Mit ihrer aggressiven und sehr variablen Verteidigung will die Mannschaft von Trainer Aaron McCarthy sich nun natürlich auch gegen ALBA als Favoritenschreck betätigen, verfolgt dabei aber längst auch schon höhere und handfestere Ziele: Die Tübinger wollen zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte die Playoffs erreichen.

Dreh- und Angelpunkt der athletischen Tübinger Mannschaft ist der im Sommer als MVP (bester Spieler) der isländischen Liga aus Keflavik nach Tübingen gekommene Ajene Malaki (A.J.) Moye. Der im Eins-gegen-Eins nur sehr schwer zu stoppende US-Guard ist mit 18,7 Punkten pro Spiel nicht nur der zweitbeste Scorer der BBL, sondern besticht darüber hinaus auch mit seiner großen Vielseitigkeit: Mit im Schnitt 6,5 Rebounds, 3,5 Assists und 1,5 Steals führt der Ausnahmespieler die Effektivitätswertung (MVP-Ranking) der Liga an. An der Seite des aus jeder Position korbgefährlichen Allrounders teilen sich der junge US-Amerikaner Johnny Gray und der routinierte Serbe Igor Perovic die Aufgaben im Spielaufbau. Während Gray nach dem Abschluss seiner College-Karriere seine erste Profisaison in Europa spielt, hat sich Perovic bereits seit 2003 (zunächst in Würzburg, dann in Tübingen, jeweils unter Trainer Aaron McCarthy) als umsichtiger und ballsicherer sowie aus der Dreierdistanz sehr korbgefährlicher Spielmacher einen Namen in der BBL gemacht.

Auf dem Flügel haben die Tübinger ihr Team vor zehn Tagen mit einem interessanten Spieler verstärkt, der mehr als nur eine Alternative zum athletischen Sprungwunder Ray Nixon ist: Kevin Melson, der in den letzten fünf Jahren abwechselnd auf NBA-Camps sowie in kleineren Ligen in den USA und der dominikanischen Republik Erfahrungen sammelte, feierte am letzten Wochenende beim Tübinger 74:87 in Quakenbrück mit 20 Punkten (4/5 Dreier), 5 Rebounds, 2 Assists und 2 Steals in 31 Minuten ein rundum gelungenes Debüt.

Auch auf der großen Flügelposition teilen sich bei den Tübingern zwei US-Akteure die Spielzeit: Der in der letzten Saison in der iranischen Superliga aktive sprunggewaltige Jamaal Davis ist dabei mit im Schnitt 9,7 Punkten und 4,8 Rebounds der erfahrenere Spieler. Matt Kiefer (8 Punkte und 5,1 Rebounds) gilt als der beweglichere Power Forward, spielt nach dem Abschluss der College-Karriere (Purdue) aber erst seine erste Profisaison.

Am Brett vertraut Trainer McCarthy auch in dieser Saison wieder auf seinen bereits in der letzten Saison bewährten serbischen Center Rasko Katic, der nicht nur 7,6 Rebounds pro Spiel sammelt, sondern mit seiner starken Präsenz unter dem Korb auch für im Schnitt 11,8 Punkte pro Spiel gut ist.