Was für ein Spiel, was für eine Atmosphäre! In einer spannenden Partie am Donnerstagabend sicherten sich die Albatrosse mit viel Kampfgeist vor 9.113 Fans in der Mercedes-Benz Arena den ersten Sieg in der laufenden EuroLeague-Saison. ALBA-Kapitän Johannes Thiemann legte mit 22 Punkten seine EuroLeague-Bestleistung auf. (Foto: Florian Ullbrich)

Israel González (ALBA-Cheftrainer): "Ich bin sehr glücklich über den heutigen Sieg! Es war ein sehr schwieriges Spiel für uns. Die meiste Zeit sah es so aus, als würde Mailand das Spiel kontrollieren. Aber meine Spieler hatten die Qualität, einige offene Würfe zu treffen und die Freiwürfe reinzumachen – so haben wir den Rückstand verkürzt. Es war hart, uns die ganze Zeit über zu pushen, aber wir haben auch eine sehr gute Verteidigung gespielt, besonders im vierten Viertel. Am Ende wurden unsere Bemühungen belohnt. Ich bin sehr stolz auf meine Spieler!"

Ettore Messina (Cheftrainer Mailand): „Herzlichen Glückwunsch an ALBA. Sie haben bis zum Schluss gekämpft und immer an ihre Chance auf den Sieg geglaubt. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass wir unsere Chancen auf den Sieg weggeworfen haben. Im Laufe des Spiels haben wir uns vier Mal einen zweistelligen Vorsprung erarbeitet, aber wir konnten den Sack nie zumachen. Im vierten Viertel haben wir dann acht Offensiv-Rebounds zugelassen – das war der Schlüssel zum Spiel. Wir müssen jetzt hart an uns arbeiten, um die nächste Partie zu gewinnen.“

Johannes Thiemann (ALBA-Kapitän): „Wir wollten es heute einfach mehr. Mailand hat uns unterschätzt, so wie es viele EuroLeague-Teams tun. Deswegen liegt es an uns im Spiel zu bleiben, dann ist der Druck am Ende beim Gegner. Insgesamt haben wir mit viel Energie gespielt. Unsere Power haben wir vor allem im letzten Viertel gezeigt, in dem wir wichtige Offensiv-Rebounds geholt haben. Für die Mentalität war es außerdem sehr wichtig, dass wir eine längere Niederlagenserie verhindert haben.“

Die Albatrosse machten zu Beginn genau da weiter, wo sie beim BBL-Sieg gegen Vechta aufgehört hatten. Als die Schiedsrichter nach etwas mehr als fünf Minuten zur Auszeit pfiffen, führte ALBA bereits mit 10:3. Acht der Berliner Punkte gingen dabei auf das Konto von Sterling Brown. Die Gäste ließen sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen und drehten das Spiel zu einem 12:18 vor dem zweiten Abschnitt.

In diesem wuchs der Rückstand aus Sicht des Teams von Israel González zunächst, aber ALBA fand mit Matt Thomas (zwei Dreier im zweiten Viertel) und Malte Delow (5 Punkte und 5 Rebounds) die richtigen Antworten. Der Halbzeitstand in einer sehr umkämpften Partie lautete 35:37. Nachdem die Mailänder in der ersten Halbzeit gerade mal 25 Prozent ihrer Distanzwürfe versenkte, fanden im dritten Durchgang die Hälfte der Dreier ihr Ziel. So fielen die Berliner auf zwölf Punkte zurück, gaben aber nicht auf. Mit 57:61 ging es in die letzten zehn Minuten. Wie schon zuvor startete Milano besser, während die Albatrosse jedoch erneut nicht abzuschütteln waren. Die Hausherren starteten in der Crunchtime ein letztes, starkes Comeback, das von Sterling Browns Gamewinner-Layup 40 Sekunden vor Schluss und einem getroffenen Freiwurf von Johannes Thiemann gekürt wurde.

Best of ALBA: Thiemann 22pt (EL-Career-High) 6rb 2as | Brown 18pt 5rb 5as | Olinde 12pt 4rb 3as | Thomas 12pt | Delow 5pt 7rb (EL-Career-High) | Gesamte Statistik

Die nächste Partie bestreitet ALBA am Montag (30. Oktober) in der easyCredit BBL gegen die BG Göttingen.