Nichts zu holen: Das Team von ALBA BERLIN hat sich am Freitagabend zuhause in der Turkish Airlines EuroLeague dem Tabellenzweiten Virtus Bologna mit 68:83 geschlagen geben müssen. Dafür war vor allem das erste Viertel verantwortlich, das die Berliner mit 9:26 verloren. Danach steigerten sich die Albatrosse immer weiter und drückten den Rückstand im dritten Viertel sogar wieder in den einstelligen Bereich. Vor 9.589 Fans in der Mercedes-Benz Arena reichte es am Ende aber nicht zu mehr. (Fotos: Tilo Wiedensohler)

Johannes Thiemann (ALBA-Kapitän): „Die erste Halbzeit war eine Katastrophe. Gerade zu Beginn war es kein guter Auftritt, das darf uns nicht passieren. Wenn wir so in die Partie starten, holen wir keine Siege. Wir müssen von Anfang an besser verteidigen und mehr Energie aufs Parkett bringen. Bologna ist außerdem ein sehr gutes Team und steht nicht ohne Grund auf dem zweiten Tabellenplatz.“

Luca Banchi (Cheftrainer Bologna): „Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns. Ich bin beeindruckt von der Art und Weise, mit der mein Team ALBA besiegt hat. Wir haben uns in der ersten Hälfte einen großen Vorsprung erarbeitet. Aber wir wussten, dass ALBA in der zweiten Halbzeit eine Reaktion zeigen würde. Wir waren dann nicht mehr so aggressiv, wie in den ersten 20 Minuten. Trotzdem ist es uns gelungen, das Spiel im vierten Viertel zu kontrollieren.“

Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Glückwunsch an Bologna! Wie schon die ganze Saison über hat Virtus heute eine überzeugende Leistung gezeigt. Mit der Leistung meines Teams bin ich dagegen sehr unzufrieden. Wenn wir mit Einsatz spielen und kämpfen, bin ich mit meinem Team zufrieden – auch wenn wir verlieren. Aber heute haben wir versagt. Wir müssen unsere Herangehensweise an EuroLeague-Spiele überdenken. Ein Heimspiel ist immer eine Chance, einen Sieg zu holen – gegen jedes Team. Aber um das zu erreichen, müssen wir alles geben. Das Level in der EuroLeague ist zu hoch, um unkonzentriert in ein Spiel zu gehen und nicht mit voller Energie und vollem Willen zu spielen.“


Im Vergleich zur Auswärtsniederlage in Kaunas konnte ALBA-Cheftrainer Israel González gegen Virtus Bologna einen Rückkehrer einsetzen: Gabriele Procida kam nach überstandenem viralen Infekt wieder zum Einsatz.

Mit den Gästen erwartete die Albatrosse vermutlich die Überraschungsmannschaft der aktuellen EuroLeague-Saison. Die Italiener reisten als Tabellenzweiter nach Berlin und legten dementsprechend los: Während Bologna offensiv überall auf dem Parkett Gefahr ausstrahlte, tat ALBA sich schwer, gute Wurfpositionen zu finden. So stand es bereits nach zehn Minuten 9:26. Im zweiten Spielabschnitt verbesserten sich die Berliner etwas, konnten sich einige offene Würfe erspielen, hatten defensiv aber weiterhin Probleme. Zur Halbzeitpause blieb der Rückstand mit 27:48 entsprechend hoch. Dabei verloren die Gastgeber nicht nur das Reboundduell mit 12:20, sondern leisteten sich auch deutlich mehr Ballverluste als Bologna (11:5).

Doch aus der Pause kamen die Albatrosse dann deutlich fokussierter und machten sich daran, an einem Comeback zu arbeiten. In der Defense packte das Team von Coach González nun richtig zu und robbte sich damit Stück für Stück an Bologna heran. Gegen Ende des dritten Viertels waren es auf einmal nur noch neun Punkte, die ALBA vom Gleichstand trennten. Mit dem Momentum auf ihrer Seite waren die Berliner nun wieder im Spiel und verpassten es sogar, noch näher heranzurücken – was am Ende leider die Entscheidung bedeutete. Mit 51:63 ging es in den Schlussabschnitt, in dem Bologna dann wieder die Zügel in die Hand nahm und nichts mehr anbrennen ließ.

Besser können es die Albatrosse bereits am Sonntag machen: Um 15.30 Uhr sind die Albatrosse dann auswärts bei den Bamberg Baskets gefordert. Das nächste Heimspiel folgt nach zwei weiteren EuroLeague-Auswärtsaufgaben in Mailand (Dienstag, 20.30 Uhr) und Villeurbanne (Freitag, 21 Uhr) eine Woche später um 15.30 Uhr in der Max-Schmeling-Halle (Tickets hier) gegen die Würzburg Baskets.


Best of ALBA: Johannes Thiemann 13pt 4rb | Matteo Spagnolo 13pt 5as | Sterling Brown 12pt 4rb 3as | Matt Thomas 8pt | Khalifa Koumadje 6pt 8rb 2bl | Komplette Statistik