Für ALBAs Nachwuchsspielerinnen aus der U18-Bundesliga endet an diesem Sonntag eine lange Wartezeit. Um 14 Uhr steht für das Team von Headcoach Fran Perabad beim SC Rist Wedel das erste Spiel der WNBL-Saison 2020/2021 an. Ursprünglich sollte die Partie in Berlin stattfinden, doch das Team hat das Heimrecht getauscht und fährt deshalb nun am Wochenende Richtung Norden. Nach sieben Monaten Pause geht es dann für die Spielerinnen erstmals wieder unter Wettkampfbedingungen aufs Parkett. Zumindest für die meisten.
Denn für gleich ein halbes Dutzend Spielerinnen sieht das ein wenig anders aus. Sie könnten am Sonntag bereits ihr drittes Pflichtspiel der Saison bestreiten. Und das hat einen einfachen wie elementaren Grund: die Verzahnung zwischen Nachwuchs- und Leistungssport bei ALBA BERLIN.
ALBAs erste Frauenmannschaft hat ihr Saisondebüt bereits in der vergangenen Woche gegeben. Bei der 51:67-Niederlage im Pokal gegen Bad Homburg standen gleich fünf WNBL-Spielerinnen auf dem Parkett. Und auch an diesem Samstag wird Cheftrainer Cristo Cabrera wieder auf seine Nachwuchsspielerinnen setzen. Um 18 Uhr steht dann – allerdings ohne Publikum – in der Max-Schmeling-Halle A das Auftaktspiel in der Nordstaffel der Zweiten Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) gegen die Bender Baskets Grünberg an.
„Wir wollen nicht verschiedene Teams, sondern ein gemeinsamer Klub sein, in dem sich alle kennen und sich vertrauen können“, sagt Cabrera und erklärt auch gleich warum: „Damit wir unsere Ziele erreichen können, brauchen wir einen Stamm an eigenen Spielerinnen, die im eigenen Verein gewachsen sind und sich nach der eigenen Philosophie entwickelt haben.“
Mittelfristig soll die erste Mannschaft in die Bundesliga aufsteigen – und zwar auf ALBAs Art und Weise. Das heißt: Organisches Wachstum, kontinuierliche Entwicklung, keine großen Kunstgriffe von außen. Rund 400 Mädchen und Frauen spielen bei ALBA Basketball, so viele wie in keinem anderen Verein des Landes – das ist die Basis für die Ambitionen des Klubs.
„Wir wollen ALBA-Spielerinnen entwickeln“, betont auch WNBL-Chefcoach Fran Perabad. „Dass einige Spielerinnen auch im DBBL-Team spielen, ist das Ergebnis unserer guten Jugendarbeit in letzter Zeit.“ Mit Leoni Kreyenfeld, Daniela Falcon Hernandez, Lilly Driesener, Nika van der Brock, der aktuell verletzten Clara Wilke sowie Hilke Feldrappe trainieren und spielen gleich sechs seiner Spielerinnen der Jahrgänge 2003 und 2004 auch mit dem DBBL-Team. Die 16-jährige Flügelspielerin Feldrappe wurde beim ersten Saisonspiel in Bad Homburg mit 14 Punkten sogar gleich Topscorerin. „Die Lernerfahrungen und Herausforderungen mit der ersten Mannschaft sind ein wirklich gutes Umfeld für die jungen Spielerinnen, um weiter zu wachsen“, sagt Perabad. Und Cabrera ergänzt: „Wir wollen sie so früh wie möglich auf dem höchsten Level spielen lassen.“
Beide Coaches stehen im ständigen Austausch und versuchen nicht nur, möglichst oft bei den Trainingseinheiten des anderen Teams dabei zu sein, sondern lassen auch einen sehr ähnlichen Stil spielen. „Die Verbindung zwischen beiden Coachingteams ist perfekt“, sagt Perabad. Womöglich klingen deshalb auch die Saisonziele beider Teams recht ähnlich: Wettbewerbsfähig sein, eine gute Rolle spielen – und angesichts der unwägbaren Bedingungen möglichst viele Spiele machen. Damit es noch mehr Gelegenheiten zum Wachsen gibt.