Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Die Oldenburger hatten ihr letztes Spiel vor fast drei Wochen. In der Zwischenzeit haben sie sicher viel trainiert und vielleicht auch neue Dinge in ihr Spiel integriert, die wir nicht scouten können. Unser Fokus liegt daher komplett bei uns. Oldenburg ist stärker als ihr momentaner Tabellenplatz vermuten lässt. Trotz vieler Verletzungen haben sie noch gute Chancen auf die Playoffs. Sie werden am Sonntag über 40 Minuten Energie aufs Feld bringen – darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Bei den Oldenburgern, die beim 90:85-Hinspielsieg von ALBA nur auf eine Siebener-Rotation zurückgreifen konnten, hat sich das Lazarett mittlerweile gelichtet. Nach Max DiLeo und Brekkott Champman planen am Sonntag weitere Spieler ihr Comeback. Zusammen mit den nachverpflichteten Akteuren stünde Trainer Pedro Calles dann eines der am tiefsten besetzten Teams in der easyCredit BBL zur Verfügung.

DeWayne Russell und Geno Crandall initiieren die Oldenburger Offense

Nach vorn getrieben wird der Oldenburger Angriff mit viel Physis und Tempo von DeWayne „Weezy“ Russell und Geno Crandall. Die beiden US-Spielmacher sind mit zusammen 31 Punkten und zwölf Assists pro Spiel Ausgangspunkt der Oldenburger Offense. Während Russell im Vorjahr als bester Offensivspieler der easyCredit BBL ausgezeichnet wurde, beweist nun auch der Ende November nachverpflichtete Crandall, als zweifacher MVP der britischen BBL, seine Korbgefährlichkeit.

Auch Len Schormann gilt als offensivstarker Spieler. Im Hinspiel war der 21-Jährige sogar mit zwanzig Punkten Topscorer der EWE Baskets. Trotzdem sind die Oldenburger auch in dieser Saison ein vor allem defensiv ausgerichtetes Team. Der spanische Trainer Pedro Calles, der seit jeher für harte Verteidigung steht, hat nicht ohne Grund seinen Defensivspezialisten Max DiLeo 2020 aus Vechta über Hamburg nach Oldenburg (2022) mitgenommen.

Nachverpflichtung Chaundee Brown: Allrounder auf dem Flügel

Auf dem Flügel gibt es für die Fans in Berlin ein Wiedersehen mit „Kenny“ Ogbe, der nach dem US-College seine ersten beiden Profi-Jahre im ALBA-Trikot absolvierte und 2020 mit ALBA das Double gewann. Wie der athletische Ex-Albatros kann auch der nachverpflichtete Nationalspieler Lukas Wank verschiedene Positionen verteidigen und pendelt bei den EWE Baskets zwischen den Positionen zwei und drei.

Als die stärkste Nachverpflichtung hat sich jedoch Chaundee Brown jr. erwiesen, der die EWE Baskets in der Champions League so sehr beeindruckte, dass sie ihn aus der französischen Liga in die easyCredit BBL holten. Mit viel Physis und Athletik kann der US-Forward auf den Positionen zwei bis vier agieren und ist mit dieser Vielseitigkeit der Oldenburger mit der längsten Einsatzzeit (29 Minuten/Spiel).

Athletik im Frontcourt: Brekkott Champan und Ebuka Izundu

Auf den großen Positionen schlug in Oldenburg das Verletzungspech am stärksten zu. Denn mit den Forwards Alen Pjanic, Deane Williams und Brekkott Chapman sowie Center Norris Agbakoko fehlten hier zeitweise gleich vier verletzte Akteure. Im Januar verpflichteten die EWE Baskets deshalb den vielseitigen Esten Artur Konontsuk nach, der jetzt seinen Platz im Team aber gegen die zurückkehrenden Rekonvaleszenten verteidigen muss.

Neben dem Center Norris Agbakoko, der im Hinspiel gegen ALBA zehn Punkte und zwölf Rebounds verzeichnete, bringen vor allem Ebuka Izundu und Brekkott Chapman viel Athletik mit. Alle drei Spieler zeichnen sich durch große Vielseitigkeit aus, mit der sie im aggressiven Defensivsystem von Trainer Pedro Calles Akzente setzen können. Auch der Engländer Deane Williams imponierte in der vergangenen Saison in Bonn vor allem mit seiner spektakulären Athletik.

EWE Baskets Oldenburg (Stats easyCredit BBL 2023/24)

Headcoach: Pedro Calles (40, ESP, sechste BBL-Saison, die zweite mit Oldenburg)

Oldenburg – für die EM-Quali abgestellte Nationalspieler:
Lukas Wank (Deutschland): zwei Minuten gegen Montenegro, eine gegen Bulgarien
Max DiLeo (Deutschland): 2 Punkte gegen Bulgarien
Artur Konontsuk (Estland): 7 Punkte gegen Nordmazedonien, neun Minuten gegen Litauen

ALBA BERLIN – für die EM-Quali abgestellte Nationalspieler:
Malte Delow (Deutschland): 13 Punkte gegen Montenegro, 10 gegen Bulgarien
Jonas Mattisseck (Deutschland): 9 Punkte gegen Montenegro, 11 gegen Bulgarien
Louis Olinde (Deutschland): 13 Punkte gegen Montengro, 5 gegen Bulgarien
Tim Schneider (Deutschland): n.e. 
Gabriele Procida (Italien): 10 Rebounds gegen die Türkei, 9 Punkte gegen Ungarn
Matteo Spagnolo (Italien): n.e.
Žiga Samar (Slowenien): 10 Punkte gegen die Ukraine, 7 Assists gegen Israel
Martin Hermannsson (Island): 17 Punkte gegen Ungarn, 15 gegen die Türkei

ALBA-Bilanz gegen Oldenburg: 55:22
55 Siege – 22  Niederlagen  (in Berlin 32 - 7)
BBL: 32-15 / Playoff: 20-7 / Pokal 3-0