Yovel Zoosman begann seine Profikarriere 2017 bei Maccabi Tel Aviv und wurde gleich in seiner ersten Saison als bester Nachwuchsspieler der israelischen Liga ausgezeichnet. Seit dieser Saison spielt er zusammen mit seinem Kumpel Tamir Blatt für ALBA BERLIN. Am Donnerstag geht es gegen seinen Heimatclub. Wie fühlt sich das an?

Yovel, Du hast sechs Jahre lang für Maccabi Tel Aviv gespielt. Worauf freust Du Dich am meisten, wenn ALBA am Donnerstag gegen Dein altes Team antritt?

Das Ergebnis ist erstmal das Wichtigste. Wir müssen dieses Spiel gewinnen. Danach können wir dann über den ganzen anderen Kram reden. Natürlich habe ich viele Freunde in der anderen Mannschaft. Das macht das Ganze etwas merkwürdig, aber gleichzeitig extrem wichtig für mich.

Bist Du noch mit vielen Deiner alten Teamkollegen in Kontakt?

Ja, praktisch mit dem ganzen Team aus der letzten Saison. Ein paar Spieler haben mich auch schon gefragt, ob wir nach dem Spiel essen gehen.

Wie ist Maccabis Spielstil im Vergleich zu dem von ALBA?

Ich kenne ihren Coach, ich kenne ihr System. Für Maccabi ist es sehr wichtig, das physischere Team auf dem Platz zu sein. In Berlin spielen wir schneller und legen mehr Wert auf Ballbewegung. 

Wie willst Du am Donnerstag Deinen langjährigen Teamkollegen Scottie Wilbekin stoppen, der letzte Woche 37 Punkte gegen Monaco aufgelegt hat?

Das geht nur über die Team Defense. Scottie ist einer der besten Spieler Europas, wir müssen es ihm möglichst schwer machen. Das wird keine leichte Aufgabe.
 

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Wer ist Dein liebster Maccabi-Spieler aller Zeiten?

Das kann ich unmöglich beantworten. Anthony Parker ist vermutlich der beste Spieler, der je für Maccabi gespielt hat, und jeder kennt Šaras [Šarūnas Jasikevičius, der aktuelle Headcoach des FC Barcelona]. Miki Berkovich ist eine Legende. Die Liste wird zu lang, ich kann mich nicht entscheiden. Die schnelle Wahl fällt auf Anthony Parker.

Was erzählst Du Deinen ehemaligen Teamkollegen über das Leben in Berlin?

Dass es bisher eine coole Erfahrung für mich ist. Alle sprechen Englisch, das erleichtert meinen Start hier enorm. Zurzeit verbringe ich leider nicht mehr so viel Zeit draußen, weil es so kalt wird, aber meine Familie ist diese Woche zu Besuch und ich freue mich drauf, mit ihr ein paar der historischen Orte Berlins anzuschauen.

Was vermisst Du am meisten, wenn Du an Tel Aviv denkst?

Manchmal höre ich israelische Musik, dann bekomme ich Gänsehaut und vermisse meine Freunde und meine Familie etwas. Mir fehlen die Leute, die Kultur und das Essen in Tel Aviv. Aber letztlich bin ich mit meiner Entscheidung, von Tel Aviv nach Berlin gegangen zu sein, hundertprozentig zufrieden. Wenn ich mich für eine Sache, die ich an Tel Aviv vermisse, entscheiden muss, dann sage ich das Essen meiner Mutter.

Wie ist es, mit Tamir, mit dem Du schon lange befreundet bist, gemeinsam hier in Berlin zu spielen?

Wir haben immer davon geträumt, einmal zusammen zu spielen. Das hat weder in Tel Aviv noch in Jerusalem geklappt und jetzt sind wir einfach beide in Berlin. Das ist ziemlich cool! Abgesehen davon ist er ein sehr, sehr guter Point Guard, der alles auf dem Court im Auge hat. Es macht einfach Spaß mit einem Spieler wie ihm im selben Team zu sein.