Am kommenden Sonntag (5.2., 17 Uhr) steht für die ersatzgeschwächten Albatrosse wieder die Basketball Bundesliga auf dem Plan. In der o2 World geht es gegen das von ALBA-Legende Henrik Rödl gecoachte TBB Trier, das derzeit gegen den Abstieg kämpft.

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„Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer schwerer als das erste“ schreibt man gewöhnlich Aufsteigern ins Stammbuch. Nun war TBB Trier in der letzten Saison zwar kein richtiger Aufsteiger, aber irgendwie erinnerte der Elan, mit dem die Moselstädter sich unter ihrem neuen Trainer Henrik Rödl mit einem völlig neuen Konzept und einer ganz neuen Mannschaft in die Saison stürzten und nur knapp die Playoffs verpassten, schon an einen Aufsteiger. Entsprechend kommt es auch nicht unbedingt überraschend, dass die Trierer derzeit dieselbe Erfahrung machen wie so mancher Aufsteiger: Das zweite Jahr scheint wirklich schwerer zu sein als das erste.

 

Die Handschrift von Henrik Rödl ist unübersehbar

 

Zum einen sieht sich das Team nach der Überraschungssaison mit erhöhten Erwartungen konfrontiert. Auch begegnet mancher im letzten Jahr von Rödl & Co vielleicht noch auf dem falschen Fuß erwischter Gegner den Trierern jetzt besser vorbereitet. Dass dann auch noch viele knappe Spiele – im Gegensatz zum letzten Jahr - verloren wurden, sorgte dafür, dass TBB Trier in dieser Saison eher um den Klassenerhalt als um die Playoff-Teilnahme kämpfen muss. Erst in den letzten beiden Heimspielen gegen Bonn (71:70) und Ludwigsburg (75:74) stand TBB endlich wieder auch das Glück des Tüchtigen zur Seite.

 

Prompt verließen die Trierer mit diesen beiden Siegen die Abstiegsplätze und vieles deutet darauf hin, dass die Moselstädter mit ihrer harten und aggressiven Verteidigung, die die gegnerischen Passwege zumacht, das nötige Rüstzeug haben, um sich in den nächsten Wochen noch weiter aus der Gefahrenzone am Tabellenende zu befreien. Die Handschrift von Henrik Rödl ist im Trierer Team dabei nicht zu übersehen. Dieses Team wird sich nie aufgeben. Jeder Spieler wird sich bis zum letzten Spieltag aufopferungsvoll in den Dienst der Mannschaft stellen.

 

Spielmacher Dru Joyce ist der Kopf der Mannschaft

 

Als verlängerter Arm des Trainers auf dem Spielfeld fungiert dabei mit Dru Joyce einer der besten Spielmacher in der Beko BBL. Der US-Amerikaner, dessen gemeinsame Heldentaten mit dem NBA-Star LeBron James an der St. Vincent-St. Mary High School in Akron (Ohio) im Kinofilm „More Than A Game“ verewigt sind, ist der unermüdliche Motor des Trierer Spiels. Selber aus allen Lagen korbgefährlich, glänzt er gleichwohl vor allem als kluger Ballverteiler und harmoniert als exzellenter Pick&Roll-Spieler sehr gut mit den langen Trierer Spielern, allen voran mit Center Maik Zirbes.

 

An seiner Seite hat er auf den Positionen zwei und drei neben den Ex-Albatrossen Philip Zwiener (aktuell mit seinem „Floater“, dem Wurf aus dem Lauf heraus und im Schnitt 12 Punkten der beste deutsche Korbjäger in der Beko BBL) und Oskar Faßler mit dem jungen US-Guard James Washington, dem routinierten John Bynum und dem defensivstarken Linkshänder Nate Linhart, der im Hinspiel gegen ALBA mit 14 Punkten, 8 Rebounds und 6 Steals seine große Vielseitigkeit unter Beweis stellte, ein schlagkräftiges US-Trio.

 

Center Maik Zirbes auf dem großen Sprung nach vorne

 

Auf den langen Positionen gibt es ein Wiedersehen mit den Ex-Albatrossen Andreas Seiferth und Dragan Dojcin. „Dru ist der Kopf, Dragan das Herz der Mannschaft“ beschreibt Philip Zwiener die Qualität des 36-jährigen Serben, der nach wie vor in der Zone ein gnadenloser Verteidiger ist, in den letzten Wochen allerdings die Würfe aus der Distanz etwas aus den Augen verloren hat (3/15 in den letzten sieben Spielen). Hoffentlich erinnert Dragan sich beim Anblick der Körbe in der O2 World nicht daran, dass er mal unser „Dreier-Gott“ war.

 

Für die meisten Schlagzeilen im Trierer Team sorgte im bisherigen Saisonverlauf der gerade 22 Jahre alt gewordene Center Maik Zirbes (siehe „Vorsicht, heiß!“), der mit großer Athletik und Sprungkraft sowie einem guten Wurf in dieser Saison noch einmal einen solch großen Entwicklungssprung nach vorne gemacht hat, dass er als heißer Kandidat für die Auszeichnung zum „MIP“ (Most Improved Player – am meisten verbesserter Spieler) gehandelt wird – eine Auszeichnung, die übrigens in der letzten Saison Philip Zwiener erhielt.

