für Maccabi ist es sehr wichtig, das physischere Team auf dem Platz zu sein. Scottie Wilbekin können wir nur über die Teamdefense stoppen. Er ist einer der besten Spieler Europas, wir müssen es ihm einfach möglichst schwer machen. Das wird keine leichte Aufgabe.“

Tamir Blatt (ALBA-Guard): „Ich habe in den letzten sechs Jahren oft gegen Maccabi in Israel gespielt. Das jetzt auch in der EuroLeague zu tun, ist eine neue und aufregende Erfahrung für mich. Wir müssen mit der richtigen Mentalität und Energie rausgehen, um sie zu schlagen. Letzte Woche ist uns in beiden Spielen in Russland die Energie ausgegangen. Aber ich glaube, daraus können wir lernen und es besser machen. Natürlich wird es eine große Herausforderung, Scottie Wilbekin zu stoppen. Aber sie haben auch viele andere tolle Spieler und viele Möglichkeiten in der Offensive.“

Maccabi in sechs Monaten noch einmal zu Gast in Berlin?

Sieben Jahre nach dem Final Four 2014 in Mailand, bei dem Maccabi zum sechsten Mal den höchsten europäischen Vereinstitel gewann, ist das große Ziel für den israelischen Serienmeister die erneute Teilnahme am Final Four, das in dieser Saison Ende Mai in Berlin ausgetragen wird. Schon 2019 hatten die seit 2018 vom Griechen Ioannis Sfairopoulos trainierten Israelis dieses Ziel als Tabellenfünfter vor den Augen. Doch der von der Corona-Pandemie erzwungene Saisonabbruch beendete den Traum, der gleichwohl in Tel Aviv weiterlebt.

Für das große Ziel hat Maccabi sein Team im Sommer weiter verstärkt, aber erst einmal schlug Covid-19 erneut zu. Früh in der Saisonvorbereitung wurde die Mannschaft von einer Infektionswelle erfasst. Die Behörden in Israel verhängten eine zweiwöchige Quarantäne und Maccabi musste die Teilnahme an zwei Preseason-Turnieren in Griechenland absagen, die eigentlich den Kern der Saisonvorbereitung bilden sollten. Der Fehlstart in die neue Saison war damit vorprogrammiert. Schon Mitte Oktober hat Maccabi jedoch mit fünf Siegen in Folge in die Spur gefunden und kommt nun als Tabellensechster (7:4 Siege) nach Berlin.

Scottie Wilbekin ist auch in dieser Saison Maccabis Superstar

Scottie Wilbekin, der Darüssafaka Istanbul 2018 als MVP zum Gewinn des EuroCups führte und sich damit einen millionenschweren Vertrag bei Maccabi sicherte, ist auch in dieser Saison der Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft von Trainer Ioannis Sfairopoulos. Kein anderer Spieler im Team hat auch nur annähernd so oft und lange den Ball in der Hand wie der US-Point-Guard. Aber auch kein anderer Spieler versteht es besser, den Ball in den gegnerischen Korb zu befördern – sei es durch einen blitzschnellen Dreier aus schwieriger Position, einen unhaltbaren Zug zum Korb oder einen genialen Pass auf einen Mitspieler.

Natürlich braucht auch ein solcher Ausnahmespieler Unterstützung und die erhält Wilbekin im Backcourt von mehreren Spielern. Kapitän John DiBartolomeo ist als defensivstarker Kämpfer und Dreierschütze ein perfekter Backup auf der Position eins. Combo Guard Keenan Evans weckte in der vergangenen Saison als Topscorer der israelischen Liga (mit Hapoel Haifa) das Interesse von Maccabi. Auch Kameron Taylor, der in der vergangenen Saison mit 23 Punkten (4/6 Dreier), fünf Rebounds, vier Assists und acht Steals die Hamburg Towers zum Bundesliga-Sieg in Berlin führte, stellt seine große Vielseitigkeit in dieser Saison in den Dienst von Maccabi.

Vielseitige US-Forwards: Angelo Caloiaro und James Nunnally

Auf dem Flügel sorgen der Nationalspieler Oz Blayzer und Angelo Caloiaro für Kontinuität im Team. Vor allem der auf den Positionen drei und vier agierende Italo-Amerikaner Caloiaro zählte mit seiner Vielseitigkeit schon in der vergangenen Saison zu Maccabis wichtigsten Leistungsträgern. Auch in den beiden Spielen gegen ALBA war Caloiaro, der vor acht Jahren in der easyCredit BBL mit dem MBC und Bonn in seine Profikarriere startete, mit 18 bzw. 16 Punkten einer von Maccabis Matchwinnern. Der athletische Forward ist von außen korbgefährlich, nutzt seine große Beweglichkeit aber auch sehr geschickt in der Zone.

