Zwei bekannte Gesichter in der DBBL, zwei neue Gesichter für ALBA BERLIN: Marie Bertholdt und Theresa Simon sind die ersten Neuverpflichtungen vor ALBAs zweiter Saison in der Toyota Damen Basketball Bundesliga. Beide Neuzugänge kommen mit einigen Jahren DBBL-Erfahrung im Gepäck vom BC Pharmaserv Marburg nach Berlin und zählten dort in der vergangenen Hauptrunde ligaweit zu den Top 3 der effektivsten deutschen Spielerinnen. Mit seinen Leistungen hat sich das Duo auch in den Kreis des Nationalteams gespielt: Die 28 Jahre alte Inside-Spielerin Marie Bertholdt war zwischen 2017 und 2021 insgesamt 16-mal im DBB-Trikot am Ball, die 24-jährige Aufbauspielerin Theresa Simon hat seit 2019 achtmal für das A-Nationalteam auf dem Parkett gestanden und zählte auch zum erweiterten Kader des aktuell so erfolgreichen EM-Teams – wegen einer Knöchelverletzung musste sie jedoch für das Turnier in Slowenien und Israel passen.

Fotos: Jan Buchholz & Tilo Wiedensohler

Himar Ojeda (ALBA-Sportdirektor): „Mit Marie und Theresa verpflichten wir zwei sehr gute Spielerinnen, die charakterlich wie basketballerisch prima zu uns passen. Marie wird uns auf den großen Positionen dabei helfen, noch flexibler zu spielen und das Feld zu vergrößern. Dafür bringt sie Qualitäten mit, die wir an Spieler:innen sehr schätzen: Sie hat ein hervorragendes Passspiel, wirft sehr gut von außen und ist gleichzeitig stark im Rebound. Theresa wird uns in Sachen Intensität einen weiteren Schub geben: Sie verleiht uns auf dem Feld noch mehr Physis und weiß, wie sie ihre starke Athletik einsetzt, aber sie ist auch eine Spielerin mit Skills, die zum Korb ziehen und werfen kann. Sie hat das Potenzial, eine echte All-Around-Spielerin zu werden. Wir wollen beide Spielerinnen auf das nächste Level bringen. Sie kommen in ein gefestigtes Team und werden unser Niveau noch einmal anheben. Darauf freuen wir uns sehr!“

Marie Bertholdt: „Ich freue mich riesig darauf, in der nächsten Saison für ALBA zu spielen. Der Verein hat mich schon immer sehr gereizt, und ich bin überzeugt, dass ich mich hier noch weiterentwickeln kann. Ich bin gespannt auf die neuen Herausforderungen und Möglichkeiten und hoffe, dass ich durch meine Energie und Erfahrung der letzten Jahre einen positiven Einfluss auf das Team haben werde. Ich freue mich sehr auf dieses neue Kapitel meiner Basketballkarriere und hoffe auf eine erfolgreiche Saison!“

Theresa Simon: „Ich bin sehr glücklich über die neue Herausforderung bei ALBA. Das ist für mich der nächste wichtige Schritt in meiner sportlichen Karriere. Den größten Teil des Teams kenne ich bereits. Mit Nina Rosemeyer habe ich zum Beispiel schon in der Jugend zusammen Basketball gespielt und seitdem sind wir sehr gute Freundinnen. Auf die tolle Heimkulisse und die große Anzahl der Fans freue ich mich sehr. Auch der Support für den Frauenbasketball und die Professionalität des Vereins ist mir sehr wichtig. Ich bin bereit, das Team mit ganzem Einsatz zu unterstützen, und freue mich riesig auf eine aufregende Zeit in einem neuen Umfeld.“


127 Bundesliga-Spiele für Marie Bertholdt, 111 Bundesliga-Spiele für Theresa Simon – ALBAs Neuverpflichtungen haben in den vergangenen Jahren Spuren hinterlassen. Nicht nur in Marburg, sondern in der gesamten DBBL: Marie Bertholdt und Theresa Simon gehören als Gesichter der Liga zu den Spielerinnen, die sich von talentierten Rookies zu echten Leistungsträgerinnen entwickelt und durch ihren Einsatz und ihr Commitment ligaweit viel Anerkennung verschafft haben. Bei ALBA BERLIN schlagen die beiden Nationalspielerinnen nun ein neues Kapitel auf.

