Die erste Aufgabe für das ALBA-Team nach einer kleinen Weihnachtspause steht am Dienstag (29.12., 20 Uhr) in der Mercedes-Benz Arena gegen Zalgiris Kaunas auf dem Programm. Der litauische Serienmeister, der nach vier Siegen in Folge als Achter der Turkish Airlines EuroLeague nach Berlin kommt, wird von Ex-Albatros Marius Grigonis angeführt, der zum ersten Mal gegen seine früheren Mitstreiter spielt. Im Vorjahr verpasste der Forward beide EuroLeague-Spiele von Zalgiris gegen ALBA mit einer Fußverletzung. MagentaSport überträgt ab 19:45 Uhr live.
Israel Gonzalez (ALBA-Associate-Headcoach): "Es ist eine sehr schwierige Situation. Nicht nur, weil uns immer noch einige Spieler verletzt fehlen und auch unser Headcoach nicht dabei sein kann. Aber auch, weil wir kaum Zeit hatten, uns auf das Spiel vorzubereiten, da sich das Team nach Aitos positivem Test kurzzeitig isolieren musste. Wir müssen auf den Zusammenhalt und auf den Spirit dieser Mannschaft vertrauen, sie hat in dieser Saison schon einige knifflige Situation gemeistert."
Niels Giffey (ALBA-Forward): "Es wird ein sehr toughes Spiel für uns. Das zusätzlich zu den bereits verletzten Spielern nun auch noch Coach fehlt, dezimiert uns natürlich. Er ist genauso ein Teil des Teams wie jeder Spieler und wird uns fehlen. Wir respektieren Kaunas sehr, sie spielen bislang eine starke Saison. Ich und unsere deutschen Nationalspieler freuen uns dabei auf Martin Schiller, mit dem wir beim DBB zusammengearbeitet haben. Außerdem wird es sehr cool, Marius Grigonis wiederzutreffen. Für uns ist das Spiel der Startschuss für die nächsten, spielintensiven Wochen."
Martin Schiller ersetzt Sarunas Jasikevicius
Zalgiris, das zuletzt unter Trainer Sarunas Jasikevicius einen steilen Aufschwung erlebte, 2018 sogar das Final Four der EuroLeague und 2019 die Playoffs erreichte, musste sich im Sommer einen neuen Headcoach suchen, nachdem „Saras“ vom FC Barcelona abgeworben worden war. Bei der Suche nach einem Nachfolger sorgte Zalgiris für eine Überraschung, denn der litauische Meister engagierte mit dem erst 38-jährigen Martin Schiller einen Europaliga-Neuling.
Der in der Bundesliga als Assistant Coach der Artland Dragons (2010 – 2015) und der Riesen Ludwigsburg (2015 – 2017) bekannte Österreicher hatte sich aber zuletzt in den USA als Headcoach von Salt Lake City, dem Farmteam von Utah Jazz (NBA), einen Namen gemacht und wurde 2020 sogar als bester Trainer der G-League ausgezeichnet. Als Assistenten holte Schiller mit dem Bremerhavener Arne Woltmann einen alten Bekannten aus Quakenbrück nach Kaunas.
Marius Grigonis spielt erstmals gegen ALBA
Bedenken, dass der neue Coach die großen Fußstapfen nicht ausfüllen könnte, räumte Schiller schnell aus, Nach 16 Spieltagen rangiert Zalgiris auf dem achten Tabellenplatz dort, wo es auch unter Jasikevicius beim Abbruch der vergangenen Saison auf seine Playoff-Chance lauerte. Eine große Starthilfe war für Schiller natürlich, dass er mit Thomas Walkup und dem Nationalspieler Lukas Lekavicius auf das schon im Vorjahr bewährte Spielmacher-Duo zählen konnte.
Zum Schlüsselspieler von Zalgiris hat sich spätestens in dieser Saison Marius Grigonis gemausert, der mit 15 Punkten pro Spiel zu den besten Werfern der EuroLeague zählt und am vergangenen Freitag mit 22 Punkten und dem Buzzerbeater zum 74:73 gegen Bayern München einmal mehr der Matchwinner war. Mit seiner unberechenbaren Spritzigkeit reißt Grigonis Lücken in die gegnerische Verteidigung und wirft den Dreier mit 53-prozentiger Trefferquote.