Zu den wichtigsten Verstärkungen im neuen Maccabi-Team zählt James Nunnally, der 2017 mit Fenerbahçe Istanbul die EuroLeague gewann und mit seiner großen Athletik und Erfahrung Maccabis zweitbester Scorer hinter Scottie Wilbekin ist. Der US-Außenspieler absolvierte in den letzten acht Jahren mit diversen Clubs 37 Einsätze in der NBA, kehrte aber immer wieder in die EuroLeague zurück. Dort ist er mit einer Dreierquote von 46 Prozent, pfeilschnellen Zügen zum Korb und vor allem mit starker Verteidigung gegen größere und kleinere Spieler auf den Positionen zwei bis vier sehr effektiv.

Derrick Williams auch bei Maccabi der Hingucker im Frontcourt

Während Nunnally bei all seiner Klasse eher unauffällig agiert, sticht Maccabis andere Star-Verpflichtung, Derrick Williams, mit seinen spektakulären Aktionen sofort ins Auge. Der zweite Pick des NBA-Drafts 2011 absolvierte über 400 Spiele in der NBA bevor er 2018 nach München wechselte. Wie bereits für die Bayern, Fenerbahçe und Valencia zelebriert Williams auch bei Maccabi seine explosiven Dunkings, Alley-Oops und Blocks mit viel Energie. Auch von der Dreierlinie trifft „D-Will“ von Jahr zu Jahr besser (in dieser Saison 45 Prozent).

Unter dem Korb wechseln sich mit dem Kroaten Ante Žižić und Jalen Reynolds zwei wuchtige, aber für ihre Statur bewegliche Center ab. Reynolds, der 2020 aus Tel Aviv zum FC Bayern wechselte, hat seine Korbgefährlichkeit in München noch weiter gesteigert und ist nun zu Maccabi zurückgekehrt. Auch der NBA-erfahrene Žižić bringt den Ball in Korbnähe zuverlässig in den Korb und zählt zu den besten Offensivreboundern in der EuroLeague. Abgerundet wird der Frontcourt durch den auf den Positionen vier und fünf einsetzbaren Nationalspieler Roman Sorkin, der in der vergangenen Saison Maccabi Haifa in die israelischen Playoffs führte.

Letzte Woche Sieg und Niederlage am Doppelspieltag

Maccabi eröffnete den Doppelspieltag in der vergangenen Woche mit einem 95:84-Sieg in Tel Aviv gegen den AS Monaco. Scottie Wilbekin stellte dabei mit 37 Punkten einen neuen Saisonrekord auf. Zwei Tage später wurde der israelische Meister aber in Piräus von Olympiakos eiskalt erwischt. Das Spiel war nach einem ersten Viertel, in dem den Griechen fast alles und Maccabi nahezu nichts gelang (35:8) schon mehr oder weniger entschieden. Auch Wilbekin traf nur zwei seiner neun Würfe. Beide Trainer überließen die zweite Halbzeit den Reservespielern und Olympiakos siegte am Ende 90:73. Am Sonntag nutzte Maccabi ein Spiel in Rishon in der israelischen Liga, um sich mit einem 86:56 beim Tabellenletzten den Frust von der Seele zu spielen.

In den letzten Wochen spielte Maccabi in folgender Aufstellung (in Klammern gerundete EuroLeague-Stats):
PG: Scottie Wilbekin (27min, 14pt, 4as, 2st), John DiBartolomeo (10min, 2pt)
SG: Keenan Evans (24min, 8pt, 3rb, 3as), Kameron Taylor (14min, 3pt)
SF: Angelo Caloiaro (24min, 3pt, 3rb), James Nunnally (28 min, 14pt, 4rb, 3as)
PF: Derrick Williams (26min, 12pt, 3rb), Roman Sorkin (8min, 4pt, 3rb)
C: Ante Zizic (19min, 12pt, 6rb), Jalen Reynolds (19min, 9pt, 5rb)

Gut zu wissen:

Yovel Zoosman begann seine Profikarriere 2017 bei Maccabi Tel Aviv und wurde gleich in seiner ersten Saison als bester Nachwuchsspieler der israelischen Liga ausgezeichnet. Bis zu seinem Wechsel zu ALBA spielte er bei Maccabi zusammen mit John DiBartolomeo (2017 – 2021), Jake Cohen (2017 – 2020), Scottie Wilbekin und Angelo Caloiaro (2018 – 2020) sowie mit Oz Blayzer und Ante Žižić (2020/21). Ioannis Sfairopoulos war von 2018 bis 2021 sein Trainer bei Maccabi.

