Nach der EuroLeague startet nun auch die easyCredit BBL in die neue Saison. Titelverteidiger ALBA BERLIN, der nach der Rückkehr in den Spiel- und Trainingsbetrieb versucht, die über zweiwöchige Corona-Zwangspause schnellstmöglich aufzuarbeiten, empfängt am Sonntag (8.11., 15 Uhr) als ersten Gegner die Fraport Skyliners Frankfurt, die die vergangene Saison als Achter abgeschlossen haben. Aufgrund der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen sind zu diesem Spiel in der Mercedes-Benz Arena keine Zuschauer zugelassen. MagentaSport und SPORT1 übertragen das Spiel live.

Der jüngste Trainer der Liga in seiner zweiten BBL-Saison

Im Frankfurter Team finden sich nach den Abgängen von Akeem Vargas (Göttingen) und Center Leon Kratzer (Bonn) sowie fast aller ausländischer Akteure viele neue Gesichter. Für Kontinuität sorgt aber Trainer Sebastian Gleim, der mit seinen 36 Jahren als jüngster Trainer der Liga in seine zweite Bundesligasaison geht und als langjähriger Assistent von Gordon Herbert (jetzt in Saratov/Russland) wie sein Vorgänger den Schwerpunkt auf eine aggressive und physische Verteidigung legt, die man von den Frankfurtern seit vielen Jahren kennt.

Als ehemaligem Trainer der Frankfurter NBBL- und ProB-Mannschaften liegt Trainer Sebastian Gleim natürlich auch die Entwicklung junger Talente am Herzen, die sich die Skyliners ebenfalls schon seit vielen Jahren auf die Fahnen geschrieben haben. Hinter zehn Profis stehen bei den Hessen auch in dieser Saison wieder talentierte junge Basketballer wie die Junioren-Nationalspieler Bruno Vrcic und Len Schoormann bereit, um in der ersten Liga im Trikot der Skyliners den nächsten Schritt zu machen.

Der neue Dirigent kommt aus Island: Jon Axel Gudmundsson

Auch die beiden neuen Spielmacher Jon Axel Gudmundsson und Emmanuel Lecomte sind mit 24 bzw. 25 Jahren noch relativ jung. Der Isländer bewährte sich gleichwohl in den ersten Pokalspielen bereits mit fünf Assists pro Spiel nicht nur als umsichtiger Dirigent, sondern mit im Schnitt 16 Punkten und fast sechs Rebounds auch als Toposcorer und zweitbester Rebounder der Skyliners. In den letzten vier Jahren spielte Gudmundsson in den USA für das Davidson College. Schon dort fiel der Combo Guard den Beobachtern vor allem mit seiner Vielseitigkeit auf.

Mehr Profi-Erfahrung bringen der belgische Nationalspieler Emmanuel Lecomte (25) und Ex-Albatros Konstantin Konga (29) mit. Lecomte, der 2015 als Topscorer der U20-EM auf sich aufmerksam machte, spielte nach dem College (Miami und Baylor) ein Jahr in der US-amerikanischen G-League und im Vorjahr in der spanischen Liga für Murcia und Gran Canaria, wo er die Gegner mit seiner großen Schnelligkeit oft auf dem falschen Fuß erwischte. Konstantin Konga bringt als dritter Spielmacher mit leidenschaftlicher Verteidigung viel Feuer ins Frankfurter Spiel.

Der 35-jährige Quantez Robertson macht das Dutzend voll

Das Aushängeschild der Skyliners in jeder Hinsicht bleibt Quantez Robertson, der auch in seiner schon zwölften Saison mit Vielseitigkeit und großem Kämpferherz alle Lücken auf den Positionen eins bis drei stopft. Mit seiner Erfahrung ist der 35-Jährige Rückhalt für die jüngeren Spieler im Team und macht alles: Scoren, rebounden und vor allem natürlich verteidigen. Dabei nimmt der 2016 als bester Verteidiger der Liga ausgezeichnete US-Amerikaner es in der Defense trotz nur 1,88 Metern auch mit größeren Gegenspielern auf.

