Nachdem unsere Albatrosse beim Finalturnier der easyCredit BBL in München das Viertelfinale gegen Göttingen erfolgreich gemeistert haben, stehen sie nun im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Dort kommt es für die Berliner gegen die EWE Baskets Oldenburg zur Neuauflage des im Februar in Berlin - damals noch vor über 14.600 Zuschauern - gewonnenen Pokalfinales.

Wie alle diesjährigen Playoff-Begegnungen wird auch dieses Halbfinale in zwei Begegnungen entschieden, deren Resultate addiert werden. Sowohl das Hinspiel am Montag (22.6., 20:30 Uhr) als auch das Rückspiel am Mittwoch (24.6., 20:30 Uhr) werden live bei MagentaSport übertragen. Im anderen Halbfinale trifft Ulm, das sich klar gegen Frankfurt durchgesetzt hat, auf Ludwigsburg, das in einem dramatischen Viertelfinale Titelverteidiger Bayern München aus dem Turnier geworfen hat.

Aito Garcia Reneses (ALBA-Cheftrainer): „Wir kennen Oldenburg sehr gut und wissen, dass sie sehr gut und clever spielen. Auch wenn der Pokalsieg gegen Oldenburg für das Team und mich sehr wichtig war, spielt er für dieses Halbfinale keine Rolle mehr.“

Martin Hermannsson (ALBA-Guard): „Wir haben in den letzten beiden Saisons in den Playoffs immer gegen Oldenburg gespielt und die meisten ihrer Spieler waren da schon dabei. Wir haben großen Respekt vor Oldenburg, kennen ihre Stärken und ihre Schwächen und wissen, was auf uns zukommt.“

Natürlich erinnert sich das Team von Coach Aito noch gut und gerne an das große Pokalfinale, das ALBA am 16. Februar in der Mercedes-Benz Arena mit 20 Punkten von Martin Hermannsson 89:67 gewann, um sich den ersten Titel der Saison zu sichern. Aber allen ist auch bewusst, dass die Karten vor dem Halbfinale am Montag und Mittwoch ganz neu gemischt werden – nicht nur, weil die Albatrosse in München keine Fans im Rücken haben werden.
 

Die Oldenburger, die auch schon im Vorjahr gegen ALBA das Playoff-Halbfinale bestritten (und trotz Heimvorteil 0:3 verloren), brennen nämlich nicht nur doppelt auf Revanche, sondern sind in München auch stärker aufgestellt als noch vor drei Monaten. So hat der österreichische Nationalcenter Rasid Mahalbasic, der mit großer Vielseitigkeit und Spieleintelligenz bis zur Saison-Unterbrechung der zweiteffektivste Spieler der Liga war, für das Finalturnier unter dem Korb viel Verstärkung bekommen.

Zum einen ist der im Dezember verletzte US-Power Forward Nathan Boothe nach sechsmonatiger Spielpause wieder fit und präsentiert sich in München aus dem Stand in einer überraschend guten Form. Mit 16,2 Zählern pro Spiel hat er sich beim Finalturnier sogar zum neuen Topscorer der EWE Baskets entwickelt. Auch der Ende Februar nachverpflichtete US-Power Forward Ian Hummer, der wie Boothe bis hinter die Dreierlinie korbgefährlich ist, gibt dem Oldenburger Frontcourt zusätzliche Schlagkraft.

Mit einem Durchschnittsalter von 27,4 Jahren stellen die Oldenburger zudem das erfahrenste Team in München, wobei der 37-jährige US-Forward Rickey Paulding, der mit den Nordwestdeutschen bereits 2009 Meister wurde, schon seine 13. Saison für die EWE Baskets spielt. Mit seinen seit dem Jahr 2008 in 510 BBL-Spielen erzielten 6.946 Punkten führt der Oldenburger Publikumsliebling die (1998 eingeführte) digital erfasste ewige BBL-Korbjägerliste an.

Im Oldenburger Spielaufbau bildet der zuweilen an der Dreierlinie gefährlich heiß laufende Braydon Hobbs (war im Pokalfinale gegen ALBA mit fünf Dreiern Oldenburgs Topscorer) mit dem athletischeren Tyler Larsen ein erfahrenes Duo. Auch für den defensivstarken Nationalspieler Karsten Tadda hat Trainer Mladen Drijencic im von Bayern München ausgeliehenen Robin Amaize eine athletische und talentierte Alternative auf der Bank.

Verzichten müssen die Baskets in München auf Innenspieler Justin Sears, der aufgrund einer Achillessehnenverletzung gar nicht angereist ist. Ebenfalls nicht zur Turnierdelegation gehört US-Guard Kevin McClain, dessen Wunsch einer Vertragsauflösung nach dem Corona-Ausbruch stattgegeben wurde. Fraglich für das Halbfinale ist außerdem Philipp Schwethelm, der zuletzt wegen einer Ellenbogenverletzung pausieren musste. Trotzdem bieten die Oldenburger beim Finalturnier sieben ausländische Profis auf, so dass in jeder Partie einer davon aussetzen muss. In den letzten drei Spielen fiel die Wahl von Coach Drijencic dabei jeweils auf US-Forward Armani Moore.

