Nach ihren beiden Auftaktsiegen in der Halbfinalserie gegen die EWE Baskets können unsere Albatrosse am Sonntag (9. Juni, 15 Uhr, live im Free-TV auf Sport1 und bei MagentaSport) in Oldenburg ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einziehen. Im Falle einer Niederlage hingegen, käme es 48 Stunden später am 11. Juni (Dienstag, 18:30 Uhr) zu einem vierten Spiel in der Mercedes-Benz Arena. Vor Ort tatkräftig unterstützt wird das ALBA-Team am Sonntag von knapp 300 Fans, die mit nach Oldenburg fahren.

Aito Garcia Reneses: „Viele denken, dass man mit einer 2:0-Führung schon so gut wie qualifiziert ist. Aber es ist sehr schwer, sich bei einer solchen Führung auf das dritte Spiel zu konzentrieren und hundert Prozent zu geben. Hinzu kommt, dass wir in diesem dritten Spiel auf einen starken Gegner treffen, der in eigener Halle doppelt motiviert sein wird. Wir dürfen weder das 2:0 noch den möglichen Finaleinzug im Kopf haben, sondern müssen den Fokus komplett auf die Gegenwart und jeden einzelnen Moment des Spiels richten.“

Johannes Thiemann: „Für Oldenburg heißt es jetzt gewinnen oder ausscheiden, weswegen sie nochmal alles reinwerfen werden und alles daran setzen dürften, nochmal Zuhause zu gewinnen. Es war ja schon im letzten Spiel zu sehen, dass dieses ein sehr intensives und eher defensiv geprägtes war. Ich glaube, dass Oldenburg in Spiel drei versuchen wird, darauf aufzubauen.“

Erfahrungsgemäß ist der dritte und entscheidende Sieg in einer Playoff-Serie best-of-five oft der schwerste, weil der Gegner mit dem Rücken zur Wand noch einmal alles in die Waagschale wirft. Aber das Team von Coach Aito reist trotzdem optimistisch nach Nordwestdeutschland, nachdem man am Mittwoch beim 79:68 in Berlin bewiesen hat, dass man die Oldenburger auch schlagen kann, wenn die eigenen Würfe nur zu 44 Prozent fallen.

Das war möglich, weil auch ALBAs Verteidigung dem Gegner das Werfen im zweiten Spiel schwerer machte. Auch die Oldenburger Wurfquote sank im Vergleich zum ersten Spiel von 56 auf nur noch 44 Prozent, sodass unter dem Strich wieder ALBAs Überlegenheit beim Offensivrebound den Unterschied zugunsten der Berliner ausmachte.

Als weiterer Trumpf hat sich vor allem im zweiten Spiel die größere Ausgeglichenheit der Berliner erwiesen. Während bei ALBA am Mittwoch sechs Spieler zweistellig punkteten, verteilten sich 51 der 68 Oldenburger Punkte auf die „drei Musketiere“ Will Cummings, Rickey Paulding und Rasid Mahalbasic, die alle deutlich länger als 30 Minuten auf dem Parkett standen.

Oberstes Ziel der Albatrosse wird es deshalb sein, die Kreise dieses hochkarätigen Trios am Sonntag erneut so weit einzugrenzen, dass der Liga-MVP Cummings, Oldenburgs Galionsfigur Paulding und der als bester Center der easyCredit BBL ausgezeichnete Mahalbasic wie in den ersten beiden Spielen nicht weit über ihren Saisonschnitt von zusammen ca. 50 Punkten hinauskommen.

Darüber hinaus muss ALBA sich darauf einstellen, dass Oldenburgs Trainer Mladen Drijencic im dritten Spiel verstärkt auf Bankspieler wie Frantz Massenat und Nathan Boothe setzen könnte. Auch der defensivstarke Nationalspieler Karsten Tadda, der gefährliche Dreierschütze Philipp Schwethelm und der routinierte Ex-Albatros Vojdan Stojanovski sind normalerweise für mehr als die insgesamt fünf Punkte gut, die sie am Mittwoch zusammen in Berlin erzielten.

Aufstellung EWE Baskets Oldenburg (Statistik easyCredit BBL PLAYOFFS 2019)

Nr.

Name

Pos

Alter

cm

Nat.

Min/Sp

Pkt/Sp

Rb/Sp

As/Sp

0

Justin Sears

4

25

203

US/GB

 

 

 

 

3

William Cummings

1

26

188

USA

34,8

24,0

3,4

4,6

5

Haris Hujic

1

22

192

GER

0,3

0,0

0,0

0,0

9

Karsten Tadda

2

30

191

GER

17,0

3,6

1,8

1,2

10

Frantz Massenat

1/2

27

193

USA

19,3

7,6

2,0

3,4

11

Jacob Hollatz

1

20

191

GER

 

 

 

 

13

Marko Bacak

5

25

210

GER

 

 

 

 

15

Marcel Keßen

4/5

22

207

GER

5,1

2,0

1,6

0,4

19

Vojdan Stojanovski

2/3

31

194

MKD

15,7

5,0

0,8

0,4

23

Rickey Paulding

3

36

196

USA

34,0

12,8

5,0

1,8

24

Rasid Mahalbasic

5

28

210

AUT

31,0

16,0

9,6

5,2

33

Philipp Schwethelm

3/4

30

201

GER

18,1

5,6

2,0

0,8

45

Nathan Boothe

4/5

25

206

USA

25,0

12,6

4,6

1,1

Head Coach: Mladen Drijencic (53, D/BIH, die fünfte Bundesliga-Saison mit den EWE Baskets Oldenburg)

Spiel eins im Stenogramm: EWE Baskets Oldenburg – ALBA BERLIN 93:100 (21:21, 23:25, 29:26, 20:28)
Oldenburg: Cummings 21 (10/10 Freiw, 4 As), Tadda, Paulding 3 (3 St), Schwethelm 6, Mahalbasic 21 (8 Rb), Boothe 18, Stojanovski 8, Massenat 16 (10/10 Freiw, 8 As), Keßen. 56% Wurfquote (6/21 Dreier), 28 Rebounds (5 off), 17 Ballverluste.
ALBA BERLIN: Siva 26 (4/8 Dreier, 8/10 Freiw, 4 As), Hermannsson 15, Giedraitis 11, Sikma 8 (9 Rb, 6 As, 4 St), Nnoko 15 (6 Rb), Giffey 6, Thiemann 5 (6 Rb), Saibou 3, Schneider 3, Wagner 8. 48% Wurfquote (10/24 Dreier), 33 Rebounds (14 off), 12 Ballverluste.

Spiel zwei im Stenogramm: ALBA BERLIN – EWE Baskets Oldenburg 79:68 (17:13, 15:16, 28:23, 19:16)
ALBA BERLIN: Siva 11 (5 As), Hermannsson 10 (5 As), Giedraitis 13, Sikma 11 (7 Rb, 5 As), Nnoko 11 (12 Rb, 3 BS), Thiemann 5, Giffey 12, Walton 2, Wagner 2, Saibou, Schneider 2. 44% Wurfquote (8/29 Dreier), 343 Rebounds (16 off), 13 Ballverluste.
Oldenburg: Cummings 17 (6 Rb, 5 As), Tadda 2, Paulding 16 (6 Rb), Schwethelm 3, Mahalbasic 18 (6 Rb), Massenat 3 (4 As), Boothe 9 (6 Rb), Stojanovski, Keßen. 44% Wurfquote (5/21 Dreier), 33 Rebounds (10 off), 14 Ballverluste.