Nach der 77:82-Heimniederlage im zweiten Finale in Berlin geht die Best-of-five-Serie um die Deutsche Meisterschaft gegen den FC Bayern am Sonntag (23.6., 18 Uhr, live im Free-TV auf Sport1 und bei MagentaSport) auswärts in München weiter. Das Team von Cheftrainer Aito steht durch seinen 0:2-Rückstand mit dem Rücken zur Wand und wird alles daran setzen, den Bayern keine Meisterparty zu erlauben und die Serie mit einem Sieg für ein viertes Spiel am Dienstag um 20:30 Uhr zurück in die Mercedes-Benz Arena zu holen (Foto: Rauchensteiner).

Alle, die nicht zu den etwas über 200 ALBA-Fans gehören, die am Sonntag im Audi Dome erwartet werden, können gemeinsam beim Public Viewing in der Mercedes-Benz Arena mitfiebern. Alle Infos und Tickets

Aito Garcia Reneses: „Wir haben viel Energie in die ersten beiden Spiele gegen einen sehr starken Gegner investiert, ohne dafür belohnt zu werden. Am Sonntag werden wir in München noch einmal alles aus uns herausholen, denn im womöglich letzten Spiel der Saison muss man keine Kräfte mehr für irgendetwas sparen. Aufzugeben kommt für uns sowieso nicht in Frage.“

Niels Giffey: „Wir müssen jetzt mehr denn je von Spiel zu Spiel denken. Das nächste Spiel ist dabei schon ein do-or-die-Spiel für uns, darauf müssen wir uns einstellen. Wir müssen physisch und mental bereit und da sein, mit Blick auf die Energie alles rauslassen und nichts zurückhalten. Aus dem Spiel am Mittwoch mitnehmen können wir diesen unbedingten Willen dranzubleiben und nicht aufzugeben. Dafür müssen wir insgesamt cooler sein und spielen, auch in Phasen, in denen es vielleicht mal nicht so läuft.“

Auch wenn ALBA die ersten beiden Spiele der Finalserie verloren hat und jetzt mit dem Rücken zur Wand steht, haben die Berliner bislang bewiesen, dass sie den Münchener zumindest ebenbürtig waren. Beide Spiele wurden erst in der letzten Minute entschieden. In beiden Spielen machten Kleinigkeiten den Unterschied aus. Schon zwei, drei Fehler weniger können deshalb das Pendel am Sonntag zugunsten ALBAs ausschlagen lassen.

Zwar haben die Münchener in dieser Saison in ihrem Audi Dome kein einziges Heimspiel verloren, aber dieser Heimvorteil scheint gegen ALBA keine so große Bedeutung zu haben. Rückblickend war ALBA am vorigen Sonntag in München näher am Sieg als am Mittwoch in Berlin. Auch in der Punktrunde war ALBA beim 81:83 in München einem Sieg näher als beim 75:85 in Berlin. Im Pokal-Viertelfinale gelang ALBA sogar ein 78:70-Erfolg in München.

Natürlich hat sich in den ersten beiden Finalspielen auch bestätigt, dass die Bayern-Basketballer unter Trainer Dejan Radonjic eine bärenstarke Verteidigung spielt, die sehr geschickt ALBAs Passwege zumacht und damit den Berliner Spielfluss stört. Die offensivstarken Berliner, die im Viertel- und Halbfinale noch im Schnitt 97 Punkte auflegten, müssen sich im Finale mit deutlich weniger Zählern zufrieden geben. Umso mehr gilt es für ALBA, gerade gegen die Bayern auch selbst die beste Verteidigung zu spielen.

Zweiter großer Trumpf der Münchener ist die bis auf die hinteren Plätze auf der Bank reichende hochkarätige Ausgeglichenheit im Team. Zwar störte ALBA am Mittwoch die Kreise der im ersten Spiel besten Münchener, Nihad Djedovic und Danilo Barthel, besser. Aber dafür steigerten sich Derrick Williams und Devin Booker von zusammen 13 Punkten in Spiel eins auf 28 in Spiel zwei. Münchens Bankspieler erzielten am Mittwoch unter dem Strich genauso viele Punkte wie die erste Fünf (je 41).