Für Marie Bertholdt ist das ein besonderer Schritt: Die 1,83 Meter große Inside-Spielerin hat ihre gesamte Karriere als Erstliga-Spielerin in Marburg verbracht und in Deutschland noch nie für einen anderen Club gespielt. Das liegt daran, dass sie zwar im bayerischen Starnberg geboren, aber in den USA aufgewachsen ist: Ihre Mutter (früher selbst deutsche Basketballnationalspielerin) und ihr Vater (ehemaliger deutscher Volleyballnationalspieler) waren Mitte der 90er Jahre gemeinsam ausgewandert.

An der Alameda High School in Kalifornien kam Marie Bertholdt zum Basketball und hängte eine erfolgreiche College-Karriere direkt hintendran: In ihren vier Jahren zwischen 2013 und 2017 an der Santa Clara University – ebenfalls in Kalifornien – lief sie in insgesamt 118 Spielen auf und sorgte dabei für rund zehn Punkte und sechs Rebounds pro Spiel. In drei der vier Spielzeiten führte sie ihr Team als Kapitänin aufs Parkett, gleichzeitig machte sie ihren Bachelor in Business-Marketing.

Zur Saison 2017/18 kam Marie Bertholdt dann zurück nach Deutschland – und fühlte sich in Marburg so wohl, dass sie gleich sechs Jahre dort verbrachte. Beim BC zählte sie von Beginn an zu den festen Größen des Teams, wurde bereits in ihrer ersten DBBL-Saison für das Nationalteam nominiert und ließ sich auch von einem Kreuzbandriss nicht unterkriegen, der sie große Teile der Saison 2019/20 kostete.

Im Gegenteil: Marie Bertholdt übernahm auch in Marburg die Rolle als Kapitänin und war in der zurückliegenden Hauptrunde mit 14,2 Punkten pro Spiel die beste deutsche Scorerin der DBBL sowie mit einem Wert von 16,4 auch die effektivste deutsche Spielerin der Liga. Dabei traf sie knapp 60 Prozent ihrer Würfe aus dem Zweierbereich sowie 37 Prozent aus dem Dreierbereich und griff sich zusätzlich über sechs Rebounds pro Spiel. Die Playoffs verpasste sie mit Marburg, durch 31 Punkte gegen Osnabrück sorgte sie in ihrem vorletzten Spiel im Februar jedoch noch für eine neue persönliche Bestmarke – leaving on a high.

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Und auch Theresa Simon hat in Marburg eine starke Saison hinter sich: Mit einem durchschnittlichen Effektivitätswert von 14,0 in der DBBL-Hauptrunde landete sie hinter Marie Bertholdt sowie Frieda Bühner (Osnabrück) auf Platz drei unter den deutschen Spielerinnen. Ihre 2,1 Steals pro Partie waren ligaweit der siebtbeste Wert, zusätzlich legte die 1,80 Meter große Aufbauspielerin 11,1 Punkte bei einer Dreierquote von 40 Prozent sowie 5,1 Rebounds pro Partie auf.

Kein Wunder, dass Theresa Simon auch auf dem Zettel der neuen Bundestrainerin Lisa Thomaidis für die EM in Slowenien und Israel stand. Mit Knöchelproblemen musste sie beim Trainingslager in Kienbaum dann jedoch vorzeitig abreisen. Im Nationaltrikot fühlt sich ALBAs Neuzugang trotzdem wohl: Von der U16 an hat sie alle Nachwuchsteams des DBB durchlaufen, im 3x3-Format holte sie sich bei der U23-WM 2018 in China sogar Platz vier.

Dass Theresa Simon zu den talentiertesten deutschen Spielerinnen ihrer Generation gehört, war ohnehin spätestens klar, als sie ihren Heimatclub Wolfpack Wolfenbüttel in der Saison 2014/15 zur Vizemeisterschaft in der WNBL führte und dabei zur wertvollsten Spielerin der deutschen U18-Bundesliga gewählt wurde. In ihrer Geburtsstadt Wolfenbüttel hatte sie bereits 2013 als 15-Jährige ihr Debüt in der Zweiten Liga gegeben und stieg dann 2018 als Kapitänin mit ihrem Club in die Erste Liga auf. 

Ihre erste Bundesliga-Saison spielte Theresa Simon 2018/19 dann jedoch für die BG Göttingen, bevor sie im Jahr darauf nach Marburg wechselte. Vier Spielzeiten lang zählte sie zum festen Kern des Teams, steigerte sich von Jahr zu Jahr und feierte in der Saison 2020/21 sogar Platz drei in der DBBL. Mit ihrer alten und neuen Teamkollegin Marie Bertholdt durfte sie sich damals die Bronzemedaille umhängen – jetzt gibt es für die beiden ALBA-Neuzugänge die Chance auf weitere gemeinsame Erfolge in Berlin.

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