Die Jugendförderung fängt bei ALBA BERLIN schon im Kita-Alter an. Journalist und Autor Thomas Pletzinger ("Gentlemen, wir leben am Abgrund") berichtet aus erster Hand, wie wichtig der Einstieg in den Sport für junge Kinder ist. Seinen Beitrag zum Thema im ALBA-Jahrbuch zur Saison 2017/2018 könnt ihr jetzt online lesen.

Rennen, springen, werfen, fangen, leuchten

von Thomas Pletzinger

 

Unser Samstagsritual: Aufstehen, Kaffee für mich, Müsli für Martha, Sportklamotten an und los. „Was machen wir heute?“, frage ich. „ALBASPORT!“, sagt Martha. Meine Tochter fährt Fahrrad, ich jogge nebenher. Quer über den Helmholtzplatz und die Danziger Straße, hin zur ALBA Jugendhalle in der Knaackstraße. Genau anderthalb Kilometer. Die Halle quietscht, wenn wir ankommen, Turnschuhe und Kinderlachen. High Fives mit ihrer Trainerin Lena am Eingang, dann werde ich weggeschickt. Martha will spielen, Eltern stören da nur, also laufe ich zum Volkspark Friedrichshain, zweimal rum und zurück, und wenn ich wieder ankomme, steht Martha verschwitzt und leuchtend und glücklich im Foyer der Halle.

Angefangen hat das alles in der Kita. Weil gute Spielerbiographien schon früh beginnen, holt ALBA die Kinder und Jugendlichen dort ab, wo sie sicher anzutreffen sind: in den Schulen, und seit knapp zwei Jahren auch in den Kindergärten der Stadt. Ehe die Kinder nach Hause gehen und nur noch auf elterliche Eigeninitiative zum Sport kommen. Das ist ein inklusiver, niedrigschwelliger und sozialgerechter Ansatz, und auch unsere Kita nimmt teil. Als Martha vier Jahre alt war, hat sie zum ersten Mal die Halle in der Knaackstraße betreten. Jetzt ist es „ihre“ Halle, sie zieht sich immer auf „ihrem“ Platz um, Luise und Lena sind „ihre“ Trainerinnen. Martha trägt ihren ALBA-Jugend-Hoodie mit kindlichem Stolz durchs Viertel.

Die Philosophie des ALBA-Kita-Programms, das von der AOK Nordost unterstützt wird, ist so einfach wie logisch. Weil sich Kinder in urbanen Zentren wie Berlin aufgrund der Umstellung des Schulsystems und der Intensivierung des Betreuungsangebots immer weniger frei und kreativ bewegen, weil die ungebundene Asphalt- und Bolz- und Freiplatzkultur immer weiter wegbricht, braucht es Möglichkeiten zur freien motorischen Entwicklung. Es geht dabei mitnichten darum, potentielle Profi-Basketballer schon im Vorschulalter zu entdecken, sondern darum, dass Kinder langfristig ein positives Verhältnis zur Bewegung entwickeln. Ganz egal, ob die Kinder später Basketballer werden oder Leichtathleten, Schwimmer oder Tänzer. Sie sollen Sportler werden. Es geht um Vielfalt und Kreativität in der Bewegung. Für alle. Mittlerweile nehmen in Berlin über 1.000 Kinder in ihren Kitas am Programm teil, samstags kommen 45 vier- und sechsjährige zum Kitasport-Pass in die Knaackstraße, in den darauffolgenden Ballspielgruppen spielen 70 Kinder. Und es werden immer mehr. In den Berliner und Brandenburger Schulen spielen 4.000 Kinder mit ALBA Basketball. 

Martha ist mittlerweile sechs Jahre alt und geht in die erste Klasse. Ob sie Basketballerin werden wird, weiß der Himmel über Berlin. Es ist auch nicht von Belang. Was wir sicher wissen: Sie rennt und springt und wirft und fängt mit einer wunderbaren Begeisterung.

Ob sie eine Spielernatur wird, eine Läuferin oder ob sie „kompositorisches Bewegungstalent“ besitzt und Tänzerin werden möchte, bleibt ihr überlassen. Wir haben unser Samstagsritual, Sport hat einen festen Platz im Familienalltag. Fest steht: Man kann mit ALBA zum Sportler, zur Sportlerin werden. Und es lange bleiben.