Fan-Fahrt und Public Viewing
Wie schon zu Spiel eins werden die Albatrosse vor Ort in München von rund 200 Zuschauern unterstützt. Für diejenigen, die zwar in Berlin bleiben, aber das Spiel in Gemeinschaft mit anderen ALBA-Fans verfolgen wollen, wird es ein Public Viewing in der Mercedes-Benz Arena geben. Die Karten kosten fünf Euro und beinhalten einen Verzehrgutschein über zwei Euro, während vor Ort Speisen und Getränke zu rabattierten Preisen angeboten werden. Der Einlass ist ab 17 Uhr.

Aufstellung FC Bayern München (Statistik Playoffs 2019)

Nr.

Name

Pos

Alter

cm

Nat.

Min/Sp

Pkt/Sp

Rb/Sp

As/Sp

1

Nemanja Dangubic

3

26

204

SRB

17,8

5,3

3,3

0,9

3

Braydon Hobbs

1/2

30

196

USA

9,3

4.0

1.0

1,0

7

Alex King

3/4

34

201

GER

6,6

3,2

1,0

0,3

8

Petteri Koponen

1/2

31

194

FIN

18,4

9,2

1,3

1,9

10

Leon Radosevic

5

29

208

D/CRO

14,9

5,7

2,3

1,1

11

Vladimir Lucic

3/4

29

204

SRB

23,0

10,5

4,0

1,5

12

Maodo Lo

1/2

26

191

GER

19,5

7,1

1,6

2,7

14

Nihad Djedovic

2/3

29

199

D/BIH

23,2

11,9

2,8

2,8

15

Robin Amaize

2

25

196

GER

1,8

0,0

0,0

2,0

16

Stefan Jovic

1

28

198

SRB

18,3

6,1

1,6

4,7

22

Danilo Barthel

4/5

27

207

GER

23,1

11,9

4,6

2,5

23

Derrick Williams

4

28

203

USA

21,0

11,5

3,3

1,0

31

Devin Booker

5

28

205

USA

18,5

10,4

4,4

1,7

Head Coach: Dejan Radonjic (49, MNE, zweite Bundesliga-Saison mit dem FC Bayern München)

Spiel eins im Stenogramm:
Bayern München – ALBA BERLIN 74:70 (18:22, 18:15, 14:14, 24:19)
Bayern: Lo (5 Rb), Djedovic 18 (6 As), Lucic 4, Barthel 14 (4 St), Booker 5; Jovic 4, Williams 8, Koponen 11 (3/5 Dreier), Radosevic 6, Dangubic 4, King. 51% Wurfquote (5/18 Dreier), 28 Rebounds (10 off), 20 Ballverluste.
ALBA: Siva 14 (4/6 Dreier), Hermannsson 5, Giedraitis 7, Sikma 10 (6 Rb), Nnoko 12; Walton 7, Giffey 7, Thiemann 5, Saibou 1, Wagner 2, Schneider.
47% Wurfquote (9/24 Dreier), 24 Rebounds (7 off), 20 Ballverluste.

Spiel zwei im Stenogramm:
ALBA BERLIN – Bayern München 77:82 (25:15, 21:30, 13:18, 18:19)
ALBA: Siva 7 (6 As), Wagner 14, Giedraitis 14 (3/6 Dreier), Sikma 6 (5 As), Nnoko 10 (11 Rb); Hermannsson 4, Walton 8, Giffey 7, Thiemann 4, Schneider 3, Ogbe. 49 % Wurfquote (11/27 Dreier), 33 Rebounds (12 off), 13 Ballverluste.
Bayern: Jovic (7 As), Djedovic 10, Lucic 8, Barthel 7, Booker 16 (7 Rb); Williams 12, Dangubic 2, Radosevic 10 (2BS), Koponen 11 (3/3 Dreier), Lo 6. 49% Wurfquote (10/25 Dreier), 25 Rebounds (7 off), 9 Ballverluste.

ALBA-Bilanz gegen Bayern München
19 Siege – 1 unentschieden - 28 Niederlagen (in München 6:17)
Beko BBL: 8:9, Playoffs: 6:16, Pokal 4:2, Champions Cup 1:0, Eurocup 0:1:1
Höchster Sieg: 81:55 am 24. Mai 2015 in Berlin
Höchste Niederlage: 58:97 am 16. Oktober 2016 in München