Dass auch viele andere Zalgiris-Spieler bis hin zum Power Forward Nigel Hayes sehr gefährliche Dreierschützen sind, macht den im Vergleich zum Vorjahr nur auf wenigen Positionen veränderten litauischen Meister mit einer Quote von über 44 Prozent zum gefährlichsten Dreier-Team der EuroLeague. Einschneidende Veränderungen ergaben sich im Sommer nur unter dem Korb, wo das neue Center-Duo Joffrey Lauvergne und Augustine Rubit sich aber sehr schnell eingefügt hat.
Zalgiris Kaunas (Ø Stats Turkish Airlines EuroLeague 2020/21)
| Nr. | Name | Pos. | Alter | cm | Nat. | EL | Pkt | Rb | As |
| 0 | Thomas Walkup | 1 | 28 | 193 | USA | 2 J. | 6,7 | 3,2 | 4,9 |
| 1 | Marek Blazevic | 5 | 19 | 209 | LTU | --- | 1 | 0,7 | 0,3 |
| 6 | Lukas Lekavicius | 1 | 26 | 180 | LTU | 6 J. | 8,3 | 1,2 | 2,6 |
| 10 | Nigel Hayes | 3/4 | 26 | 203 | USA | 1 J. | 8,8 | 4,6 | 1,6 |
| 13 | Paulius Jankunas | 4 | 36 | 205 | LTU | 16 J. | 3,3 | 3,3 | 0,9 |
| 16 | Karolis Lukosiunas | 2/3 | 23 | 195 | LTU | 1 J. | 1,8 | 0,2 | 0 |
| 21 | Arturas Mikaknis | 2/3 | 34 | 195 | LTU | 10 J. | 6,5 | 1,3 | 0,8 |
| 23 | Martinas Geben | 5 | 26 | 208 | LTU | 1 J. | 3,5 | 2 | 0,5 |
| 24 | Augustine Rubit | 4/5 | 31 | 203 | USA | 2 J. | 8,9 | 3,8 | 0,9 |
| 31 | Rokas Jokubaitis | 1/2 | 20 | 193 | LTU | 2 J. | 8,1 | 1,7 | 2,9 |
| 40 | Marius Grigonis | 2/3 | 26 | 198 | LTU | 2 J. | 15,1 | 2,5 | 2,6 |
| 77 | Joffrey Lauvergne | 5 | 29 | 211 | FRA | 4 J. | 9,9 | 5,3 | 1,1 |
Head Coach: Martin Schiller (38, AUT, erste Europaliga-Saison)
Zalgiris Kaunas: Resultate der letzten drei Wochen:
06.12. Zalgiris – Rytas Vilnius (LKL) 92:45 (S) Lekavicius 17
08.12. Nevezis Prienai – Zalgiris (LKL) 72:96 (S) Lekavicius 22
11.12. Panathinaikos Athen – Zalgiris (EuroLeague) 69:81 (S) Grigonis 24
15.12. Zalgiris – Baskonia Vitoria (EuroLeague) 92:73 (S) Milaknis 15
17.12. Zalgiris – Fanerbahce Istanbul (EuroLeague) 99:62 (S) Rubit 18
20.12. Lietkabelis Panevezys – Zalgiris (LKL) 77:82 (S) Lauvergne 17
23.12. Zalgiris – Bayern München (EuroLeague) 74:73 (S) Grigonis 22
ALBA BERLIN: Resultate der letzten drei Wochen:
06.12. Bayreuth – ALBA (easyCredit BBL BBL) 69:71 (S) Giffey 15
08.12. Ludwigsburg – ALBA (easyCredit BBL) 78:71 (N) Siva 13
10.12. ALBA – Fenerbahce Istanbul (EuroLeague) 89:63 (S) Giffey 13
13.12. ALBA – Bamberg (easyCredit BBL) 82:70 (S) Siva 22
15.12. Roter Stern Belgrad – ALBA (EuroLeague) 84;90 (S) Lo 21
17.12. Panathinaikos Athen – ALBA (EuroLeague) 92:69 (N) Giffey 13
19.12. ALBA – ratiopharm Ulm (easyCredit BBL) 93:83 (S) Sikma 17
22.12. Real Madrid – ALBA (EuroLeague) 91:62 (N) Lo 13
ALBA-Bilanz gegen Zalgiris: 4:4
4 Siege – 4 Niederlagen (in Berlin 4-0)
FIBA-Europaliga 1-1 / EuroLeague 3-3
Höchster Sieg: 77:55 am 29. März 2013 in Berlin
Höchste Niederlage: 56:92 am 31. Januar 2013 in Kaunas