 

Vorsicht, heiß!

Maik Zirbes …

... feierte am vergangenen Sonntag seinen 22. Geburtstag und wie! Im für beide Teams extrem wichtigen „Keller-Derby“ gegen Ludwigsburg führte der junge Center die Trierer mit 22 Punkten (ein Fehlwurf, 12/12 Freiwürfe) und 9 Rebounds zum 75:74-Sieg. Nach seinem besten Saisonspiel gab es eine große Sahnetorte und ein dickes Extra-Lob von Trainer Henrik Rödl: „Es gibt Spieler, die nehmen ihre Chance an, nutzen sie und entwickeln sich auch noch weiter. Maik ist ein solcher Spieler.“

 

Derrick Allen ...

... war in den letzten Spielen ALBAs „Mann der Stunde“. Nach den Ausfällen von Yassin Idbihi und Torin Francis auf die verwaiste Centerposition aufgerückt, stand er im Eurocup gegen Krasnodar 38, in der Bundesliga in Bonn 35 und am vergangenen Dienstag in Vilnius 34 Minuten (bis zum 5. Foul) auf dem Parkett und markierte im Schnitt 17 Punkte und 6 Rebounds. In der Verteidigung gelang es ihm zudem über weite Phasen, die gegnerischen Center aus der Zone zu halten.

 

Wusstet ihr, ...

... dass am vergangenen Sonntag gleich zwei Trierer Spieler Geburtstag hatten? Center Maik Zirbes wurde 22 und Dru Joyce 27. Beide waren an ihrem Geburtstag mit 22 bzw. 12 Punkten Triers Topscorer beim 75:74 über Ludwigsburg. Wir haben vorsichtshalber nachgeschaut: Am 5. Februar hat kein Trierer Spieler Geburtstag ...

 

... dass Henrik Rödl nicht nur fünf Spieler (Philip Zwiener, Dragan Dojcin, Oskar Fassler, Andreas Seiferth und Joshiko Saibou) aus Berlin in seinem Team hat, sondern auch seinen Assistenztrainer Thomas Päch von ALBA an die Mosel mitgenommen hat? Der 29-Jährige führte seinerzeit zusammen mit Henrik ALBAs zweite Mannschaft zum Aufstieg in die ProB und betreute ALBAs U14-Team. Vor seiner Trainerlaufbahn spielte er aktiv für den VfB Hermsdorf und den DBV Charlottenburg.

 

... dass Triers Center Maik Zirbes vor jedem Spiel zu sich selbst „Geschenkte Punkte“ sagt? Das hat er jedenfalls am letzten Wochenende nach dem Sieg über Ludwigsburg Trierer Journalisten so erzählt. Gelernt hat er das angeblich von Dragan Dojcin; „Ich lerne sehr viel von Dragan, und mir ist aufgefallen, dass er vor jedem Freiwurf mit sich selbst redet. Also dachte ich mir, das mache ich jetzt auch.“ Der Trick scheint zu funktionieren, Gegen Ludwigsburg traf der Center 12/12 Freiwürfe.

 

TBB Trier (Stats Beko BBL 2011/12)

Nr.NamePosAltercmNat.Min/SpPkt/SpRb/SpAs/Sp
4Nate LinhartF25201USA23,38,73,20,8
5Dru JoyceG27182USA33,511,83,25,2
6Joshiko SaibouG21288GER3,90,10,70,3
8Philip ZwienerF26201GER27,212,03,92,1
10Dragan DojcinF36204SRB26,27,83,51,2
11Oskar FasslerG23198GER16,43,21,90,9
12Andreas SeiferthC22209GER9,63,61,20,1
15James WashingtonG24182USA18,96,12,00,6
22Samy PicardF23195LUX4,11,30,40,0
33Maik ZirbesC21207GER28,611,76.70,6
34John BynumG33196USA23,66,82,92,0
35Kilian DietzC21202GER0,80,00,00,0

Head Coach: Henrik Rödl (42, GER)

 

TBB Trier: Resultate der letzten vier Wochen

02.1.EWE Oldenburg – Trier (Beko BBL)105:72 (N)Linhart 17, Bynum 15
14.1.NYP Br’schweig – Trier (Beko BBL)78:72 (N)Zwiener 26, Linhart 16
29.1.Trier – EnBW Ludwigsburg (Beko BBL)75:74 (S)Zirbes 22, Joyce 12

ALBA-Gesamtbilanz gegen Trier

41 Siege – 9 Niederlagen (in Berlin 21–3)

BBL: 36-9 / Playoff: 3-0 / Pokal 2-0

Höchster Sieg: 116:68 am 1. Oktober 1994 in Trier

Höchste Niederlage: 61:83 am 26. September 1992 in Trier