EWE Baskets Oldenburg (Statistik easyCredit BBL Finalturnier 2020)

Nr.

Name (Spiele)

Pos.

Alter

cm

Nat.

BBL

PPG

RPG

APG

2

Armani Moore (2)

3

26

196

USA

3 J.

4,5

4,0

1,0

3

Braydon Hobbs (6)

1

31

196

USA

5 J.

7,0

4,5

3,7

9

Karsten Tadda (6)

2

31

191

GER

13 J.

4,8

1,7

2,7

12

Robert Drijencic (5)

1/2

24

194

GER

3 J.

3,3

0,8

0,0

15

Marcel Keßen (4)

4/5

23

207

GER

6 J.

1,3

0,0

0,0

18

Jacob Hollatz (6)

1

21

191

GER

2 J.

0,5

0,2

0,5

21

Robin Amaize (6)

2/3

26

196

GER

6 J.

6,3

2,2

0,7

23

Rickey Paulding (6)

3

37

196

USA

13 J.

12,0

2,7

2,1

24

Rasid Mahalbasic (6)

5

29

210

AUT

3 J.

15,8

7,8

3,5

33

Philipp Schwethelm (3)

3/4

31

201

GER

15 J.

2,0

3,3

0,7

34

Ian Hummer (4)

4

29

201

USA

3 J.

11,0

5,8

0,8

45

Nathan Boothe (6)

4/5

26

206

USA

2 J.

16,2

5,0

0,8

55

Tyler Larson (6)

1

28

191

USA

2 J.

8,8

2,8

2,8

65

Filip Stanic (1)

5

22

206

GER

2 J.

0,0

0,0

0,0

Head Coach: Mladen Drijencic (54, GER/BiH), sechste BBL-Saison mit Oldenburg)
Assistenztrainer: Alen Abaz (BiH), Milos Petkovic (BiH)

EWE Baskets Oldenburg: Bisherige Resultate beim Finalturnier
08.06. Oldenburg - Ulm 66:85 (N) Boothe 19
10.06. Oldenburg – Göttingen 80:62 (S) Mahalbasic 22
12.06. Oldenburg – Crailsheim 85:83 (S) Mahalbasic 19
14.06. Oldenburg – München 89:81 (S) Boothe 17
18.06. Oldenburg – Bamberg 86:81 (S) Paulding 20
20.06. Oldenburg – Bamberg 89:75 (S) Hummer 21

ALBA BERLIN (Statistik easyCredit BBL Finalturnier 2020)

Nr.

Name

Pos.

Alter

cm

Nat.

BBL

PPG

RPG

APG

3

Peyton Siva (5)

1

29

183

USA

4 J.

13,6

1,8

5,6

5

Niels Giffey (6)

3/4

29

200

GER

6 J.

8,7

4,7

1,5

6

Malte Delow (4)

1/2

19

199

GER

1 J.

0,5

1,5

0,5

8

Marcus Eriksson (6)

2/3

26

201

SWE

1 J.

11,2

2,3

1,8

9

Jonas Mattisseck (6)

1/2

20

192

GER

3 J.

6,7

1,0

1,1

11

Lorenz  Brenneke (5)

4

20

204

GER

1 J.

0,8

0,2

0,2

15

Martin Hermannsson (5)

1/2

25

191

ISL

2 J.

6,2

1,6

4,2

16

Kresimir Nikic (-)

5

21

213

CRO

3 J.

 

 

 

25

Kenneth Ogbe (6)

2/3

25

198

GER

2 J.

6,7

2,5

0,8

31

Rokas Giedraitis (5)

3

27

201

LTU

2 J.

10,2

2,8

1,2

32

Johannes Thiemann (6)

4/5

26

206

GER

6 J.

5,3

6,2

0,8

34

Tyler Cavanaugh (2)

4/5

26

206

USA

1 J.

10,5

5,0

2,5

35

Landry Nnoko (5)

5

26

208

CMR

2 J.

12,6

6,2

1,2

43

Luke Sikma (5)

4

30

202

USA

3 J.

11,2

7,8

3,0

44

Stefan Peno (3)

1

22

194

SRB

3 J.

5,7

1,7

2,7

Head Coach: Aito Garcia Reneses (73, ESP, dritte BBL-Saison mit ALBA)
Assistenztrainer: Israel Gonzalez (ESP), Sebastian Trzcionka (GER)

ALBA BERLIN: Bisherige Resultate beim Finalturnier
07.06. ALBA - Frankfurt 81:72 (S) Siva 16
09.06. ALBA - Bamberg 98:91 (S) Nnoko 15
13.06. ALBA - Vechta 102:72 (S) Siva
15.06. ALBA – Ludwigsburg 97:87 (S) Sikma 15
18.06. ALBA – Göttingen 93:68 (S) Siva 15
20.06. ALBA – Göttingen 88:85 (S) Hermannsson 19

ALBA-Bilanz gegen Oldenburg: 47:21
47 Siege – 21 Niederlagen
BBL: 26-14 / Playoff: 18-7 / Pokal 3-0
Höchster Sieg: 105:60 am 25. Oktober 1998 in Oldenburg (Pokal)
Höchste Niederlage: 67:82 am 3. Februar 2013 in Oldenburg