ALBA hat das letzte ULEB Cup-Gruppenspiel bei Hapoel Jerusalem nach großem Kampf mit 95-82 (48-44) verloren. Da gleichzeitig Siena gegen Oostende gewann, stehen die Albatrosse dennoch als Vierter der schwersten Gruppe C erstmalig seit sechs Jahren im Achtelfinale eines europäischen Wettbewerbs.

In der hitzigen Atmosphäre in Jerusalem tat sich ALBAs erste Fünf Avery, Jenkins, Archibong, Owens und Ford in den Anfangsminuten schwer. Besonders Chris Owens hatte Probleme mit Hapoel-Star Mario Austin, der ihm blitzschnell drei Fouls anhängte. Henrik Rödl reagierte und wechselte Boumtje Boumtje ein. Dieser brachte sich vorne wie hinten sofort gut ein, gemeinsam mit dem erneut starken Avery (17 Punkte) sorgte er für die 16-18 Führung. Johannes Herber (12) kam ins Spiel und auch dieser Joker stach: Mit sieben Punkten in Serie schoss er die Albatrosse mit 18-25 in Front. Bis zur Pause verkürzte Jerusalem auf 22-26.

 

Mario Austin, der 12 der ersten 24 Hapoel-Punkte erzielte, bekamen die Albatrosse jetzt besser in den Griff. Mit viel Kampfgeist gingen die Berliner zu Werke, kein Ball wurde verloren gegeben. Boumtje Boumtje und Avery erhöhten den Vorsprung auf 24-33. Doch dann kam die Offensive ins Stocken. Minutenlang wollte der Ball nicht fallen, das Berliner Spiel wirkte jetzt etwas statisch. Die israelische Startruppe verkürzte folgerichtig bis auf 33-35. Jenkins (17) und Avery waren zur Stelle und stoppten den Hapoel-Lauf. Doch jetzt hatten die Israelis auch noch Glück: Tapiro traf zwei wilde Dreier, Jerusalem ging mit einer 48-44 Führung in die Halbzeit.

 

Zu Beginn der zweiten Hälfte schien sich alles gegen ALBA zu wenden: Einfache Würfe wollten nicht reingehen, freie Bälle landeten alle beim Gegner. Koko Archibong ließ sich zu seinen Fouls vier und fünf hinreißen, ALBAs bester Verteidiger musste schon in der 23. Minute vom Feld. Jerusalem übernahm die Kontrolle und baute den Vorsprung auf 10 Punkte aus (58-48). Aber die Albatrosse schlugen zurück: Owens (11), dem aus dem Feld nichts gelingen wollte, traf sicher seine Freiwürfe. Avery verwandelte einen Dreier aus acht Metern. Ford (11, 8 Rb.) räumte einen Hapoel-Angriff ab, Jenkins versenkte im Gegenangriff einen frechen Dreier aus dem Fast Break. Mit einem 4-14 Lauf glichen die Berliner zum 64-64 aus. Nach 30 Minuten waren sie beim Stand von 69-69 noch bestens im Spiel.

 

Das letzte Viertel begann viel versprechend: Herber hängte Austin sein fünftes Foul an, indem er ein Offensivfoul annahm. Die Albatrosse verteidigten mit viel Einsatz. Ford blockte Morris beim Korbleger, Jenkins traf für drei zur 71-72 Führung. Canak versenkte mit dem Ende der Angriffszeit einen schwierigen Floater zum 73-75. Dann drehte sich das Blatt: Ford beging hintereinander sein drittes und viertes Foul. Jerusalem gelang ein 9-0 Lauf zum 81-75. Als Hagag aus neun Meter zum 84-77 traf, stand die Halle Kopf. Jenkins sorgte mit seinem dritten Dreier für neue Hoffnung. Kurz vor Schluss waren die Albatrosse nach Freiwürfen von Owens und Herber noch mal bis auf 86-82 dran. Doch dann schienen die Kräfte der Albatrosse zu schwinden: Ford und Herber mussten mit fünf Fouls vom Feld. Mittlerweile deutlich dezimiert hatten die Berliner dem israelischen Spitzenteam nichts mehr entgegenzusetzen. Trotz tollem Kampf bis zum Schluss mussten sie zusehen, wie Jerusalem durch einen 9-0 Endspurt das Spiel noch mit einem zweistelligen Vorsprung (95-82) gewann.