Tamir Blatt, dessen Vater David von 2001 bis 2003 und von 2010 bis 2014 Headcoach von Maccabi war, spielte nie für Maccabi. Seine ersten Saisons in der israelischen Liga spielte der Point Guard für Hapoel Tel Aviv (2014 bis 2017) und Hapoel Holon (2017/18) und seine letzten drei für Hapoel Jerusalem. Mit Holon und Jerusalem wurde Tamir von 2018 bis 2020 dreimal in Folge Pokalsieger. Den Meistertitel holte sich in den letzten vier Jahren immer Maccabi.

Maodo Lô spielte in seinen beiden Münchener Jahren beim FC Bayern 2018/19 zusammen mit Derrick Williams und 2019/20 zusammen mit Mathias Lessort. Louis Olinde spielte in Bamberg 2019/20 zusammen mit Kameron Taylor.

Maccabi Playtika Tel Aviv (Stats Turkish Airlines EuroLeague 2021/22)

Nr.

Name

Pos.

Alter

cm

Nat.

EL

Pkt/Sp

Rb/Sp

As/Sp

1

Scottie Wilbekin

1

28

188

USA

5 J.

14,2

2,2

4,0

2

Keenan Evans

1/2

25

191

USA

---

7,5

2,6

3,2

4

Angelo Caloiaro

3/4

32

203

USA

3 J.

3,3

3,3

1,4

6

Derrick Williams

4

30

203

USA

3 J.

11,6

3,4

0,7

7

Kameron Taylor

2

27

198

USA

---

2,6

1,4

0,9

8

Jaylen Reynolds

5

28

208

USA

2 J.

8,6

5,1

1,5

9

Roman Sorkin

4/5

25

208

ISR

---

3,6

2,6

0,1

10

Oded Brandwein

1

33

179

ISR

---

 

 

 

12

John DiBartolomeo

1

30

183

US/ISR

4 J.

2,4

0,4

0,9

14

Oz Blayzer

3

28

199

ISR

---

1,7

1,7

0,0

15

Jake Cohen

4

31

210

US/ISR

5 J.

4,0

1,0

0,5

21

James Nunnally

3

31

201

USA

4 J.

13,7

4,4

2,8

23

Ante Žižić

5

24

208

CRO

2 J.

12,1

5,7

0,7

26

Mathias Lessort

5

26

206

FRA

2 J.

7,4

3,4

0,6

99

Iftah Ziv

1

26

191

ISR

---

0,3

0,4

0,3

Headcoach: Ioannis Sfairopoulos (54, GRE, achte Europaliga-Saison, die vierte mit Maccabi)

Maccabi Tel Aviv: Resultate der letzten drei Wochen:
05.11. Baskonia Vitoria – Maccabi (EuroLeague) 69:87 (S) Williams 21
08.11. Holon – Maccabi (Winner League) 88:82 (N) Williams 18
11.11. ZSKA Moskau – Maccabi (EuroLeague) 74:73 (N) Williams 20
14.11. Maccabi – Hapoel Eilat (Winner League) 101:95 (S) Reynolds 24
17.11. Maccabi – AS Monaco (EuroLeague) 95:84 (S) Wilbekin 37
19.11. Olympiakos Piräus – Maccabi (EuroLeague) 90:73 (N) Nunnally 14
21.11. Maccabi Rishon – Maccabi (Winner League) 56:86 (S) Blayzer 20

ALBA BERLIN: Resultate der letzten drei Wochen:
05.11. Žalgiris Kaunas – ALBA (EuroLeague) 71:79 (S) Eriksson 16
07.11. ALBA – MBC (easyCredit BBL) 92:72 (S) Sikma 19
11.11. ALBA – Efes Istanbul (EuroLeague) 63:90 (N) da Silva 13
13.11. Bayreuth – ALBA (BBL Pokal) 57:84 (S) da Silva 17
16.11. Zenit St. Petersburg – ALBA (EuroLeague) 75:66 (N) Eriksson 20
18.11. UNICS Kazan – ALBA (EuroLeague) 85:71 (N) Koumadje 12
20.11. Ulm – ALBA (easyCredit BBL) 66:71 (S) Eriksson 20

ALBA-Bilanz gegen Maccabi: 2:14
2 Siege – 14 Niederlagen (in Berlin 1-7)
FIBA-Europaliga 1-1 / EuroLeague 1-13
Höchster Sieg: 66:59 am 12. Februar 2015 in Tel Aiv (EuroLeague)
Höchste Niederlage: 65:96 am 29. Januar 2009 in Tel Aviv (EuroLeague)