Der im eins-gegen-eins starke Matt Mobley komplettiert mit einem guten Wurf als offensiv-orientierter athletischer US-Guard den Frankfurter Backcourt. Sollten sich die Fragezeichen, die wegen einer Muskelverletzung hinter seinem Einsatz stehen, für das Spiel am Sonntag bestätigen, schlägt gleich am ersten Spieltag für die Nachwuchsleute Len Schoormann und Bruno Vrcic die Stunde der Bewährung. Beiden Junioren-Nationalspielern bescheinigen Experten das Potenzial, mittelfristig den Sprung in die A-Nationalmannschaft zu schaffen.

Nur die Center Kessens und Murphy messen über zwei Meter

Auf der Position vier, wo der in dieser Saison als Starter eingeplante Richard Freudenberg nach einer Fuß-Operation bis zum Jahreswechsel ausfällt, sind die Skyliners mit dem schon in der vierten Saison mit großer Physis unter dem Korb wühlenden Marco Völler (1,99 Meter) und dem Linkshänder Rasheed Moore (1,98 Meter) vergleichsweise klein aufgestellt. Für den athletischen US-Forward, der mit seiner Vielseitigkeit Schwenningen 2018 aus der Regionalliga in die ProB und 2019 in die ProA führte, ist Frankfurt die erste Station in der easyCredit BBL.

Ohne Freudenberg messen im Frankfurter Profi-Kader nur zwei Spieler über zwei Meter und bekleiden damit logischerweise die Centerposition. Sowohl der im Pick&Roll starke Michael Kessens (2,05 Meter) als auch der athletische und defensivstarke US-Amerikaner Kamari Murphy (2,06 Meter) sind dabei ausgesprochen mobile Big Men. Dass sie mit gutem Spielverständnis auch ein hohes Tempo mitspielen können, haben beide in der vergangenen gemeinsamen Saison in Vechta ausgiebig bewiesen.

Im Pokal mussten die Skyliners Göttingen den Vortritt lassen

In der Gruppenphase des BBL Pokals wurden die Skyliners in Vechta gleich im Auftaktspiel von der BG Göttingen mit 79:64 kalt erwischt. In den beiden folgenden Spielen gegen Gießen (86:70) und gegen den Gastgeber RASTA Vechta (89:80) setzten sich die Skyliners aber durch und konnten somit die Heimreise trotz Pokal-Aus mit einer zumindest kleinen positiven Note antreten. Die erfolgreichsten Frankfurter Spieler in den drei Pokalspielen waren die Point Guards Jon Gudmundsson (im Schnitt 16,3 Punkte) und Emmanuel Lecomte (14,3).

Beim BBL Pokal in Vechta spielten die Skyliners in folgender Aufstellung (in Klammern gerundete Stats/Spiel):
PG: Jon Gudmundsson (30 min, 16 p, 6 rb, 5 as), Emmanuel Lecomte (21 min, 14 p)
SG: Quantez Robertson (33 min, 3 p, 3 as), Konstantin Konga (13 min)
SF: Matt Mobley (24 min, 13 p, 4 rb), Bruno Vrcic (11 min, 4 p)
PF: Rasheed Moore (27 min, 9 p, 5 rb), Marco Völler (10 min)
C: Michael Kessens (14 min, 6 p, 5 rb), Kamari Murphy (22 min, 9 p, 7 rb)

Gut zu wissen:
 

Der Berliner Konstatin Konga lernte sein Basketball-Einmaleins bei ALBA und war 2009 an der Seite von Niels Giffey der Spielmacher der NBBL-Mannschaft, die unter Trainer Henrik Rödl den ersten Deutschen Jugendmeistertitel für ALBA gewann. Schon damals war „Konsti“, der (unverheiratet) noch Konstantin Klein hieß, für seine energischen Züge zum Korb gefürchtet. 2011 wechselte er nach Gotha und 2012 erstmals nach Frankfurt, wo er jetzt als Co-Trainer der ProB-Mannschaft bereits die Karriere nach der aktiven Karriere vorbereitet.

