Ausgeglichene erste Hälfte, nach einem schwachen dritten Viertel eine emotionale Aufholjagd im Schlussabschnitt, der Sieg in der Crunchtime zum Greifen nah – aber am Ende doch mit 86:91 verloren: ALBA BERLIN unterlag am Donnerstagabend gegen Baskonia Vitoria-Gasteiz auch im zweiten Spiel der neuen EuroLeague-Saison. (Foto: Tilo Wiedensohler)

Joan Peñarroya (Cheftrainer Baskonia): „Wir sind sehr glücklich mit diesem Erfolg, es ist unser erster Auswärtssieg der Saison. In der ersten Hälfte hatten wir Probleme mit unseren Defensiv-Rebounds und den Fastbreaks von ALBA. Nach der Halbzeit haben wir dann besser gespielt, Schnellangriffe unterbunden und hochprozentig getroffen. Dann dachten wir, dass das Spiel unter Kontrolle ist und haben uns im letzten Viertel neun Ballverluste geleistet. Wir haben offene Dreier nicht getroffen und zwei Layups verlegt. Wir haben es uns am Ende selbst schwer gemacht. Wir wissen, dass ALBA immer mit viel Energie spielt und müssen besser werden, um so ein Spiel früher zu entscheiden.“

Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Es war ein schweres Spiel für uns. Umso mehr bin ich damit zufrieden, dass wir bis zur letzten Sekunde gekämpft haben. Wir hatten am Ende einige Chancen zum Sieg, haben aber unsere Würfe nicht mehr getroffen. Gleichzeitig hat Baskonia wichtige Dreier versenkt, die uns sehr weh getan haben. Trotzdem bin ich zufrieden mit dem Einsatz meines Teams. Heute hat es noch nicht zum Sieg gereicht, aber wir müssen so weitermachen.“

Louis Olinde (ALBA-Forward): „Wir haben ein sehr gutes viertes Viertel gespielt, müssen aber dann besser aus der Halbzeit kommen. Natürlich macht uns dieses Comeback trotzdem Mut, denn wir wissen, was wir können. Wir haben viele neue Spieler und es braucht einfach ein bisschen Zeit, um unseren Spielstil umzusetzen. Was wir aber immer bringen können, ist Energie – egal ob wir uns seit einer Woche oder drei Jahren kennen. Das ist uns heute aber leider im dritten Viertel nicht gelungen. Daran müssen wir arbeiten und analysieren, woran es liegt. Wenn wir 40 Minuten mit vollem Einsatz spielen, können wir gewinnen, vor allem zu Hause vor diesen Fans.“

Im Vergleich zur Niederlage in Ulm gab es eine Änderung im ALBA-Kader. Beim ersten Heimspiel der EuroLeague-Saison konnte Cheftrainer Israel González wieder auf Forward Tim Schneider zurückgreifen, der wegen einer Augeninfektion die letzten beiden Partien verpasst hatte.

Trotz der immer noch langen Verletzungsliste (Khalifa Koumadje, Elias Rapieque, Yanni Wetzell) spielten die Albatrosse von Beginn an gut mit und erzielten im ersten Viertel 21 Punkte. Auch Baskonia traf früh viel, war dabei vor allem aus dem Zweier-Bereich effektiv (6/7) und konnte mit 25 Zählern eine knappe Führung mit in den zweiten Durchgang nehmen. In diesem konnten die Gäste sich gleich zwei Mal einen Acht-Punkte-Vorsprung erarbeiten. Die Hausherren ließen sich aber nicht abschütteln und kamen zur Halbzeit wieder auf 47:51 heran. In der ersten Hälfte reboundetetn die Berliner sogar besser als Baskonia (20:17).

Das dritte Viertel dominierte Baskonia früh mit einem 9:2-Lauf. ALBA arbeitete weiterhin hart, schaffte es aber vorerst nicht, eine Aufholjagd zu starten. Mit einem 61:76 ging es ins Schlussviertel. Vor 7.766 lautstarken Fans kämpfte sich das Team von Israel González jedoch noch einmal in die Partie. Angeführt von Gabriele Procida (zehn Punkte im vierten Viertel) und Matteo Spagnolo (acht Punkte im vierten Viertel) kamen die Berliner bis auf 83:85 heran. In der Crunchtime behielten die Gäste allerdings die Nerven und siegten am Ende mit 91:86.

Tim Schneider erzielte mit 17 Punkten einen persönlichen EuroLeague-Bestwert, Johannes Thiemann holte mit 13 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double.

Best of ALBA: Schneider 17pt 2rb | Thiemann 13pt 10rb | Procida 12pt | Spagnolo 12pt | Gesamte Statistik

Viel Zeit zum Ausruhen bleibt den Albatrossen nicht. Bereits am Sonntag geht es in der Max-Schmeling-Halle gegen die Basketball Löwen Braunschweig um den Einzug ins BBL-Pokal-Viertelfinale. Tipoff ist um 18.30 Uhr. Tickets für die "Do-or-Die"-Partie gibt es HIER.