ALBA hat seine letzten sechs Spiele gegen Frankfurt bis hin zum 81:72 zum Auftakt des letztjährigen Finalturniers in München alle gewonnen. Die sieben davor in den Jahren 2016 und 2017 absolvierten Spiele haben indes die Frankfurter (inklusive den drei Spielen im Playoff-Viertelfinale 2016) allesamt gewonnen. ALBA kann also jetzt dafür sorgen, dass auf sieben schlechte Spiele gegen die Skyliners sieben gute folgen!

FRAPORT SKYLINERS (Stats MagentaSport BBL Pokal 2020/21)

Nr.

Name

Pos.

Alter

cm

Nat.

BBL

Pkt

Rb

As

0

Konstantin Konga

1

29

188

GER

8 J.

2,0

2,0

0,0

1

Matt Mobley

2

26

193

USA

1 J.

13,3

4,3

2,3

2

Michael Kessens

5

29

205

GER

3 J.

6,0

4,7

0,7

3

Maximilian Begue

2/3

19

191

GER

---

 

 

 

4

Jordan Samare

3

18

202

GER

---

 

 

 

6

Len Adam Schoormann

1

18

192

GER

1 J.

0,7

0,0

0,0

7

Bruno Vrcic

2/3

19

197

GER

1 J.

4,0

1,0

0,3

8

Emmanuel Lecomte

1

25

180

BEL

---

14,3

1,0

1,7

9

Richard Freudenberg (verl.)

3/4

22

204

GER

4 J.

 

 

 

20

Rasheed Moore

3

25

198

USA

---

9,3

5,0

1,7

21

Kamari Murphy

4/5

26

206

USA

1 J.

8,7

7,0

0,3

23

Quantez Robertson

2

35

188

USA

11 J.

3,3

2,7

3,3

30

Jon Axel Gudmundsson

1/2

24

195

ISL

---

16,3

5,7

5,0

33

Marco Völler

4/5

31

199

GER

4 J.

3,0

3,0

0,7

77

Matthew Meredith

1/2

20

198

GEr

---

0,0

0,5

0,0

Head Coach: Sebastian Gleim (36 Jahre, GER, zweite Saison als Skyliners-Headcoach)

ALBA-Bilanz gegen Frankfurt 47:30
47 Siege – 30 Niederlagen (in Berlin 25:12)
Beko BBL 31:16 / Playoffs 11:12 / Pokal 5:2
Höchster Sieg: 106:69 am 27. April 2018 in Berlin (Bundesliga)
Höchste Niederlage: 66:87 am 14. Mai 2016 in Frankfurt (Playoffs)

Stimmen zum Spiel:
 

Aito Garcia Reneses (ALBA-Cheftrainer): „Wir haben das Spiel gegen Barcelona analysiert und konzentrieren uns jetzt auf Frankfurt. Wir sind nach der zweiwöchigen Pause in keiner guten Verfassung und müssen das akzeptieren. Wir dürfen jetzt nicht zu viel darüber nachdenken, wie weit uns das alles zurückgeworfen hat, viel wichtiger ist es, dass wir uns darauf konzentrieren, in jedem der vielen Spiele, die uns nun erwarten, ein kleines bisschen besser zu werden. Ob wir gewinnen, steht dabei erst einmal noch nicht im Vordergrund. Wir wollen uns vor allem phsysisch Schritt für Schritt wieder verbessern.“

Luke Sikma (ALBA-Forward): „Für uns ist dieses Spiel eine weitere Möglichkeit, uns nach der Pause zu verbessern und uns spielerisch zu finden. Wir wissen, dass unsere Situation sehr speziell ist. Dennoch treten wir natürlich an, um dieses Spiel auch zu gewinnen. Dafür werden wir erneut alles geben und uns darauf fokussieren, unsere gemeinsamen Aufgaben bestmöglich umzusetzen.“